Salvator. Александр Дюма
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»Ah! wahrhaftig? . . . Ich hörte wohl rufen:
»»Nieder mit den Jesuiten!««
»Nun, Sire?« fragte die Dauphine.
»Das ist nicht ganz dasselbe, meine liebe Tochter . . . fragen Sie nur Monseigneur den Erzbischof . . . Herr von Frayssinous, sprechen Sie offenherzig: glauben Sie, daß das Geschrei: »»Nieder mit den Jesuiten!«« an die Geistlichkeit gerichtet ist?«
»Ich mache einen Unterschied, Sire,« antwortete der Erzbischof, ein Mann von sanftem Charakter und redlichem Geiste.
»Ich,« sagte die Dauphine, ihre dünnen Lippen zusammenpressend, »ich mache keinen.«
»Meine Herren,« rief der König, »nehmen Sie Platz und reden Sie Jeder über die Frage.«
Die Minister setzten sich, und die Erörterung begann.
XXI
Herr von Valsigny
Während die Erörterung, deren Einzelheiten und Resultate wir später werden kennen lernen, sich um den Tisch mit dem grünen Teppich eröffnete, wo so oft die Geschicke Europas gespielt haben, – während Herr von Marande, gemeiner Voltigeur der 2. Legion, nach Hause zurückkehrend, ohne daß ihm den ganzen Tag ein Zeichen der Billigung oder der Mißbilligung entschlüpft war, an dem man seine politische Meinung hätte erkennen können, seine Uniform mit einer Eile auszog, welche seine geringe Sympathie für den Militärstand verrieth, und, als wäre er in seinem Innern nur mit dem großen Balle beschäftigt, den er geben sollte, selbst alle Anstalten zur Soirée leitete, – beeilten sich unsere jungen Leute, welche Salvator seit den letzten bei der Revue ausgetauschten Ermahnungen nicht gesehen hatten, wie Herr von Marande ihre Uniform abzulegen, und erkundigten sich bei Justin, als einer gemeinschaftlichen Quelle, was sie weiter unter den verschiedenen Eventualitäten, die sich bieten dürften, zu thun haben.
Justin erwartete selbst Salvator.
Der junge Mann kam gegen neun Uhr. Er hatte auch seine Uniform abgelegt und sein Commissionärs-Costume wieder angezogen. Man sah an seiner schweißbedeckten Stirne und an seiner keuchenden Brust, daß er die Zeit seit der Rückkehr von der Revue reichlich benützt hatte.
»Nun?« fragten einstimmig die vier jungen Leute, sobald sie ihn erblickten.
»Es ist Ministerconseil,« antwortete Salvator.
»Worüber ?«
»Ueber die Strafe, die man der guten Nationalgarde, welche nicht vernünftig gewesen ist, zuzuerkennen gedenkt.«
»Und wann wird man das Resultat des Conseil erfahren?«
»Sobald ein Resultat da sein wird.«
»Sie haben also Ihre Entrées in den Tuilerien?«
»Ich habe überall meine Entrées.«
»Teufel!i« rief Jean Robert, »ich bedaure, daß ich nicht warten kann: ich habe einen obligaten Ball.«
»Ich auch,« sagte Petrus.
»Bei Frau von Marande?« fragte Salvator.
»Ja,« antworteten die zwei jungen Leute ganz erstaunt. »Woher wissen Sie das?«
»Ich weiß Alles.«
»Doch morgen, bei Tagesanbruch, Neuigkeiten, nicht wahr?«
»Unnöthig! Sie werden heute Nacht erhalten.«
»Petrus und ich, wir gehen aber zu Frau von Marande . . . «
»Nun wohl, Sie werden sie bei Frau von Marande erhalten.«
»Wer wird sie uns geben?«
»Ich.«
»Wie! Sie gehen zu Frau von Marande?«
Salvator lächelte fein.
»Nicht zu Frau von Marande, sondern zu Herrn von Marande,« erwiderte er.
Dann sagte er mit demselben Lächeln, das eines der besonderen Merkmale seiner Physiognomie war:
»Es ist mein Banquier.«
»Ah! alle Wetter!« rief Ludovic,. »nun ärgere ich mich, daß ich die Einladung, die Du mir angeboten, Jean Robert, nicht angenommen habe.«
»Wenn es nicht so spät wäre!« versetzte der Letztere.
Und seine Uhr ziehend, fuhr er fort:
»Halb zehn Uhr: unmöglich!«
»Sie wünschen auf den Ball von Frau von Marande zu gehen?« fragte Salvator.
»Ja,« antwortete Ludovic; »ich hätte gern meine Freunde heute Nacht nicht verlassen mögen . . . Kann nicht jeden Augenblick etwas geschehen?«
»Wahrscheinlich wird nichts geschehen ,« sagte Salvator; »verlassen Sie aber darum Ihre Freunde doch nicht.«
»Ich muß sie wohl verlassen, da ich keine Einladung habe.«
Salvator ließ auf seinem Gesichte das Lächeln umherirren, das bei ihm Gewohnheit war.
»Bitten Sie unsern Dichter, Sie vorzustellen,« sagte er.
»Oh!« erwiderte lebhaft Jean Robert, »ich bin nicht frei genug im Hause.«
Und eine leichte Röthe zog über seine Wangen.
»Dann,« sprach Salvator, sich gegen Ludovic umwendend, »dann bitten Sie Herrn Jean Robert, Ihren Namen auf diese Karte zu setzen.«
Und er zog aus seiner Tasche eine gedruckte Karte, worauf die Worte standen:
»Herr und Frau von Marande haben die Ehre, Herrn . . . . zu der Soirée einzuladen, die sie in ihrem Hotel in der Rue d’Artois am Sonntag den 29. April geben werden. Man tanzt.
Jean Robert schaute Salvator mit tiefem Erstaunen an.
»Ah!« sagte Salvator, »Sie befürchten, man könnte Ihre Handschrift erkennen? . . . Geben Sie mir eine Feder, Justin.«
Justin reichte Salvator eine Feder; dieser schrieb den Namen Ludovic auf die Karte, indem er seine feine, aristokratische Handschrift zwang, die Verhältnisse einer gewöhnlichen Handschrift anzunehmen: dann gab er die Karte dem jungen Doctor.
»Mein lieber Salvator,« fragte Jean Robert.
»Sie haben gesagt, Sie gehen nicht zu Frau von Marande, sondern zu Herrn von Marande.«
»Das habe ich wirklich gesagt-«
»Wie werden wir uns sehen?«
»Es ist wahr,« erwiderte Salvator, »denn Sie, Sie gehen zu Madame!«
»Ich gehe auf den