Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

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Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

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er sie nicht ganz umsonst macht; und ich suchte das Haus …«

      »Um die Börse zurückzugeben?«

      »Ganz richtig.«

      »Mein lieber Herr Remy, ich schwöre Euch, das ist zu viel Zartgefühl, Ihr habt das Geld auf eine ehrenhafte Weise verdient, und es gehört Euch.«

      »Ihr glaubt?« versetzte Remy, in seinem Innern sehr befriedigt.

      »Ich stehe Euch dafür; nur hätte Euch die Dame nicht bezahlen sollen, denn ich kenne sie nicht, und sie kennt mich eben so wenig.«

      »Ihr seht, das ist abermals ein Grund.«

      »Ich wollte damit nur sagen, ich hätte auch eine Schuld gegen Euch.«

      »Ihr, eine Schuld gegen mich?«

      »Ja, und ich werde mich derselben entledigen. Was macht Ihr in Paris? Lasst hören, sprecht, seid offenherzig, mein lieber Herr Remy.«

      »Was ich in Paris mache? Gar nichts, Herr Graf; doch ich würde etwas machen, wenn ich Kunden hätte.«

      »Das kommt vortrefflich; ich will Euch vor Allem einen geben: wollt Ihr mich haben? Ich bin ein ausgezeichneter Kunde, denn es vergeht kein Tag, wo ich nicht bei Anderen das schönste Werk des Schöpfers verschlechtere, oder wo nicht bei mir dieses Werk zerstört wird. Sprecht, wollt Ihr es unternehmen, die Löcher zu flicken, die man an meiner Haut macht, oder die ich an den Häuten von Andern machen werde?«

      »Ah! Herr Graf, mein Verdienst ist zu gering …«

      »Nein, im Gegenteil, Ihr seid der Mann, den ich brauche, oder der Teufel soll mich holen! Ihr habt eine Hand so leicht wie die einer Frau, und dabei den Balsam von Ferragus …«

      »Gnädiger Herr!«

      »Ihr zieht zu mir; … Ihr habt Eure eigene Wohnung, Eure eigenen Leute; nehmt an, oder bei meinem Worte, Ihr zerreißt mir die Seele. Überdies ist Eure Aufgabe noch nicht beendigt: Ihr habt mir noch einen zweiten Verband aufzulegen, lieber Herr Remy.«

      »Herr Graf,« erwiderte der junge Doktor, »ich bin so sehr entzückt, dass ich nicht weiß, wie ich Euch meine Freude ausdrücken soll. Ich werde arbeiten, ich werde Kunden haben!«

      »Nein, da ich Euch sage, ich nehme Euch für mich ganz allein … mit meinen Freunden, wohlverstanden. Erinnert Ihr Euch nun keines weiteren Umstandes?«

      »Keines.«

      »Wohl, so helft mir wenigstens, dass ich mich wieder ausfinde, wenn es möglich ist.«

      »Wie?«

      »Sagt, Ihr, der Ihr ein Mann der Beobachtung seid, der Ihr die Schritte zählt, der Ihr die Stimmen bemerkt, wie ist es zugegangen, dass ich mich, nachdem Ihr mich verbunden hattet, von diesem Hause auf den Rand der Gräben des Temple versetzt sah?«

      »Ihr!«

      »Ja … ich … Habt Ihr etwa bei dieser Überschaffung geholfen?«

      »Nein! ich hätte mich im Gegenteil sehr widersetzt, wäre ich um Rat gefragt worden. Die Kälte konnte Euch bedeutend schaden.«

      »Dann werde ich ganz irre,« versetzte Bussy, »wollt Ihr nicht noch ein wenig mit mir suchen?«

      »Ich will Alles, was Ihr wollt, edler Herr; doch ich befürchte sehr, es wird vergeblich sein; alle diese Häuser gleichen sich ungemein.«

      »Wohl, so muss man bei Tage nachsehen.«

      »Ja, doch bei Tage wird man uns wahrnehmen.«

      »Dann müssen wir uns erkundigen.«

      »Wir wollen uns erkundigen, Monseigneur.«

      »Und wir werden zum Ziele gelangen; wir sind nun zu zwei, und wir haben eine Wirklichkeit, was schon viel ist, glaubt mir, Remy.«

       Zehntes Kapitel

      Was für ein Mann der Herr Oberjägermeister Bryan von Monsoreau war

      Es war nicht mehr Freude, sondern beinahe Wahnsinn, was Bussy ergriff, als er die Gewissheit erlangt hatte, dass er die Frau seines Traumes als eine Wirklichkeit betrachten durfte und dass ihm in der Tat diese Frau die edelmütige Gastfreundschaft bewilligt, deren unbestimmte Erinnerung im Grunde seines Herzens zurückgeblieben war.

