Die Gräfin von Charny Denkwürdigkeiten eines Arztes 4. Александр Дюма

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Die Gräfin von Charny Denkwürdigkeiten eines Arztes 4 - Александр Дюма

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»es ist ein ächter Louis d’or, vierundzwanzig Livres werth.«

      Dann kam er zu dem Kinde zurück und fragte:

      »Wo hast Du das gefunden, Bürschchen, damit ich die andern suchen kann?«

      »Ich habe es nicht gefunden,« erwiederte das Kind, »man hat es mir geschenkt.«

      »Wie man hat es Dir geschenkt?« rief die Mutter.

      »Ja, Mama, ein Herr.«

      Nicole war nahe daran, wie Beausire es bei dem Louis d’or gemacht hatte, zu fragen, wo dieser Herr sei.

      Doch klug durch die Erfahrung, denn sie wußte, wie empfindlich Beausire im Punkte der Eifersucht war, wiederholte sie nur:

      »Ein Herr!«

      »Ja, Mütterchen,« antwortete das Kind, während es seinen Gerstenzucker unter seinen Zähnen krachen ließ, »ein Herr!«

      »Ein Herr!« wiederholte Beausire ebenfalls.

      »Ja, Papachen, ein Herr, der beim Spezereihändler eintrat, während ich dort war; er sagte: »»Herr Specereihändler, ist es nicht ein junger Edelmann Namens von Beausire, den Sie in diesem Augenblicke zu bedienen die Ehre haben?««

      Beausire warf sich in die Brust; Nicole zuckte die Achseln.

      »Und was hat der Specereihändler geantwortet, mein Sohn?« fragte Beausire.

      »Er hat geantwortet: »»Ich weiß nicht, ob er Edelmann ist, aber er heißt wirklich Beausire.«« »»Und wohnt er nicht ganz hier in der Nähe?«« fragte der Herr. »»Dort in dem Hause links, im dritten Stocke.«« »Geben Sie diesem Kinde alle Arten von guten Dingen, ich bezahle,«« sagte der Herr. Und zu mir sprach er: »»Hier, Kleiner, da ist ein Louis d’or ’, dafür kaufe Dir andere Bonbons, wenn diese gegessen sind.«« Und er legte mir den Louis d’or in die Hand; der Specereihändler gab mir dieses Paquet auf den Arm, und ich ging sehr zufrieden weg . . .Halt! wo ist denn mein Louis d’or?«

      Und der Knabe, der die Escamotage von Beausire nicht gesehen hatte, fing an auf allen Seiten zu suchen.

      »Kleiner Ungeschickter,« sagte Beausire, »Du wirst ihn verloren haben!«

      »Nein! nein! nein!« rief das Kind.

      Dieser Streit hätte ernster werden können; ohne das Ereigniß, das sogleich folgen wird und demselben ein Ende machen mußte.

      Während das Kind, noch an sich selbst zweifelnd, auf der Erde den Louis d’or suchte, welcher schon im doppelten Boden der Westentasche von Beausire ruhte; während Beausire den Verstand des jungen Toussaint bewunderte, der sich durch die von uns mitgetheilte Erzählung geoffenbart, welche sich vielleicht ein wenig unter unserer Feder verbessert hat; während sich Nicole, die Begeisterung ihres Liebhabers für diese frühreife Beredtsamkeit theilend, im Ernste fragte, wer dieser Spender von Bonbons und Louis d’or sein könnte, wurde die Thüre geöffnet, und eine äußerst sanfte Stimme ließ die Worte vernehmen:

      »Guten Abend, Mademoiselle Nicole; guten Abend, Herr von Beausire; guten Abend, junger Toussaint.«

      Alle Drei wandten sich nach der Seite um, von der die Stimme kam.

      Auf der Schwelle stand, mit einem diesem Familiengemälde zulächelnden Gesichte, ein sehr eleganter Mann.

      »Ah! der Herr mit den Bonbons!« rief der junge Toussaint.

      »Der Graf von Cagliostro!« sagten gleichzeitig Nicole und Beausire.

