Soulless Places. Ana Dee
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„Okay.“
„Wir sehen uns, bye, bye.“ Katja winkte ihr noch einmal zu, bevor sie die Wohnung verließ.
Sophie schleppte sich in die Küche und kramte in der Hausapotheke. Zu ihrem körperlichen Unwohlsein hatte sich dummerweise auch noch Übelkeit dazugesellt. Sie verdünnte die Magentropfen mit Wasser und trank das bittere Gebräu in einem Zug. Angewidert schüttelte sie sich.
Vor zwei Tagen hatte sie sich einen Schwangerschaftstest besorgt, der zu ihrer großen Erleichterung negativ ausgefallen war. Doch das wollte sie ihren Freundinnen nicht auf die Nase binden. In ein paar Jahren wäre sie für Nachwuchs bereit, aber vorerst wollte sie nichts davon wissen.
Bevor sie sich unter die Dusche stellte, schminkte sie sich vor dem Badezimmerspiegel ab und erschrak, wie kränklich sie aussah. Dann ließ sie das warme Wasser auf ihren Körper niederprasseln. Mit tropfnassen Haaren stieg sie aus der Kabine und schlang das Handtuch um ihren Körper. Immerhin, sie fühlte sich minimal besser.
Im Wohnzimmer lehnte sie sich an den Türrahmen und ließ den Blick über das Interieur schweifen. Weiße Wände, helle Möbel und ein knallbunter Teppich waren geschickt kombiniert und verliehen dem Raum eine elegante Note. Sie hatte ein Händchen für die richtige Deko und befand sich so gut wie immer auf Schnäppchenjagd.
Wehmut schlich sich in ihr Herz, das heimelige Reich bald aufgeben zu müssen. Aber sie war in einem Alter, wo derlei Dinge dazugehörten. Leonie und Kai wohnten schon seit drei Jahren zusammen, und obwohl alle den Kopf darüber geschüttelt hatten, funktionierte das Zusammenleben reibungslos.
Es hatte ja auch sein Gutes, die Zukunft an Nicks Seite. Diese unstillbare Sehnsucht nach den gemeinsamen Wochenenden, wenn der Alltag sie wieder fest im Griff hatte, wäre endgültig vorbei. Viel zu selten fanden sie Zeit füreinander, doch das würde sich von nun an ändern. Jeden Morgen neben Nick zu erwachen, wie oft hatte sie schon davon geträumt, und nun wurde dieser Traum Wirklichkeit.
Sie löste sich vom Türrahmen und föhnte im Badezimmer das Haar. Dann schlüpfte sie in ein bequemes Shirt und unter die Bettdecke. Das Unwohlsein hielt weiterhin an und sie rollte sich mit einem leisen Stöhnen auf die Seite. „Bitte, lass es endlich vorübergehen …“, murmelte sie gequält.
Ein Schrei zerriss die Stille und Sophie fuhr erschrocken hoch. Ihr Herz trommelte gegen die Rippenbögen und sie spürte den kalten Schweiß auf ihrer Haut. Was für ein schrecklicher Traum, der Schrei musste aus ihrem Mund gekommen sein. Hektisch tastete sie nach dem Schalter der Nachttischlampe und gedämpftes Licht flammte auf. Sie fühlte sich schlapp und die Übelkeit hatte sich wieder verstärkt. Ein schlechtes Zeichen.
In letzter Zeit waren diese merkwürdigen Träume vermehrt aufgetreten und jagten ihr Angst ein. Manchmal hatte sie das Gefühl, kaum noch zwischen Realität und Traumwelt unterscheiden zu können. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Verdammt, was war nur mit ihr los?
Momentan lief alles bestens und sie war glücklich bis auf die immer häufiger auftretenden Aussetzer. Sie befürchtete, dass Nick sie abservieren würde, sobald er mitbekam, wie es wirklich um sie stand. Sie wollte ihm als Frau und Partnerin nahe sein, nicht als zukünftige Patientin. Doch alles in ihr sträubte sich, einen Arzt aufzusuchen.
Von ihren Zweifeln geplagt, schlug sie die Bettdecke zurück und schlich in die Küche. Dort löschte sie ihren Durst mit einem Glas Wasser.
