Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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einzigen Augenblick hatte der Sturm seinen Himmel verdunkelt, und er hatte aufgehört, seinen Weg zu erkennen; doch er sing wieder an darauf zu sehen und er setzte sich wieder in Marsch, wenn nicht mit einem vollen Vertrauen, doch wenigstens mit dem festesten Entschlusse.

      Er stieg die letzte Stufe des Palastes mit einem Lächeln auf den Lippen hinab.

      Welchem geheimen Gedanken entsprach, in einer solchen Lage, sein Lächeln?

      Doch kaum hatte er den Fuß in den Hof der Tuilerien gesetzt, als er das sympathetische Gesicht von Salvator erblickte, der, unruhig über das Resultat des Schrittes des Abbé Dominique, seinen Abgang in einer fieberhaften Angst erwartete.

      Salvator begriff, als er nur das Gesicht des armen Mönches sah, den Erfolg des Besuches.

      »Gut!« sagte er, »der König hat Ihnen den Aufschub bewilligt, um den Sie ihn gebeten.«

      »Ja,« erwiderte der Abbé: »es ist im Grunde ein vortrefflicher Mensch.«

      »Nun wohl,« sprach Salvator, »das söhnt mich wieder ein wenig mit ihm aus: das bringt Seine Majestät König Karl X. wieder ein wenig in Gnade bei mir. Ich vergebe ihm seine Schwächen in Erinnerung an seine angeborenen Tugenden. Man muß nachsichtig gegen diejenigen sein, welche nie die Wahrheit hören.«

      Dann plötzlich den Ton verändernd, sagte er zum Abbé:

      »Nicht wahr, wir kehren in die Conciergerie zurück?«

      »Ja,« antwortete einfach Dominique, indem er seinem Freunde die Hand drückte.

      Sie nahmen einen Wagen, der leer über den Quai fuhr, und kamen rasch an den Ort ihrer Bestimmung.

      Vor der Thüre des düsteren Gefängnißes reichte Salvator Dominique die Hand und fragte ihn, was er, aus demselben weggehend, zu thun gedenke.

      »Ich werde auf der Stelle Paris verlassen.«

      »Kann ich Ihnen in dem Lande, in das Sie sich begeben, nützlich sein?«

      »Können Sie die Förmlichkeiten abkürzen, welche die Ausfertigungen eines Passes begleiten?«

      »Ich kann Ihnen einen solchen ohne Förmlichkeit verschaffen.«

      »Dann erwarten Sie mich in Ihrer Wohnung: ich werde Sie dort abholen.«

      »Ich werde Sie in einer Stunde hier erwarten: Sie werden mich an der Ecke des Quai finden. Sie können im Innern des Gefängnißes nun bis um vier Uhr bleiben, und es ist drei Uhr.«

      »In einer Stunde also,« sagte der Abbé Dominique, dem jungen Manne aufs Neue die Hand drückend.

      Und er verschwand unter dem düsteren Eingange.

      Der Gefangene war in die Zelle gebracht worden, welche Louvel in sich geschlossen hatte und Fieschi in sich schließen sollte. Dominique wurde ohne Schwierigkeit bei ihm eingeführt.

      Herr Sarranti, der aus einem Schemel saß, stand aus und ging seinem Sohne entgegen: dieser verbeugte sich vor ihm mit der Ehrfurcht, mit der man die Märtyrer empfängt.

      »Ich erwartete Dich, mein Sohn,« sprach Herr Sarranti.

      Und es lag in seiner Stimme etwas wie ein Ausdruck von Vorwurf.

      »Mein Vater,« erwiderte der Abbé, »es ist nicht meine Schuld, daß ich nicht früher gekommen bin.«

      »Ich glaube es,« sagte der Gefangene, seinem Sohne beide Hände drückend.

      »Ich komme von den Tuilerien,« fuhr Dominique fort.

      »Du kommst von den Tuilerien?«

      »Ja, ich bin beim König gewesen.«

      »Du bist beim König gewesen?« fragte Herr Sarranti erstaunt, indem er seinen Sohn starr anschaute.

      »Ja, mein Vater.«

      »Und warum bist Du beim König gewesen? Gewiß nicht, um ihn um meine Begnadigung zu bitten.«

      »Nein, mein Vater,« erwiderte rasch der Abbé.

      »Was hattest Du denn von ihm zu verlangen?«

      »Einen Aufschub.«

      »Einen Aufschub! und warum einen Aufschub?«

      »Das Gesetz bewilligt Ihnen drei Tage, um ein Cassationsgesuch einzureichen; drängt nichts den Spruch des Hofes, so ist dies eine Sache von vierzig bis zweiundvierzig Tagen.«

      »Nun?«

      »Ich habe den König um zwei Monate gebeten.«

      »Den König?«

      »Den König.«

      »Und warum zwei Monate?«

      »Weil ich zwei Monate nöthig habe, um mir die Beweise Ihrer Unschuld zu verschaffen.«

      »Ich werde kein Cassationsgesuch einreichen,« antwortete Herr Sarranti entschlossen.

      »Mein Vater!«

      »Ich werde es nicht thun, . . . das ist ein fester Entschluß, und ich habe Emanuel verboten, es in meinem Namen zu thun.«

      »Mein Vater, was sagen Sie mir?«

      »Ich sage, daß ich jede Art von Aufschub ausschlage; ich bin verurtheilt worden, ich will hingerichtet werden; ich habe meine Richter verworfen, nicht den Henker.«

      »Mein Vater, hören Sie mich an.«

      »Ich will hingerichtet sein . . . es drängt mich, mit den Qualen des Lebens und der Ungerechtigkeit der Menschen ein Ende zu machen.«

      »Mein Vater!« murmelte traurig der Abbé.

      »Ich weiß, Dominique, was Du mir Alles in dieser Hinsicht sagen kannst, ich kenne die Vorwürfe, die Du mir zu machen berechtigt bist.«

      »Oh! mein verehrter Vater!« sagte erröthend der Abbé Dominique, »wenn ich Sie auf den Knieen anflehen würde . . . «

      »Dominique!«

      »Wenn ich Ihnen sagte, diese Unschuld, die ich Ihnen verspreche, werde ich in den Augen der Menschen so rein hervorstellen, als das Tageslicht Gottes, das durch das Gitter dieses Gefängnisses bis zu uns gelangt . . . «

      »Nun wohl, mein Sohn, diese Unschuld wird nach meinem Tode nur um so glänzender und leuchtender hervortreten; ich werde um keinen Aufschub bitten, ich werde keine Gnade annehmen!«

      »Mein Vater! mein Vater!« rief Dominique in Verzweiflung, »beharren Sie nicht bei diesem Entschlusse, der Ihr Tod ist, der die Verzweiflung meines Lebens und vielleicht das unnütze Verderben meiner Seele sein wird.«

      »Genug!« sprach Sarranti.

      »Nein, nicht genug, mein Vater!« entgegnete Dominique, indem er wirklich auf seine Kniee sank, in seinen Händen die Hände seines Vaters preßte und sie mit Thränen und Küssen bedeckte. Sarranti versuchte es, den Kopf abzuwenden, und zog feine Hände zurück.

      »Mein

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