GmbH-Recht. Harald Bartl

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GmbH-Recht - Harald Bartl Heidelberger Kommentar

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als GbR bzw OHG; 2. Errichtung der „Vor-GmbH“; 3. Eintragung der GmbH – ferner die mit den Zeitpunkten der Errichtung nach § 2, Anmeldung nach § 8 und der Eintragung nach § 10 verbundenen Probleme (Wertverlust, Änderungen etc). Darüber hinaus stellte sich die Frage, wie zu verfahren ist, wenn die „Vor-GmbH“ scheitert bzw nicht zur Eintragung gelangt oder die Gründer die Tätigkeit ohne Eintragung fortsetzen (hierzu etwa Lutter/Hommelhoff/Bayer § 11 Rn 20 f mwN; auch Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 32; ferner Scholz/Schmidt § 11 Rn 64 f). Besonderheiten ergaben und ergeben sich auch hinsichtlich der Mantelverwertung (BGH ZIP 2011, 1761; BGH ZIP 2012, 817; hierzu Herresthal/Servatius Grund und Grenzen bei der wirtschaftlichen Neugründung einer GmbH, ZIP 2012, 197). Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf die nachf Ausführungen verwiesen.

II. Das Nichtbestehen der GmbH „als solcher“ vor Eintragung – Vorgründungsgesellschaft – Vor-GmbH – GmbH

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      § 11 Abs 1 drückt ein Negativum aus, ohne die Rechtsfolgen davon näher zu klären. Lediglich in § 11 Abs 2 wird die solidarische, persönliche Haftung der Handelnden festgeschrieben. Insofern hat der BGH freilich heute die wesentlichen Streitfragen der einzelnen Stufen 1. Vor-Gründungsgesellschaft (vgl BGH NJW 1998, 1645), 2. Vor-GmbH (BGH NJW 1993, 459) und 3. GmbH weitgehend unter überwiegender Zustimmung der Rechtslehre geklärt (Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 6; Lutter/Hommelhoff/Bayer § 11 Rn 2, 5, Gehrlein/Witt/Volmer 1. Kap Rn 5; Scholz/Schmidt § 11 Rn 7, 27).

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      Betrachtet man die Stufen der Entstehung der GmbH, so ist – unter Außerachtlassung zahlreicher Streitpunkte – von folgenden Möglichkeiten auszugehen:

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      Vor-Gründungsgesellschaft: Hierzu Porzelt Ungeklärte Fragen der Gründerhaftung der Gesellschafter einer (Vor-) GmbH, GmbHR 2018, 663; Zusammenschluss vor „Errichtung der Gesellschaft“ durch notariellen Vertrag – Vorgründungsstadium/„Vorgründungsgesellschaft“ – formlos, sofern keine Verpflichtung zum Abschluss des notariellen Vertrages (Baumbach/Hueck/Fastrich §§ 2 Rn 35, 11 Rn 35, Lutter/Hommelhoff/Bayer § 11 Rn 5; Wicke § 11 Rn 2; Baumbach/Hueck § 11 Rn 35; Scholz/Schmidt § 11 Rn 12 mwN) – OHG bei Betreiben eines Handelsgewerbes oder BGB-Gesellschaft – keine Handelndenhaftung nach § 11 Abs 2 (Lutter/Hommelhoff/Bayer § 11 Rn 3; Wicke § 11 Rn 2; BGH NJW 1984, 2164; OLG Frankfurt NJOZ 2006, 416 – persönliche unmittelbare Haftung der Gesellschafter nach GbR-Bestimmungen bzw OHG-Recht (vgl Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 37; Wicke § 11 Rn 2; Gehrlein/Witt/Volmer 1. Kap Rn 4; BGHZ 91, 148 = BB 1984, 1315 = NJW 1984, 2164; BB 1982, 1433 = NJW 1982, 2822) – Handeln im eigenen Namen oder im Namen der Vorgründungsgesellschafter – „Teilrechtsfähigkeit“ der GbR (vgl BGH NJW 2001, 1056 = NZG 2001, 311; hierzu K. Schmidt NJW 2001, 993; Westermann NZG 2001, 289; Peifer NZG 2001, 296; ders NZG 2001, 193; Nagel = NZG 2001, 202 – kein Vorläufer der Vor-GmbH bzw der GmbH – Einzelübertragung bzw Schuldübernahme für Übergang der Aktiva und Passiva auf die Vor-GmbH – persönliche unbeschränkte Haftung (Ausnahme: abw Vereinbarungen mit Geschäftspartner) – Beendigung durch Zweckerreichung – Vor-GmbH bzw Eintragung der GmbH – allerdings endet persönliche Haftung nicht mit GmbH-Eintragung (Wicke § 11 Rn 2; BGH GmbHR 2001, 293 – Vermeidung der persönlichen Haftung durch Vereinbarung mit dem jeweiligen Vertragspartner (Wicke § 11 Rn 2; BGH NJW 1999, 3483, GbR; auch Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 37; hierzu auch OLG Koblenz NZG 2003, 32 – Haftung nach § 179 Abs 1 BGB) Kündigungsmöglichkeiten nach den §§ 723 (kein Recht zur jederzeitigen Kündigung), 726 BGB (hierzu BGH NJW 1993, 2822; 92, 2698; BGHZ 91, 151; Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 39; Scholz/Schmidt § 11 Rn 13, 19 ff; Lutter/Hommelhoff § 11 Rn 2; Rowedder/Schmidt-Leithoff § 2 Rn 76 f); BGHZ 91, 148 = NJW 1984, 2164 = ZIP 1984, 950 –Verhältnis Vorgründungsgesellschaft zur Vor-GmbH und GmbH – kein automatischer Übergang der Rechte und Pflichten – notwendig eine Schuldübernahme oder eine umfassende Vertragsübernahme durch die Vor-GmbH – andernfalls Weiterbestehen der Gründerverpflichtung – auch keine (konkludente) Zustimmung des Vertragspartners der Vorgründungs-Gesellschaft infolge des Glaubens mit einer GmbH zu kontraktieren (Austausch eines unbeschränkt haftenden Vertragspartners gegen einen beschränkt haftenden); zur Rechtsnatur der Vorgründungsgesellschaft auch BFH GmbHR 2001, 537; BGH NJW 1998, 2897 = ZIP 1998, 1223 = DStR 1998, 1227 m Anm v Goette – Handeln für eine noch nicht errichtete „Vor-Gründungsgesellschaft“ – Verpflichtung dieses Verbandes auch bei Handeln „im Namen der GmbH“, insb bei einer natürlichen Person als Unternehmensträger statt der erwarteten GmbH.

