Magisches Kompendium - Grundlagen der henochisch-rituellen Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR
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Die henochische Magie bzw. die mystische Heptarchie stellt hier eine Art Abkürzung dar, eine Abkürzung, die aber auch gleichzeitig deutlich beschwerlicher ist, als die hermetische Planetenmagie. So besteht die Chance einer nachhaltigen Veränderung, die man in den Ritualen und energetischen Arbeiten der mystischen Heptarchie erreichen kann, da die Entitäten dieser Arbeitsweise – also die henochischen Energien – deutlich tiefer im Energiesystem des Menschen agieren. Hierdurch wird eine Transformation von „innen nach außen“ vollzogen, während die klassische Planetenmagie eine Transformation von „außen nach innen“ arbeitet. Man kann es sich so vorstellen, dass die klassische Planetenmagie erst einmal Symptome einer Veränderung etabliert, was bedeutet, dass sich die Erscheinung und die Auswirkung des Menschen nach einem transformatorischen Ritual ändern. Die unteren Energiekörper erhalten temporär andere Schwingungsmuster, wodurch die Umwelt den Menschen anders wahrnimmt. Dies ist eine klassische, altbewährte und auch sinnvolle Arbeitsmethode, die jedoch eine gewisse temporäre Dauer nur besitzt, sodass der Protagonist des Rituals mit der Zeit die Energien selbst in sein Innerstes lenken muss. Die henochische Magie bzw. die Entitäten und die Energien der mystischen Heptarchie arbeiten hier anders. Es wird eine energetische Anpassung bzw. Transformation begonnen, die in Absprache mit den eigenen höheren Anteilen vollzogen wird. Dies hat den Vorteil – oder auch den Nachteil – dass entweder das Ritual zu 100% fruchtet oder vollkommen vergebene Mühe war. Wenn von den eigenen höheren Anteilen – explizit das eigene höhere Selbst – kein OK für diese transformatorischen Arbeiten kommt, wird auch nichts geschehen. Wenn man jedoch von den eigenen höheren Anteilen das Einverständnis erhält, da es förderlich für den aktuellen Evolutionsprozess des Protagonisten ist, vollzieht sich die Transformation erst in den höheren Energiekörpern, sodass sich das gesamte Leben des Protagonisten Stück für Stück ändern wird, ohne dass dies immer bewusst erkannt wird. Diese Transformationen können sich auf alle Bereiche des Lebens beziehen, wobei immer die Quintessenz der jeweiligen Planetenenergie berücksichtigt werden muss. Wenn man z. B. mit den Venusprinzipien arbeitet, wird sich der Aspekt der Liebe, der Schöpfung, der Erotik und der Emotionalität ändern. Daher kann man sehr genau wählen, was man machen will. Jeder Planet bzw. jeder Archetypus hat hier seine „speziellen Fachbereiche“. Hier einmal eine minimale Übersicht über die großen Fachbereiche der archetypischen Planetenenergien:
Mond – Intuition, Mentalität, Wachstum, Minderung, zyklische Energien, Erholung.
Merkur – Wissen, Talent, Bildung, Kommunikation, Heilung, Belebung, Gesundheit, Raffinesse, Klugheit, Schnelligkeit, Leichtfüßigkeit.
Venus – Liebe, Erotik, Schönheit, Gunst, Innigkeit, Hingabe, Edelmut;
Mars – Kampf, Stärke, Krieg, Widerstand, Rebellion, Macht, Gewalt, Festigkeit, Durchsetzungskraft, Taktik, Planung, Strategie, Mut, Courage, Tapferkeit, Entschlossenheit, Furchtlosigkeit.
Sonne – Erkenntnis, Weisheit, Harmonie, Ausgleich, Macht, Führung, Autorität.
Jupiter – Glück, Erfolg, Überfluss, Wohlstand, Segen, Gewinn, Vorzug, Genuss.
Saturn – Tod, Transformation, Durchhaltevermögen, Beharrlichkeit, Umformung, Starre, Kargheit, Einfachheit, Demut, Hingebung, Respekt, Tribut.
