Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 30
»Hm! hm!« sagte er, »das könnte es wohl sein; nein, ja, nein, diese Teufel von Türen gleichen sich alle.«
»Eine Betrachtung, die ich bereits angestellt habe,« sagte Bussy zu sich selbst, »das flößt mir Ehrfurcht vor dem Mathematiker ein.«
Der Mathematiker ließ seine Binde wieder herab und setzte seinen Weg fort.
»Vierhundert sechs und neunzig, vierhundert sieben und neunzig, vierhundert acht und neunzig, vierhundert neun und neunzig … wenn mir gegenüber eine Türe ist, so muss diese es sein,« sprach der Sucher.
Es fand sich in der Tat eine Türe, und diese Türe war diejenige, an welcher sich Bussy verborgen hielt; in Folge hiervon hob der mutmaßliche Mathematiker seine Stocklaterne bis zu einer Mannshöhe empor, nahm seine Binde ab, und so standen Bussy und er einander gegenüber.
»Nun!« sprach Bussy.
»Oh!« machte der nächtliche Spaziergänger, einen Schritt zurückweichend.
»Halt!« sagte Bussy. »Es ist nicht möglich!« rief der Unbekannte.
»Doch wohl, nur ist es wunderbar. Ihr seid der Arzt?«
»Und Ihr der Edelmann?«
»Ganz richtig.«
»Jesus! welch ein Zufall!«
»Der Arzt,« fuhr Bussy fort, »der gestern Abend einen Edelmann verband, welcher einen Degenstich in die Seite bekommen hatte …«
«Allerdings.«
»Es ist so, ich erkannte Euch auf der Stelle; Ihr habt eine so zarte, so leichte und zugleich so geschickte Hand.«
»Ah! mein Herr, ich erwartete nicht, Euch hierzu finden.«
»Was suchtet Ihr denn?«
»Das Haus.«
»Ah!« rief Bussy, »Ihr suchtet das Haus?«
»Ja.«
»Ihr kennt es also nicht?«
»Wie soll ich es kennen,« entgegnete der junge Mann, »da man mich mit verbundenen Augen dahin geführt hat!«
»Man hat Euch mit verbundenen Augen dahin geführt?«
»Allerdings.«
»Ihr seid also wirklich in diesem Hause gewesen?«
»In diesem oder in einem von den anstoßenden; ich kann nicht' sagen, in welchem, denn ich suche es.«
»Gut,« versetzte Bussy, »also habe ich nicht geträumt.«
»Wie? Ihr habt nicht geträumt!«
»Ich muss Euch sagen, mein lieber Freund, ich glaubte, dieses ganze Abenteuer wäre, wohl verstanden abgesehen von dem Degenstich, nur ein Traum.«
»Ihr setzt mich nicht in Erstaunen, mein Herr,« entgegnete der junge Arzt.
»Wie so?«
»Ich vermutete, es walte ein Geheimnis dabei ob.«
»Ja, mein Freund, und zwar ein Geheimnis, das ich aufklären will; nicht wahr, Ihr werdet mir dabei behilflich sein?«
»Sehr gern.«
»Gut; vor Allem zwei Worte.«
»Sprecht.«
»Wie heißt Ihr?«
»Mein Herr,« antwortete der junge Arzt, »ich werde mich nicht eigensinnig zeigen; ich weiß wohl, dass ich, in guter Manier und nach der Mode, auf eine solche Frage stolz mich auf einen Fuß stützen und die Hand auf der Hüfte zu Euch sagen müsste: ›Und Ihr, mein Herr, wenn es Euch beliebt!‹ Doch Ihr habt einen langen Degen, und, ich habe nur meine Lanzette. Ihr habt das Aussehen eines würdigen Edelmanns, und ich muss Euch wie ein Schelm vorkommen, denn ich bin bis auf die Knochen durchnässt und bis auf den Rücken mit Kot überzogen. Ich entschließe mich also, ganz offenherzig Eure Frage zu beantworten und sage: Ich heiße Remy der Haudouin.«
»Sehr gut, mein Herr, tausend Dank. Ich bin der Graf Louis von Clermont, Herr von Bussy.«
»Bussy d'Amboise, der Held Bussy,« rief der junge Doktor mit einer offenbaren Freude. »Wie! mein Herr, Ihr wäret der berühmte Bussy, der Oberst, der … der … oh!«
»Ich bin es, mein Herr,« erwiderte bescheiden der Edelmann. »Und nun, da wir gegenseitig über unsere Personen aufgeklärt sind, so bitte ich Euch, befriedigt meine Neugierde, so schmutzig und nass Ihr auch seid.«
»Es ist nicht zu leugnen,« sagte der junge Mann, seine ganz mit Kot befleckten Hosen betrachtend, »es ist nicht zu leugnen, dass ich wie Epaminondas, der Thebaner, genötigt sein werde, drei Tage zu Hause zu bleiben, in Betracht, dass ich nur ein Paar Beinkleider habe und nur ein Wamms besitze. Doch verzeiht, Ihr erwiest mir, glaube ich, die Ehre, mich zu fragen.«
»Ja, mein Herr, ich wollte Euch fragen, wie Ihr in dieses Haus gekommen wäret.«
»Das ist zugleich ganz einfach und ganz verwickelt, wie Ihr sehen werdet.«
»Sprecht.«
»Verzeiht, Herr Graf, bis jetzt war ich so unruhig, dass ich Euch Euren Titel zu geben vergaß.«
»Das thut nichts, nur vorwärts.«
»Herr Graf, hört also, was mir begegnete: Ich wohne in der Rue Beautreillis, fünfhundert Schritte von hier, und bin ein armer Anfänger in der Chirurgie, doch nicht ungeschickt, wie ich Euch wohl versichern darf.«
»Ich weiß etwas davon zu sagen.«
»Ich habe viel studiert, aber keine Kunden bekommen,« fuhr der junge Mann fort. »Man nennt mich, wie ich Euch gesagt habe, Remy den Haudouin, Remy, meinem Taufnamen nach, und den Haudouin, weil ich in Nanteuil-le-Haudouin geboren bin. Als vor sieben oder acht Tagen hinter dem Arsenal ein Mensch einen großen Messerstich bekam, nähte ich ihm die Bauchhaut zu und verschloss auf geeignete Weise in dem Inneren dieser Haut die Eingeweide, welche herausgetreten waren. Das machte mir in der Nachbarschaft einen gewissen Ruf, dem ich das Glück zuschreibe, dass ich gestern Nacht durch eine kleine Flötenstimme aufgeweckt wurde.«
»Eine Frauenstimme!« rief Bussy.
»Ja, doch gebt wohl Acht, so bäurisch ich auch sein mag, so bin ich doch überzeugt, dass es die Stimme einer Zofe war. Ich verstehe mich darauf, insofern ich mehr solche Stimmen, als Stimmen von Gebieterinnen gehört habe.«
»Und was tatet Ihr sodann?«
»Ich stand auf und öffnete meine Türe; doch kaum war ich auf dem Ruheplatz, als zwei kleine Hände, nicht zu weich und auch nicht zu hart, mir eine Binde auf dem Gesicht befestigten.«
»Ohne etwas zu sagen?« fragte Bussy.
»Doch wohl, sie sagte zu mir: ›Kommt; versucht nicht, zu sehen, wohin Ihr geht; seid verschwiegen; hier ist Eure Belohnung.‹
»Und diese Belohnung war?«
»Eine