      Er wollte auch den jungen Doktor, den er zu der Stelle seines gewöhnlichen Arztes erhob, nicht von sich lassen. Remy musste, so kothig er war, mit ihm in seine Sänfte steigen; er hatte bange, wenn er ihn nur einen Augenblick entließe, könnte er wie eine zweite Vision verschwinden, und beschloss, denselben mit sich nach dem Hotel Bussy zu nehmen, ihn dort für die Nacht einzuschließen, und dann zu sehen, ob er ihm die Freiheit wiedergeben sollte.

      Die ganze Zeit der Rückkehr wurde zu neuen Fragen verwendet; doch die Antworten drehten sich in dem von uns bezeichneten engen Kreise. Remy der Haudouin wußte kaum mehr, als Bussy, außer etwa, dass er fest überzeugt sein konnte, nicht geträumt zu haben, da er nicht in Ohnmacht gefallen war.

      Doch für jeden Menschen, der verliebt zu werden anfängt, und Bussy wurde es augenscheinlich, ist es schon viel, wenn er Jemand hat, mit dem er über den geliebten Gegenstand sprechen kann; Remy hatte diese Frau allerdings nicht gesehen; aber das war noch ein Verdienst mehr in den Augen von Bussy, weil ihm dieser begreiflich zu machen suchen konnte, wie sehr sie in jeder Hinsicht über ihrem Portrait erhaben wäre.

      Bussy hatte große Lust, die ganze Nacht über die unbekannte Dame zu sprechen, doch Remy begann seine ärztlichen Funktionen damit, dass er von dem Verwundeten verlangte, er solle schlafen oder wenigstens sich niederlegen; die Müdigkeit und der Schmerz gaben dem schönen Edelmann denselben Rat, und diese drei vereinigten Mächte trugen am Ende den Sieg davon.

      Doch dies geschah erst, nachdem Bussy selbst seinen neuen Hausgenossen in drei Zimmer einquartiert hatte, die in früheren Jahren seine Wohnung gewesen waren und einen Teil des dritten Stockwerkes des Hotel Bussy bildeten; sicher, der junge Arzt würde, sehr befriedigt durch seine Wohnung und das ihm von der Vorsehung bereitete neue Glück, nicht heimlicher Weise aus dem Hotel entweichen, ging er in die glänzenden Gemächer hinab, die er selbst im ersten Stocke einnahm.

      Als er am andern Morgen erwachte, sah er Remy vor seinem Bette stehen. Der junge Mann hatte die ganze Nacht hingebracht, ohne an das Glück glauben zu können, das ihm vom Himmel zufiel, und er erwartete das Erwachen von Bussy, um sich zu versichern, dass er ebenfalls nicht geträumt.

      »Nun,« fragte Remy, »wie befindet Ihr Euch?«

      »Vortrefflich, mein lieber Aesculap; und Ihr, seid Ihr zufrieden?«

      »So zufrieden, mein edler Beschützer, dass ich mein Los gewiss nicht gegen das von Heinrich III. vertauschen würde, obgleich er im Verlauf des gestrigen Tages ein schönes Stück Weg nach dem Himmel zurückgelegt haben muss; doch es handelt sich nicht um dieses, sondern ich muss Eure Wunde sehen.«

      »Seht sie.«

      Bussy wandte sich auf die Seite, damit der junge Arzt den Verband abnehmen könnte.

      Alles ging vortrefflich; die Lefzen waren bereits rosenfarbig und nahe an einander. Der glückliche Bussy hatte gut geschlafen, und Schlummer und Glück kamen dem Wundarzt so zu Hilfe, dass dieser beinahe nichts mehr zu tun harte.

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