Das Vermächtnis aus der Vergangenheit. Sabine von der Wellen

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Das Vermächtnis aus der Vergangenheit - Sabine von der Wellen Die Sucht

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wird bewusst, dass hier jederzeit ein Auto herfahren kann und ich raune: „Erik bitte, gib mir meine Bluse wieder. Ich kriege sonst noch eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.“

      Er lacht erneut auf und lässt mich los.

      Ich drehe mich um und halte ihm fordernd meine Hand hin.

      Seine Augen wandern über meinen BH und sprühen vor Verlangen. Sein Gesichtsausdruck versetzt mir einen Stich in den Unterleib. Mein Kopf schreit „nein“ und mein Körper seufzt „ja“.

      Ich mache einen Schritt auf ihn zu und schiebe meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir runter, um ihn zu küssen. Ich will ihn hier und jetzt. Ich kann mich dem nicht entziehen.

      Erik drängt mich erneut an sein Auto und ich spüre seine Erektion, angefacht von dem Umstand, dass ich es bin, die ihn will.

      Tatsächlich zieht ein alter klappriger Mercedes an uns vorbei und wir werden uns der Welt um uns herum wieder bewusst.

      „Komm!“, raunt Erik und zieht mich hinter sich her eine Böschung hoch.

      Ich folge ihm bereitwillig. Oben angelangt, sieht er sich kurz um und drängt mich auf ein weniger bewuchertes Fleckchen mit einigen Büschen, die die Böschung von dem angrenzenden Feld trennen. Er sieht sich zufrieden um und zieht mich in seine Arme. Seine Lippen treffen wieder meine und seine Zunge erobert mich wie im Fieber.

      Ich sehe mich nicht mal um. Ich will ihn nur auf meinem Körper spüren und mir ist egal, wo und wie …

      Wir steigen ins Auto ein und Erik raunt: „Gönnst du mir eine Zigarettenpause, bevor es weitergeht?“

      „Natürlich!“, antworte ich und sehe ihn verunsichert an. Ich weiß nicht, was los ist und wie er jetzt drauf ist. War es jetzt das eine Mal, nach dem er keine Lust mehr auf mich hat? Vielleicht hatte ich nur einen etwas größeren Aufschub als alle anderen?

      Diesmal war alles anders. Erik und ich hatten uns fast die Klamotten von Leib gerissen und er hatte mich zu Boden gezogen, wollte aber, dass ich oben blieb.

      Das war mir recht, weil ich ihn so besser sehen kann und ich es liebe, ihn betrachten zu können. Allerdings rechnete ich damit, dass es erneut ein ewig dauerndes Liebesspiel werden würde und ließ mir Zeit, ihn immer wieder küssend und mich langsam auf ihm bewegend. Nur wenige Male setzte ich mich ganz auf und ließ mich heftiger auf ihm nieder, um ihn tief aufzunehmen und spannte die Bauchmuskulatur an. Ich war darin geübt genug und wusste, was mich anmacht und wie ich mich bewegen muss. Aber als ich mich wieder zu ihm hinunterbeugte, um ihm erneut meine Zunge zwischen die Lippen zu schieben, um mich schon mal in den Himmel zu befördern, und mein Unterleib eine Explosion durch meinen Körper schickte, die fast schon schmerzhaft war, bäumte er sich mit einem lauten Aufstöhnen unter mir auf. Er ließ meine Brüste los, um seine Hände um meine Hüfte zu legen und mich festzuhalten. „Verdammt Carolin, was machst du?“, hatte er dabei aufgebracht gezischt.

      Was war passiert?

      Ich sah ihn nur fragend an, von seinem wütenden Ausspruch erschrocken.

      Er zog mich auf sich und schlang seine Arme um mich, um mich auf seiner Brust zu fixieren. Es war, als wolle er mich weder ansehen noch mir die Möglichkeit geben, ihn weiter anfassen zu können. Und er sagte nichts mehr.

      Ich hatte ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Zumindest ließen seine Worte das vermuten. Aber ich wusste nicht, was es war und hatte eine unbeschreibliche Angst, dass, wenn wir uns voreinander lösen, alles zwischen uns vorbei sein wird.