In der klassischen Magie bzw. Astrologie, gab es nur die „Planeten“ Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond. Doch mittlerweile weiß man, dass es ja noch mehr Himmelskörper gibt, die auch eine Bezifferung und Betitelung bedürfen. So können die neueren Planeten auch rituell betrachtet werden, was bedeutet, dass man auch hier wieder Zahlen und Kameas zuordnen bzw. erschaffen kann. Natürlich wurden die Zahlen entsprechend ergänzt; Uranus = 10 // Neptun = 11 // Pluto = 12 // Chiron = 8 oder 11; wobei diese Zahlen keine mittelalterliche Bedeutung haben, da die Planeten eben erst später (Uranus = 13.03.1781; Neptun = 23.09.1846; Pluto [als Zwergplanet] = 18.02.1930; Chiron [als Centaure] 18.10.1977) entdeckt wurden. Da die henochische Magie aber im 16. Jahrhundert ihre Kreationsmacht besaß, hier aber die „äußeren Himmelskörper“ noch nicht entdeckt waren, gibt es keine klassischen Bezüge auf die Himmelskörper Uranus, Neptun, Pluto, Chiron oder auf die anderen Centrauen und Zwergplaneten.
Da bei der henochischen Magie direkt die höheren Energiekörper angesprochen (primär Astralkörper, Spiritueller- bzw. Kausalkörper, Intuitions- bzw. Buddhikörper, sekundär aber auch der Atmankörper) werden, werden die jeweiligen Energien der Planeten auf einen sehr „fruchtbaren Boden der Transformation“ fallen, sodass die höheren Energien transformatorisch auf die niederen Energien einwirken können, wodurch diese vollständig verändert und evolutionstechnisch erweitert werden. Doch auch wenn die klassische Planetenmagie mit der primären Arbeitsweise der „Illusionierung des Umfeldes“ agiert, ist diese Arbeitsweise ein passender und sinniger Beginn, denn eine die Illusion wird nach gewisser Zeit enden, eine Transformation, die im Inneren begonnen hat und sich ins Außen fortsetzt, hält man recht schnell nicht mehr auf und man muss sich verändern – ob dies dem Ego bzw. dem Tagesbewusstsein passt oder nicht. So hat man bei der henochischen Heptarchie eben keine Möglichkeit, einen „Rückzieher“ zu machen oder eine „menschlich faule Position“ einzunehmen.
Wenn man einmal den Prozess der Transformation eingeleitet hat, wird dieser auch umgesetzt, ähnlich dem Verhalten der Erde, die um die Sonne kreist. Es muss schon viel passieren, dass dieser Vorgang innehält oder beendet wird. Wäre dies der Fall, würde es das Ende der Erde und des jeweiligen Lebens bedeuten. So wird man durch die Veränderung von innen nach außen immer wieder und wieder auf Widerstände stoßen, sodass die henochischen Magie die Gefahr birgt, dass das menschliche Ego zerbricht, bzw. „Schaden“ nimmt, gerade dann, wenn das gewohnte Leben zerbricht und die Magie als Maxime einen vollkommenden Platz einnimmt. Daher gilt hier die Warnung, dass man bewusst mit der henochischen Magie arbeiten soll, bevor man Prozesse auslöst, die man sich dann „so“ doch nicht vorgestellt hat. Jeder, der sich selbst erkannt hat und weiß, welches energetische Potenzial im eigenen Inneren vorhanden ist, kann mit dieser Methode viel „Inkarnationszeit“ sparen – auch wenn es der Inkarnationsdrohne (dem Menschen bzw. seinem Ego) nicht immer passen wird. Wenn man aber innerhalb von Wochen und Monaten die energetischen Quintessenzen eines Planetenlogos erfahren und erhalten kann, ist dies ein wahrer Evolutionssprung, ein Sprung, der nicht allen vergönnt ist.
Ähnlich verhält es sich auch mit den Arbeiten des Liber Loagaeth, denn auch hier wird man auf nachhaltige transformatorische Energien stoßen. Leider gibt es kaum Material und einen praktischen Erfahrungsaustausch in Bezug auf die Arbeiten mit dem Liber Loagaeth, sodass diese zweite Schaffensperiode der henochischen Magie immer noch ein sehr großes Mysterium ist. Wenn man für sich erkannt hat, wie man die Tafeln im Liber Loagaeth bereisen kann, sodass man in das Innere der Tafeln dringt, sodass man selbst via energetischen Übergang andere Ebenen erreicht, wird man schnell erkennen, dass man sich verändern muss, um die Essenzen dieser