      »Sie haben da ein reizendes Kind, Herr von Beausire,« sprach der Graf, »und Sie müssen sich äußerst glücklich fühlen, Vater zu sein.«

      Siebentes bis zehntes Bündchen

       XXXV

      Wo der Leser das Vergnügen haben wird, Herrn von Beausire so wiederzufinden, wie er ihn verlassen

      Nach diesen artigen Worten des Grafen herrschte ein kurzes Stillschweigen; Cagliostro schritt indessen bis in die Mitte der Stube vor und schaute mit einem forschenden Blicke umher, ohne Zweifel, um die moralische und besonders pecuniäre Lage der alten Bekannten zu schätzen, unter welche ihn die furchtbaren unterirdischen Schleichgänge, deren Mittelpunkt er war, unvermuthet zurückführten.

      Das Resultat dieses Blickes konnte einem so scharfsichtigen Manne, wie es der Graf war, keinen Zweifel lassen.

      Ein gewöhnlicher Beobachter hätte, – was der Wahrheit entsprach, – errathen, die arme Haushaltung sei bei ihrem letzten Vierundzwanzig-Sous-Stücke.

      Von den drei Personen, bei denen das Erscheinen des Grafen so große Verwunderung verursacht hatte, war die erste, die das Stillschweigen brach, diejenige, welche ihr Gedächtniß nur an die Ereignisse des Abends erinnerte, und der folglich ihr Gewissen nichts vorzuwerfen hatte.

      »Ah! mein Herr, welch ein Unglück!« rief der junge Toussaint, »ich habe meinen Louis d’or verloren!«

      Nicole öffnete den Mund, um die Umstände nach ihrer Wahrheit darzustellen, aber sie bedachte, ihr Stillschweigen werde dem Kinde vielleicht einen zweiten Louis d’or eintragen, und diesen zweiten Louis d’or werde sie erben.

      Nicole täuschte sich nicht.

      Du hast Deinen Louis d’or verloren, mein armes Kind?« sagte Cagliostro; »hier sind zwei, verliere sie diesmal nicht mehr!«

      Und er zog aus einer Börse, deren Rundheit die gierigen Blicke von Beausire entflammte, zwei andere Louis d’or und ließ sie in die kleine Hand des Kindes fallen.

      »Sieh, Mama!« rief der Knabe, während er aus Nicole zulief, »da ist einer für Dich und einer für mich.«

      Und er theilte seinen Schatz mit seiner Mutter.

      Cagliostro hatte bemerkt, mit welcher Zähigkeit der Blick des falschen Sergenten seiner Börse, die er geöffnet, um den achtundvierzig Livres Abzug zu gewähren, bei den verschiedenen Evolutionen, die sie von ihrem Ausgange aus seiner Tasche bis zu ihrer Rückkehr gemacht, gefolgt war.

      Als er sie in den Tiefen der Weste des Grafen verschwinden sah, stieß der Liebhaber von Nicole einen Seufzer aus.

      »Oh! Herr von Beausire,« sagte Cagliostro, »wie, immer schwermüthig?«

      »Und Sie, Herr Graf, immer Millionär?«

      »Ei! mein Gott! Sie, der Sie einer der größten Philosophen sind, die ich sowohl in den letzten Jahrhunderten, als im Alterthum gekannt habe, müssen vertraut sein mit dem Axiom, das zu allen Zeiten in Ehren war: Das Geld macht nicht das Glück. Ich habe Sie verhältnißmäßig reich gesehen.«

      »Ja, es ist wahr,« erwiederte Beausire, »ich besaß hunderttausend Franken.«

      »Das ist möglich; nur hatten Sie zur Zeit, wo ich Sie wieder fand, bereits ungefähr vierzigtausend davon verzehrt, so daß Sie nur noch sechzigtausend besaßen, was, wie Sie zugestehen werden, immer noch eine ziemlich runde Summe für einen ehemaligen Gefreiten war.«

      Beausire seufzte.

      »Was sind sechzigtausend Livres im Vergleiche mit den Summen, über welche Sie verfügen?« sagte er.

      »Als

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