In der inneren Welt (Band 2). Hero Leander
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Als er aufwachte, wusste er nicht, ob er das nur geträumt oder erlebt hatte. Wolfgang empfand es aber doch für besser, von Diane nichts zu erzählen und richtete so auch die Grüße vorläufig nicht aus.
Tage später recherchierte Marina im Internet und kam zu verblüffenden Ergebnissen. Da gab es Berichte von Menschen, welche alle anderen auslachten, die an eine bewohnte innere Erde glaubten. Sie hielten diese Spinner für hoffnungslose Deppen. Aber es gab auch andere Berichte über Aussagen von Polarforschern, die eine innere Erde für real hielten. Die Krönung allerdings waren zwei Berichte, die vom Leben in der inneren Erde berichteten. Ein Bericht war von dem Norweger Olaf Jansen und ein anderer vom US-Admiral Richard E. Byrd. Auch wenn Marina immer noch skeptisch gegenüber Wolfgangs Erzählung war, so musste sie zugeben, dass sich vieles, was er erzählt hatte, mit den Berichten der anderen deckte.
Wolfgang und Marina vermieden ab sofort dieses Thema und sie lebten weiterhin glücklich zusammen.
Die Jahre vergingen. Wolfgangs Erinnerungen an Diane zogen sich immer tiefer in sein Herz zurück. Er versuchte nicht mehr an sie zu denken. Nur wenn er die beiden Rosen unter dem Balkon pflegte, dachte er wehmütig an Diane in der inneren Erde und an die anderen in ihrem Clan, die ihm dort in Freundschaft begegnet waren. Auch Dianes Mitschüler in der Herbergsschule vermisste er in diesem Moment genau so sehr, wie Toni, Sira und die Kleinen. Sein Herz krampfte sich zusammen, wenn er an sie dachte.
Natürlich liebte Wolfgang seine Familie über alles. Aber ein Stück seiner Herzensliebe gehörte auch weiterhin Diane, obwohl er davon ausging, dass er sie nie wiedersehen würde. Ihm blieben nur die Erinnerungen an eine vergangene Zeit, die wunderschön war. Aber das alles war nun schon lange her.
Ein neuer Anfang
Seit dem Geständnis von Wolfgang über seine Liebe zu Diane waren inzwischen zwölf Jahre vergangen. Sie hatten nie wieder über diese Diane gesprochen. Marina lebte immer noch glücklich mit ihrem Wolfgang zusammen und hatte auch nie wieder Grund zur Eifersucht gehabt. Ihre Tochter Diana war inzwischen zu einer selbstbewussten Jugendlichen heran gewachsen.
Die allgemeine Situation hatte sich im Land drastisch verändert. Die Wirtschaft brach immer mehr zusammen. Der Dollar hatte keinen Wert mehr. In vielen Ländern kamen völlig andere Regierungen mit neuen Zielen an die Macht. Wie sollte das nur weiter gehen? Zum Glück hatte es Marina und Wolfgang noch nicht mit Arbeitslosigkeit getroffen, wie so viele andere. Sie hofften inständig, dass dieses Chaos bald vorüber wäre. Und Wolfgang dachte in letzter Zeit immer öfter an die Zukunftsprognosen, die er beim Bergkristall-Clan gehört hatte. Hatten sie dieses Chaos gemeint? Aber das konnten sie doch damals noch gar nicht wissen! Oder doch? Wolfgang war hin und her gerissen. Konnte er sich doch mit niemand darüber unterhalten. Besonders das bedrückte ihn am meisten. Seiner Familie gegenüber gab er sich jetzt stets optimistisch. Er erzählte seinen Frauen, dass die alten Mayas dieses Chaos vorausgesagt hatten und ebenso prophezeiten, dass hinterher ein goldenes Zeitalter anbrechen würde. Also müsse man sich keine großen Sorgen machen, denn alle Prophezeiungen der alten Mayas hatten sich in der Vergangenheit erfüllt. Dann würden sie auch diesmal recht behalten.