      Als er seinen Griff lockerte, setzte ich mich verunsichert auf. „Alles klar?“, fragte ich ihn und sah in seine braunen Augen, die mich seltsam musterten. Antworten wollte er offensichtlich nicht darauf.

      Dann standen wir auf, zogen uns an und kehrten zu seinem Auto zurück, in dem er mich gerade um die Zigarettenpause bat.

      Wir zünden uns jeder eine Zigarette an und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ist Erik sauer? War der Sex für ihn scheiße, weil es so schnell ging und er ist bedient? Ich war so auf mich fixiert gewesen, dass ich vielleicht etwas nicht mitbekommen habe, was ihn betraf.

      Vielleicht war`s das jetzt wirklich? Vielleicht ist alles vorbei?

      Der Gedanke daran versetzt mir einen Stich in die Magengrube. Mit leicht zittrigen Fingern rauche ich meine Zigarette und verfluche mich in Gedanken, weil ich scheinbar wirklich gedacht habe, dass ich für Erik mehr sein könnte.

      Wir scheinen beide in unsere Gedanken gefangen zu sein und ich versuche ruhig zu bleiben. Aber mir wird schnell klar, dass mich das Glücksgefühl, Erik zu besitzen, jetzt in einer Talfahrt direkt in die Hölle schickt. Er hatte mich so böse zusammengestaucht und ich weiß einfach nicht warum.

      Als er seine Zigarette aufgeraucht hat und sie in seinem Aschenbecher ausdrückt fragt er, mir einen ernsten Blick zuwerfend: „Bist du jetzt wieder wütend auf mich?“

      Ich sehe ihn verdutzt an. „Nein, warum sollte ich? Ich dachte eher, du bist sauer auf mich.“

      Erik schüttelt verwirrt den Kopf. „Warum meinst du das?“, fragt er mürrisch.

      „Weil du mich so angefahren hast. Du hast wirklich böse geklungen“, murmele ich leise und kämpfe mit einer aufsteigenden Traurigkeit, die mich zu übermannen droht.

      Erik schüttelt den Kopf und scheint mich nicht zu verstehen.

      Ich erkläre unsicher: „Du hast geflucht … verdammt, was machst du? … oder so. Und es klang wirklich wütend.“

      Ich spüre immer noch die Angst, die seine Worte in mir ausgelöst hatten und in mir das Gefühl aufkommen ließen, dass nun alles vorbei ist. Ich hoffe auf eine Erklärung, die mich beruhigt.

      Erik lässt kopfschüttelnd den Motor des Mustangs aufheulen, als würde das eine Antwort unnötig machen.

      Ich sehe ihn nur verwirrt an und mein Magen zieht sich weiter zusammen.

      Er zieht den schweren Wagen auf eine Straße, die den Berg hinabführt und ich sehe die vor uns liegende Serpentine. Mir stockt der Atem.

      „Ich war nicht wütend auf dich, sondern auf mich“, raunt er, dreht die Musik auf, die New Years Day von U2 anlaufen lässt und lenkt den schweren Wagen mit schwindelerregender Geschwindigkeit durch die Kurven, dass ich blass werde.

      Ich frage nicht weiter nach, um ihn nicht abzulenken. Die Strecke ist mörderisch.

      Geschmeidig zieht der Mustang die Straße hinunter und Erik grinst zufrieden. „Angst?“, ruft er mir durch die laute Musik zu und ich antworte ihm mit ernstem Blick, aber nicht laut genug, dass er es verstehen kann: „Nur, dass nun alles vorbei ist.“ Um meinen Magen lässt die Hand, die ihn zusammendrückt, etwas locker, jetzt wo ich meine Gedanken ausgesprochen habe.

      Erik konnte mich nicht verstehen und grinst immer noch wie ein Kind bei seinem Lieblingsspiel.

      Ich sehe aus dem Seitenfenster und mir ist zum Heulen.

      Als der Berg überstanden ist, werden wir von einem langsam fahrenden Fiat ausgebremst. Erik macht ein verdrossenes Gesicht und schimpft.

      Ich sehe weiter aus dem Seitenfenster und kämpfe immer noch mit der Niedergeschlagenheit, weil mir

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