Für Immer und Noch Ein Tag . Sophie Love
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Emily war von seinem Ehrgeiz beeindruckt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Amy mit einem Bauarbeiter glücklich werden könnte. Bei einem Unternehmer sah die Sache jedoch ganz anders aus.
„Was denn für ein Geschäft?“, fragte Daniel neugierig.
„Nun ja, mein Traum ist es, ein Restaurant zu eröffnen“, gab Harry zu. „Ich warte schon die ganze Zeit auf den richtigen Moment. An einem Ort wie Sunset Harbor sind viele Unternehmen von den Jahreszeiten abhängig. Aber das ändert sich jetzt so allmählich. Es gibt mehr Touristen und ich glaube, wir könnten noch ein Restaurant mehr vertragen.“
Emilys Augen glänzten, während sie zu Daniel hinübersah. „Ein Mitstreiter“, scherzte sie.
Harry hatte gerade von seinem Hotdog abgebissen und kaute mit hochgezogenen Augenbrauen schneller. Dann schluckte er. „Ihr wollt ebenfalls ein Restaurant eröffnen?“, fragte er überrascht.
Emily dippte ihren Hotdog in Ketchup. „Wir servieren in der Pension bereits Essen für die Gäste und die Flüsterstube ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber wir planen, über den Sommer noch weiter zu expandieren und ein größeres Restaurant zu haben, das hochklassige Abendessen serviert und das nicht nur den Gästen zur Verfügung steht. Unsere Freunde, die Bradshaws, besitzen ein Fischrestaurant in der Stadt und werden uns ein paar nützliche Ratschläge geben. Wenn du möchtest, kann ich dich mit ihnen bekannt machen.“
Harry sah begeistert aus. „Das wäre wunderbar. Danke.“ Dann sah er Amy an. „Ich wusste gar nicht, dass deine Freunde meine Geschäftsrivalen sein würden.“
Emily lachte. „Ach was. Das war doch nur ein Scherz! Wir helfen uns hier alle gegenseitig! Und jetzt ist definitiv ein guter Moment, um weitere Restaurants zu eröffnen.“
„Glaubst du, dass die Stadt so viele vertragen kann?“, fragte Harry, der sich offensichtlich sehr für Emilys Meinung bei diesem Thema zu interessieren schien.
Sie war Stolz, nun anderen Ratschläge erteilen zu können, während sie vor noch gar nicht allzu langer Zeit selbst diejenige gewesen war, die Hilfe benötigt hatte. „Auf jeden Fall“, entgegnete sie. „Und wir müssen keine Rivalen sein. Wir könnten zusammenarbeiten und somit erreichen, dass die Menschen in Sunset Harbor häufiger als einmal im Monat essen gehen! Die Menschen hier in der Gegend können recht sparsam sein und essen zu gehen ist für sie Luxus. Zusammen könnten wir das ändern.“
Harry schien immer interessierter zu sein und Emily spürte, wie er ihr allmählich ans Herz wuchs. Er schien echte Begeisterung zu haben, einen Glanz in seinen Augen und einen Hunger, nach den Sternen zu greifen. Sie verstand, was Amy in ihm sah – abgesehen von seinem guten Aussehen und seinem fantastischen Körperbau, der sich vermutlich unter seinem Hemd verbarg. Neben ihm strahlte Amy vor Stolz.
„Ich habe eine Idee“, meinte Daniel voller Begeisterung. „Vielleicht könntest du unser Restaurant leiten, dann müssten wir keinen Manager einstellen. Auf diese Weise könntest du Erfahrung sammeln, bevor du dich selbstständig machst.“
„Daniel“, zischte Emily leise. „Das ist ein bisschen aufdringlich.“
Doch Harry schien begeistert zu sein. „Das wäre wunderbar“, entgegnete er. „Ich bin schon so lange im Bauwesen tätig, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich da herauskommen und die ganze Sache angehen soll. Es wäre wunderbar, wenn es einen Job gäbe, der mich darauf vorbereitet!“
„Dann sollten wir uns diese Option offenhalten“, stimmte Emily zu.