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      Nichterreichen oder Vereitelung des gemeinsamen Zwecks (keine Errichtung der GmbH durch notariellen Gesellschaftsvertrag) – Haftung im eigenen Namen oder im Namen der Vorgründungsgesellschafter bei Vertretungsmacht – keine Handelndenhaftung nach § 11 Abs 2 – BGB-Gesellschaft oder OHG bei vollkaufmännischem Handelsgewerbe (auch bei fälschlicher Bezeichnung als „GmbH iG“ (vgl zB BGH NJW 1983, 164; OLG Düsseldorf BB 1987, 1624 = GmbHR 1987, 430; OLG Karlsruhe GmbHR 1988, 482; Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 37; Scholz/Schmidt § 11 Rn 16, 16 jeweils mwN).

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      Vor-GmbH: Errichtung der Gesellschaft durch notariellen Vertrag – zur Rechtsnatur der Vorgesellschaft bzw „Vor-GmbH“ („Rechtsträger sui generis“) iÜ BGHZ 120, 103 = ZIP 1993, 144; auch BFH ZIP 2008, 1679, Scholz/Schmidt § 11 Rn 27; Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 6; Lutter/Hommelhoff/Bayer § 11 Rn 5; Wicke § 11 Rn 3 Vor-GmbH vor Eintragung – keine Identität mit der Vorgründungsgesellschaft – keine Befreiung ggü der Vor-GmbH durch Leistungen an die Vorgründungsgesellschaft – „Rechtsgebilde eigener Art“ – Rechtsträger (Teilrechtsfähigkeit) – „Grundbuchfähigkeit“ – „Kontofähigkeit“ – Teilnahme an Gesellschaftsgründung möglich – aktive und passive Parteifähigkeit – Insolvenzfähigkeit – Firma: „GmbH iG“ – Übertragbarkeit der Anteile vor Eintragung (str v hM abgelehnt – vgl Scholz/Schmidt § 11 Rn 49, diesen Standpunkt in Rn 51 als überholt ansehend; richtig mit hM Lutter/Hommelhoff/Bayer § 11 Rn 11c –Änderung des Gesellschaftsvertrags erforderlich) und Vererblichkeit der Vertretung durch Geschäftsführer – Identität mit der später eingetragenen GmbH – Vorbelastung durch Geschäfte der Vor-GmbH zulässig – unbeschränkte „Innenhaftung“ der Gesellschafter bis zur Eintragung der GmbH (BGH ZIP 1996, 590 = NJW 1997, 1507 m Anm v Altmeppen, s auch o Rn 1 ff) – nach Eintragung Differenz- und Verlustdeckungshaftung, ansonsten beschränkte Haftung nach Eintragung (BGH NJW 2006, 1594; ZIP 1996, 590 = BB 1996, 1349 = NJW 1996, 1210; iÜ BGHZ 80, 129 = NJW 1981, 1373 = GmbHR 1981, 114; Wicke § 11 Rn 8, 9; Scholz/Schmidt § 11 Rn 21 ff, 88; Baumbach/Hueck/Fastrich § 11 Rn 24 ff; Lutter/Hommelhoff § 11 Rn 2, 17 ff jeweils mwN). Zu den neueren Entscheidungen vgl – Parteifähigkeit der Vor-GmbH

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