Erneut forschte sie nach Gründen, die diesen Wandel ausgelöst haben könnten, doch sie erinnerte sich an nichts. Ihr Leben war in geregelten Bahnen verlaufen. Sie hatte eine rundum glückliche Kindheit verbracht und jegliches Mobbing war ihr während der Schulzeit erspart geblieben. Da gab es nichts, das einen psychischen Knacks gerechtfertigt hätte. Ihr Leben plätscherte ohne größere Höhen und Tiefen seicht dahin und sie war zufrieden damit.
Trotzdem musste sich etwas verändert haben. Schleichend. Im Traum waren sie durch ein Labyrinth gegeistert, ohne einen Ausgang zu finden. Maikes höhnisches Lachen hatte von den Wänden widergehallt und ihr den Verstand geraubt. Sie musste wohl im Schlaf geschrien haben, als die Situation für sie unerträglich geworden war. Konnte die Eifersucht daran schuld sein, dass ihr seelischer Zustand derart aus dem Ruder lief?
Gähnend tappte sie zurück ins Schlafzimmer, doch der Schlaf ließ auf sich warten. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihre psychische Gesundheit. Warum hatte Nick sich nicht für ein anderes Studium entschieden? Das würde die jetzige Situation um einiges erleichtern. Sie hegte den Verdacht, dass er ihr sonderbares Verhalten vielleicht analysieren könnte, schon von Berufs wegen. Das wollte sie unbedingt verhindern.
2
Hektisch lief Sophie durch die Wohnung und suchte ihre sieben Sachen zusammen. Im Stehen kippte sie einen Kaffee herunter, schnappte sich ihre Tasche und eilte aus dem Haus.
Ausgerechnet jetzt waren die Straßen vom morgendlichen Berufsverkehr verstopft und am liebsten hätte sie ununterbrochen auf die Hupe gedrückt. Es war ihr ein Rätsel, warum sie den Wecker zum wiederholten Male nicht gehört hatte. Das war ihr bisher noch nie passiert. Dabei hatte sie selbst hohe Ansprüche, was die Pünktlichkeit betraf.
Nachdem sie angekommen war, stahl sie sich in ihr Büro und setzte sich an den Schreibtisch. Sandra, ihre Kollegin, nickte ihr zu.
„Du bist spät dran. Hat der Chef dich erwischt?“
„Nein, glücklicherweise nicht.“
„Du weißt, dass wir ranklotzen müssen, damit der Umbau pünktlich beginnen kann.“
„Erinnere mich bloß nicht daran, dieser Termindruck versaut einem die ganze Freude an der Arbeit.“
Sophie fuhr ihren Rechner hoch und startete das CAD-Programm. Bauzeichnerin war genau ihr Ding, obwohl sie während ihrer Schulzeit mit Mathematik auf Kriegsfuß gestanden hatte. Doch mittlerweile spielte sie gern mit den Zahlen und arbeitete exakt. In das neue 3D-Programm musste sie sich zwar noch einarbeiten, aber das war ein Kinderspiel.
„Guten Morgen, die Damen.“ Herr Rode, Architekt und Chef in einer Person, steckte den Kopf zur Tür hinein. „Frau Thiel, kommen Sie doch bitte in mein Büro.“
„Halleluja Sophie, das klang gar nicht gut.“ Sandra wiegte bedächtig ihren Kopf.
„Keine Ahnung, was er will.“ Ratlos zuckte Sophie mit den Schultern.
Noch einmal tief durchatmen und dann ab in die Höhle des Löwen. Zaghaft drückte sie die Klinke herunter und trat ein.
„Ich habe mir Ihren Plot noch einmal genau angesehen.“ Mit geübten Handgriffen breitete ihr Chef die Zeichnung auf dem Schreibtisch aus. „Fällt Ihnen etwas auf?“
Sophie ließ ihren Blick über das Papier wandern. „Ich kann nichts finden“, gestand sie ihm.
„Genau das ist das Problem.“ Herr Rode räusperte sich. „Schauen Sie sich einmal die Treppen im ersten Obergeschoss an.“
„Oh …“
„Das