Sie wollte nichts überstürzen. Auch wenn Amy ihren Freunden ständig Stellen in ihrem Unternehmen anbot, so war Emily doch etwas vorsichtiger beim Vermischen von Freundschaft und Geldangelegenheiten. Sie hatte damit schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht, als sie Freunden Geld ausgeliehen hatte, und wollte diesen Fehler nicht mehr wiederholen.
Plötzlich stieß Chantelle ein frustriertes Stöhnen aus. „Das ist langweilig!“, meckerte sie. „Können wir bitte aufhören, über die Arbeit zu reden?“
Alle lachten und Emily nickte Amy zu. „Das besprechen wir ein andermal.“
Amy lächelte. „Natürlich.“
Emily sah wieder Harry an. „Dann bist du also hier in Maine aufs College gegangen?“
„Nein, ich war im Ausland“, entgegnete Harry. „Eigentlich sollte ich einen Monat lang in Ghana Häuser bauen, aber dann bin ich ganze acht Monate lang dort geblieben.“
Emilys Augen weiteten sich. „Wie faszinierend!“
Harry lächelte. „Es war großartig. Ich liebte es, anzupacken. Es war zwar harte Arbeit, Löcher zu graben, Grundsteine zu legen und Wassertanks zu bauen, aber es erfüllte mich. Und auf diese Weise habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Meine Eltern hielten mich wohl für verrückt, dass ich so etwas freiwillig mache. Ich glaube, dass sie es vorgezogen hätten, dass ich wenigstens etwas Geld verdient hätte, wenn ich schon nicht aufs College ging.“
„Verstehst du dich gut mit deinen Eltern? Mit George?“
Harry nickte. „Oh ja, wir stehen uns sehr nahe. Aber manchmal sind sie recht traditionell. Sie wollten, dass wir beide aufs College gehen, sinnvolle Jobs finden, heiraten und Kinder bekommen. Bisher hat keiner von uns diesen Pfad verfolgt.“
Chantelle mischte sich nun auch in das Gespräch ein. „Wenn du Amy heiratest, dann bekommen sie ihren Wunsch.“
Emily lachte laut und Amys Blick senkte sich auf den Tisch. Doch Harry nahm Chantelles Worte mit Humor auf. Emily spürte, wie sie ihn immer lieber mochte. Sie hatte keine Zeit für Männer, die bei der leisesten Andeutung einer Bindung in Panik verfielen. Harry hatte den ersten Test mit Bravour bestanden.
Amy wandte sich an Chantelle, um die Unterhaltung von ihrer erblühenden Beziehung abzulenken. „Jetzt bist du dran. Was gibt es denn bei dir Neues? Irgendwelche Geheimnisse?“
Chantelles Augen weiteten sich bei dem Wort „Geheimnisse“ und Emily wusste, dass das sie sofort an die Schwangerschaft dachte, bei der sie ihr ausführlich erklärt hatten, dass sie geheim gehalten werden musste.
Von dem Essen gut gelaunt beschloss Emily, dass es gar keine so schlechte Idee wäre, Amy davon zu erzählen. Sie sah Chantelle an und wackelte mit den Augenbrauen.
„Ich denke, du kannst Amy in unser Geheimnis einweihen“, sagte sie grinsend.
Daniel berührte Emilys Hand über den Tisch hinweg. „Bist du dir sicher?“, fragte er.
Emily nickte. Amy sah mit argwöhnischem Blick von einem zum anderen.
„Sagt es mir jetzt“, verlangte sie. „Die Spannung bringt mich noch um!“
Chantelle schien wie ein Luftballon, der kurz davor war, zu zerbersten. Sie warf einen letzten Blick auf Daniel und Emily, um sicherzugehen, dass sie wirklich die Neuigkeiten verkünden durfte. Als beide nickten, sah sie wieder zu Amy,