Freitagabends beim Abendbrot fragte Diana ihren Papa plötzlich: „Sag mal, glaubst du, dass es Außerirdische gibt?“
Wolfgang hatte sofort ein zynisches Lächeln im Gesicht. Doch dann besann er sich, dass er ja mit seiner unerfahrenen Tochter sprach. „Ich glaube schon. Wie kommst du darauf?“
„Na so meine ich das nicht. Sicher gibt es irgendwo welche. Ich meine, ob du glaubst, dass sie schon auf unserer Erde waren?“
„Sicher waren sie das. Es gibt genug Artefakte, die eindeutig darauf hinweisen, dass Außerirdische schon mal auf der Erde waren.“
Auf Dianas Stirn bildeten sich Falten und ihr Papa meinte lachend: „Willst du Falten im Gesicht haben?“
„Was? Nein!“ Und schon waren die Falten wieder verschwunden. Doch dann fragte sie erneut: „Was für Artefakte?“
Wolfgang winkte ab. „Da gibt es unheimlich viele. Denke nur mal an die Pyramiden in Ägypten, bei denen man bis heute nicht glaubwürdig erklären kann, wie sie gebaut worden sind. Alle Erklärungsversuche halten einer Hinterfragung nicht stand. Oder auch die Hünengräber, bei denen am Deckstein unten wie mit einem Laser eine Scheibe abgeschnitten wurde. Glaubst du, dass die Frühmenschen vor 4-6.000 Jahren schon Laser hatten?“
Diana schüttelte mit dem Kopf. „Und du glaubst, dass die Steine abgeschnitten wurden?“
„Nein! Ich glaube es nicht. Ich weiß es, denn ich habe selbst vor Jahren mehrere Hünengräber in Norddeutschland im Urlaub gesehen. Und was ich gesehen habe, redet mir niemand aus.“
„Wo soll denn das gewesen sein?“
„Warte mal, das ist schon länger her. Doch an zwei dieser Hünengräber erinnere ich mich ganz besonders. Es war ganz nah an der Autobahn und nicht weit vom Krakower See. Jetzt erinnere ich mich wieder. Die Autobahn ist die A 19 und das eine Hünengrab war bei Kuchelmiß und das andere befindet sich ganz in der Nähe im Wald, heißt Kretstein und liegt bei Serrahn. Diese beiden sind leicht zu finden. In jedem Dorf gibt es dort eine Hinweistafel mit einer Karte, in der diese Hünengräber eingezeichnet sind.“
„Können wir da mal hinfahren oder ist das zu weit“, fragte Diana interessiert.
„Das ist nicht all zu weit, vielleicht drei Stunden mit dem Auto. Aber wieso interessierst du dich plötzlich für solche Dinge?“
„Wir haben heute in der Schule über Stonehenge diskutiert und Markus aus unserer Klasse meinte, dass die Menschen damals nicht in der Lage gewesen wären, solche Bauwerke zu errichten.“
„Dieser Markus hat Recht. Die Steine sind viel zu schwer, als dass man sie nur mit Muskelkraft so hoch und auf den Millimeter genau hätte einbauen können. Dazu kommt das astronomische Wissen, was dort mit eingebaut ist und die Tatsache, dass man an diesem Bauwerk über eintausend Jahre gebaut hat, aber keinen schriftlichen Plan dazu hatte. Nur mündlich kann man einen Plan nicht über dreißig Generationen weiter geben. Das ist wie bei dem Spiel Stille Post. Da kommt am Ende auch nur Unsinn heraus. Nein, ich glaube auch, dass dort Außerirdische mitgewirkt haben.“
„Dann hat Markus ja recht. Er behauptet das nämlich auch. Er sagt auch, dass er im Internet gelesen hat, dass schon einige Regierungen von kleineren Ländern bestätigen, dass es Außerirdische auf der Erde gab. Und dann sagte er noch, dass es hier bei uns in der Nähe auch so etwas Ähnliches wie Stonehenge geben muss. Dieses Bauwerk wäre aber viel älter als Stonehenge.“
Bedächtig nickte Wolfgang. Die Bilder von Goseck kamen wieder in ihm hoch. „Ja, Diana, dieser Markus hat auch diesmal recht. Er meint bestimmt das Sonnenobservatorium in Goseck.“
Bei diesem Namen horchte Marina auf. Sie erinnerte sich, dass ihr Wolfgang vor vielen Jahren mal eine phantastische Geschichte erzählt hatte, in der dieser Ort eine Rolle spielte.
„Ja, so hat er es genannt. Du kennst es auch?“, fragte Diana erstaunt.
„Sicher! Ich war schon mehrmals dort. Es ist nicht sehr weit von uns entfernt. Mit dem Auto vielleicht eine Stunde.“
„Was? Können wir da nicht mal hinfahren? Dann hätte ich gleich was zu berichten, wenn wir uns am Montag