Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz страница 18

Автор:
Серия:
Издательство:
Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz Mao

Скачать книгу

hielt erschrocken den Atem an und lauschte in die Nacht. Es herrschte absolute Ruhe, nur das leise Atmen des Herzogs war zu hören, sehen konnte er ihn jedoch nicht. Langsam und ohne ein Geräusch zu verursachen, kroch er unter dem schützenden Felsen hervor. Seine Umgebung ließ er dabei nicht aus den Augen.

      Ein kalter Windhauch setzte ein und ließ ihn frösteln. Den Speer hatte er fest umklammert. In seinen Kopf kreisten mehrere Gedanken: ‚Was ist geschehen? Wo sind sie alle? Hatte wieder ein Angriff stattgefunden, oder haben sie den Pl…?‘

      Plötzlich wurde er aus seinen Überlegungen gerissen. Er sah zwei Beine lautlos auf sich zukommen. Um wen es sich handelte, konnte er nicht erkennen, da sein Sichtfeld eingeschränkt war. Schlich sich ein Feind an?

      Sofort war er hellwach und seine Finger umklammerten die Waffe. So leise wie möglich versuchte er aus seinem Unterschlupf zu kriechen und bereitete sich auf einen bevorstehenden Kampf vor. Hatte ihn der Unbekannte schon entdeckt, oder war dieser auf dem Weg zu dem Herzog? Konnte er einen Überraschungsangriff starten?

      Sem musste sein weiteres Vorgehen abwiegen und konnte sich nicht rasch entscheiden. Mit ängstlichem Blick konzentrierte er sich auf die Beine. Kamen sie näher, oder schlugen sie eine andere Richtung ein?

      Sein Herz schlug bis zum Hals, er wusste, eine falsche Entscheidung brachte ihm den Tod.

      Mit Entsetzen stellte er fest, dass der Unbekannte genau auf ihn zuschritt. Er musste schnellsten aus dem Unterschlupf, sonst hätte sein Gegner ein zu leichtes Spiel, wenn er unter dem Felsen liegenbleiben würde.

      Sem schmiedete gedanklich den Plan, sich aus dem Vorsprung zu rollen und sofort mit dem Speer einen tödlichen Angriff zu wagen. Dies war seine einzige Chance. Doch er durfte nicht zu früh hervorschießen und auf keinen Fall zu spät. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und trieften in seine Augen. Es brannte wie Feuer und verschleierte die Sicht. Dennoch blieb er voll kenzentriert, er wollte den Augenblick seines Angriffs nicht verpassen.

      Min hatte ihm einmal geschildert, dass man in solchen Situationen den Angriff immer zu früh beginnt und somit die Chance auf einen Erfolg zunichte macht. Deshalb sollte man zu dem Zeitpunkt, an dem man den Angriff starten möchte, nochmals bis drei zählen, um schließlich schnell und entschlossen sein Vorhaben durchziehen und nicht mehr zögern. Genau daran wollte sich Sem nun halten.

      Sein Herz hämmerte wie verrückt und pumpte sein Adrenalin durch seinen Körper. Nun war die Entscheidung über Tod oder Leben gekommen!

      Seine Augen brannten und er sah die Beine nur noch verschwommen, dennoch beschloss er, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist und begann innerlich zu zählen.

      Gerade in dem Moment, als er aus seinem Versteck hechten wollte, hörte er eine vertraute Stimme leise hauchen.

      „Sem!“, flüsterte Min.

      Der junge Mann atmete einmal tief durch, als ihm bewusst wurde, dass er fast seinen Hauptmann attackiert hätte.

      Er schlug eine Rolle und gelangte so unter dem Felsvorsprung hervor. Wischte sich mit seinem Ärmel den Schweiß aus den Augen und erhob sich.

      Erleichtert lächelte er Min an und wollte ihm leise schildern, was er eben fast getan hätte. Doch der Hauptmann schnitt ihm das Wort ab und wollte ihm etwas berichten. Genau in diesem Moment erwachte jedoch auch der Herzog.

      „Aufwachen!“, befahl Min und seine Stimme klang aufgewühlt, als er hinzufügte: „Sie sind weg! Sie haben uns alle im Stich gelassen!“

      „Was?“, rief der Herzog noch halbverschlafen.

      „Seien Sie leise!“, fuhr Min ihn an, drehte sich zu Sem und nickte ihm unauffällig zu.

