Der Räuber. Александр Конторович

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Der Räuber - Александр Конторович

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her!“

      Ich gehe langsam auf sie zu und versuche, Abstand zu halten. Aber ich habe keine Chance, der mit der Waffe winkt nachdrücklich mit dem Gewehrlauf. Mach keinen Unsinn. Sie entreißen mir die Tasche und stülpen sie um. Der Kerl, der sie durchsucht, bolzt die herausgefallene Mineralwasserflasche verächtlich zur Seite.

      „Ist das alles? Was hast du in den Taschen?“

      Aber auch hier befindet sich nichts Wertvolles. Die Schraubenschlüsse interessieren die Typen nicht.

      „Ist das dein Ernst?! Wo ist der Kies!“

      „Aber… ich habe keinen!“

      Peng! Der Gewehrkolben kracht mit voller Kraft unter meinen Brustkorb.

      Uh … Aua!

      „Was soll das… ich habe Ihnen nichts getan!“

      „Du Mistkerl, wo wohnst du?“

      „Lärchenallee 5, Wohnung 15.“

      Die Männer sehen sich an.

      „Wo ist das?“

      „Weit weg… Was kann ein Junkie wie der schon besitzen? Eh, aufstehen!“

      Sie treten auf mich ein und zwingen mich, die Tasche von der Straße aufzuheben. Ein Schlag auf die Schulter weist mir die Richtung.

      Wir liefen nicht lange, da stieg mir Rauch in die Nase. Als wir um die Ecke biegen, stehen wir vor einem langen Zaun mit Stacheldraht. Wir laufen den Zaun entlang, biegen wieder um die Ecke und gehen direkt auf das Tor zu. Es ist verschlossen. Am Tor sitzen mehrere Männer um ein Lagerfeuer. Alle sind bewaffnet und tragen überwiegend Jagdgewehre.

      „Оh! Grüß dich, Mitja! Wen hast du da angeschleppt?“

      „Ach, nur einen Penner. Bringen wir ihn zu den anderen.“

      Links vom Tor steht ein kleiner Wellblechverschlag. Nachdem sie mir zuvor die Tasche abgenommen und das Schloss an der Eingangstür geöffnet haben, stoßen sie mich hinein. Ich gehe ein paar Schritte und lasse mich entkräftet auf den Boden fallen. Mein Gott, was ist hier los?

      „Haben sie Sie auch gefangen?“

      Ich drehe mich zu der Stimme um. Auf dem Boden sitzt ein älterer Herr. Die Gläser seiner Brille sind zersprungen, ansonsten er sehr manierlich aus.

      „Ja… Sie nahmen mir alles weg und schlugen mich mit dem Gewehrkolben. Wo sind wir hier?“

      „Junger Mann, das ist das ehemalige Lager der Kommunalverwaltung von Tarkow. Die Leute, die dort auf der Straße sitzen, sind gewöhnliche Banditen. Genauer Einwohner, die jetzt Banditen sind.“

      „Aber sie sind bewaffnet!“

      „Nicht alle haben eine Waffe. Bis jetzt. Sie werden sich schnell bewaffnen. Wohnungen plündern und alles Wertvolle wegschleppen. Dabei finden sie dann auch die Waffen.“

      „Und was habe ich damit zu tun?“

      Das erklärte mir mein Nachbar wie folgt. Er und seine unfreiwilligen Freunde werden schon den dritten Tag hier festgehalten. Als die mysteriösen Ereignisse begannen, hatte er (sein Name ist Pawel) auf die offizielle Evakuierung gewartet, denn seiner Meinung nach, wären die Behörden verpflichtet gewesen, alles zu tun, um die Stadtbewohner zu retten. Vergeblich, die Angestellten der Stadtverwaltung und die Beamten waren gleich auf und davon und überließen die Stadt ihrem Schicksal. Er wusste nicht, was dann geschehen war, denn als er zum Bäcker lief, fingen ihn Mitjas Kumpanen und er wurde in diese Baracke gesteckt. Seitdem jagten sie die Gefangenen zum Plündern durch die nahe gelegenen Häuser. Heute früh hatte Pawel Pech und der Rammbalken fiel ihm auf den Fuß. Nur mit Mühe erreichte er die Baracke und lag jetzt hier, um sich auszuruhen.