      Ein Engel des Todes

      Sein Kopf dröhnte höllisch, als Nummer 23 zu sich kam. Er spürte, dass er auf einem harten Boden lag. Reflexartig griff er sich auf die Stirn und bemerkte, dass er seine Maske aufhatte. Langsam erhob er seinen Oberkörper. Er wollte seine Augen öffnen, doch das Licht blendete ihn zu sehr und erhöhte den Schmerz in seinem Kopf, sodass er seine Lider noch geschlossen hielt. Genau in dem Moment, als er sich seiner Maske entledigen wollte, hörte er eine sanfte Frauenstimme: „Nimm die Maske auf keinen Fall ab!“

      Obwohl er noch nicht ganz bei Sinnen war, befolgte er den Befehl. Langsam tauchte in seiner Erinnerung das geheime Treffen auf. ‚Sie haben mich betäubt! Aber warum? Haben sie mich hintergangen?‘, schoss es ihm ängstlich durch seine Gedanken, doch er konnte und wollte es nicht glauben.

      ‚Es gibt einen guten Grund, warum sie das getan haben!‘, versuchte er sich einzureden, aber er wusste nicht, welcher das sein könnte.

      „Trink!“, kam ein weiterer Befehl von derselben Stimme.

      Je mehr er zu sich kam, desto geringer waren die Schmerzen, und auch das Licht brannte nichtmehr so in den Augen. Vorsichtig blinzelte er und erkannte vor sich auf dem Boden eine weitere Schale. Ohne zu zögern griff er beherzt zu und trankt. Dieses Mal war es der Trank, den er die ganze Zeit begehrt hatte. Mit ihm verschwand der Rest seines dumpfen Gefühls aus seinem Körper und er verspürte neue Energie. Er fühlte sich mächtiger als jemals zuvor in seinem Leben. Mit einem Satz sprang er auf die Beine und spannte all seine Muskeln an, und legte den Kopf in den Nacken.

      Er dachte anfangs, dass er sich noch immer in der Hütte befand, doch jetzt erfasste er, dass dies nicht der Fall war. ‚Wo bin ich?‘, fragte er sich und hob seinen Blick. Vor ihm stand ein Engel. Die Maske und dessen Aura wirkten mächtig und angsteinflößend auf ihn. Bei genauerer Betrachtung erkannte er, dass sich eine Frau unter der Aufmachung verbarg. Es war ihre Stimme, die ihm die Befehle erteilt hat.

      Anfangs wagte er nicht, sich umzusehen, doch seine Neugier war stärker. Er bemerkte, dass sie sich auf einem runden, halbhohen Podest befanden, das Stufenförmig nach unten führte. Ein Stück entfernt sah er mächtige purpurne Throne, die sich in regelmäßigen Abständen rund um ihn befanden. Darauf saßen weitere Engel, die ihre Blicke auf ihn gerichtet hielten. Ihre Gesichter waren von den Engelsmasken verdeckt und sie trugen schwarze Kutten mit tiefliegenden Kapuzen. Es war unmöglich zu erkennen, wer darunter steckte.

      Hinter ihnen befanden sich verschnörkelte Säulen. Darauf hingen große Fackeln, die den Raum erhellten. Dahinter erspähte er hunderte, wenn nicht tausende dichtstehende Engel, die alle ruhig dastanden und zu ihm hochstarrten. Die Halle, in der sie er sich befand, musste gigantisch groß sein.

      Reflexartig kniete er sich nieder, als die raue Stimme erklang, die er bereits aus der Hütte kannte: „Ich habe dir eine Überraschung versprochen. Deine Zeit ist gekommen! Leider bist du noch nicht soweit, dass du die Wege zu unsere heilige Räume alleine betreten darfst und deshalb mussten wir dich auf diesem Wege hierherbringen. Dennoch wurdest du auserkoren, um in einen höheren Rang emporzukommen. Du bist bereit dafür!

      Deine Nummer hast du ab nun durch deine Verdienste hinter dich gelassen. Nur noch eine Prüfung wartet auf dich und du wirst aufsteigen … aufsteigen zu einem Engel des Todes!“

      Ein atemberaubendes Gefühl breitete sich in ihm aus, als die anderen Engel, die sie umgaben, zu einem leisen, unheimlichen Gesang ansetzten.

      „Schwörst du weiterhin Treue und den Engeln zu dienen?“, forderte die Stimme.

      „Ich schwöre, ich werde alles tun, was Ihr von mir verlangt! Über die Engel zu wachen und jeden zu eliminieren,

Скачать книгу