      „Und was passiert dann mit ihnen? Gibt es hier wenigstens Essen?“

      „Gestern teilten sie Fischkonserven aus. Wasser ist dort, die Toilette hat einen Wasserhahn. Ich vermute Sie wurden gefangen, um den Verletzten zu ersetzen. Mich können sie nicht mehr gebrauchen. Ich kann ja kaum gehen! Hoffentlich lassen sie mich frei…“

      Toll! Das hat er sich fein ausgedacht. Sie lassen ihn frei! Und was wird aus mir? Ich werde für diese… schuften. Dieser Gedanke macht mir Angst. Mein Nachbar schüttelt mit dem Kopf. Seiner Meinung nach, ist alles halb so schlimm. Früher oder später sind die Wohnungen abgegrast. Dann brauchen sie die Gefangenen nicht mehr, die sie durchfüttern müssen.

      „Sie werden auch Sie wieder laufen lassen. Sie werden sehen! Eine Woche oder etwas länger… Außerdem werden dann die Beamten und Polizisten auf jeden Fall wieder hier sein! Sie können die Stadt doch nicht einfach den Banditen überlassen. Die Banditen da draußen werden sich verantworten müssen… warum sich zusätzlich Probleme aufladen?“

      Ich kann seinem Optimismus nichts abgewinnen, obwohl er nicht völlig unbegründet ist. Na gut, wie war das mit dem Wasser?

      Ich trinke Wasser und wasche mir das Gesicht. Dann sehe ich mich in der Baracke um. Nichts, was uns weiterhelfen könnten und die zwei Türen, die zu anderen Räumen führen, sind nicht nur abgeschlossen, sondern auch mit Brettern zugenagelt. Ich habe genug gesehen und setze mich auf die Matratze, die an der Wand liegt. Ich war eingeschlafen und wurde mit Fußtritten geweckt. Meine Güte, wird das jetzt zur Tradition?

      „Was willst du!“

      „Du hast es dir auf meiner Matratze bequem gemacht!“

      Ein schmaler, zotteliger Bursche schaut böse auf mich herunter.

      „Such dir eine andere Matratze! Da liegen noch mehr!“

      „Verpiss dich!“

      Die anderen Bewohner der Baracke sehen aus der Ferne zu. Die langweilen sich wohl? Der hätte eine auf die Fresse verdient. Oder vielleicht ist Pawel die Ramme nicht zufällig auf die Füße gefallen? Er hatte es angedeutet. Jetzt bloß keine Prügelei vom Zaun brechen.

      „Hier, steck dir deine Matratze sonst wohin!“

      Ich stehe auf und wende mich ab, um den Platz zu verlassen. Der Bärtige tritt mit Schwung mit dem Bein nach. Jedenfalls denkt er das. Ich schaffe es, mich rechtzeitig wegzudrehen, er trifft daneben und kracht mit voller Wucht gegen die Barackenwand. Das Metall scheppert dumpf und sofort ertönt von der Tür Gebrüll.

      „He, ihr langweilt euch wohl?! Haltet alle die Klappe! Sonst komm ich und sorge ein endgültig für Ordnung!“

      Der Schreihals scheint es ernst zu meinen, selbst der Störenfried wird sofort ruhig. Er knirscht mit den Zähnen und kriecht zu Seite.

      „Das war ein Fehler!“, rügt mich Pawel vorwurfsvoll: „Wir sollten uns nicht streiten.“

      „Ich habe ihm nichts getan! Er hat selbst damit angefangen!“

      „Grischa ist unser Brigadier. Den sollte man besser zum Freund haben.“

      „Aha, andernfalls bekommt der nächste den Rammbock auf den Fuß?“

      Mein Gesprächspartner wendet sich gekränkt ab. Aber es sieht so aus, als hätte ich Recht!

      Wenigstens habe ich ausgeschlafen! Wenn auch nicht gerade ruhig. Ich war mehrmals wachgeworden und hatte mich

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