Die Mohicaner von Paris. Александр Дюма

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Die Mohicaner von Paris - Александр Дюма

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Louis d’or für seine Mutter, und ein Stück Münze für ihn.«

      Justin zog zwei Louis d’or und zwei Fünf-Franken-Stücke aus seiner Tasche und gab sie Babolin.

      Salvator bemächtigte sich aber der Hand des Knaben in dem Augenblick, wo sie sieh schloß, öffnete sie wieder mit Gewalt, nahm, zur großen Verzweiflung von Babolin, einen Louis d’or und ein Fünf-Franken-Stück und gab Beides Justin zurück.

      »Stecken Sie diese fünf und zwanzig Franken wieder in die Tasche,« sagte er; »binnen einer Stunde werden Sie eine Verwendung hierfür finden.«

      Hiernach wandte er sich gegen den Knaben um sagte:

      »Wo hat Deine Mutter diesen Brief gefunden?«

      »Wie beliebt?« versetzte der Knabe mit der Miene eines Schmollenden.

      »Ich frage Dich: wo hat Deine Mutter diesen Brief gefunden . . . welche Straßen hat sie gemacht

      »Weiß ich das? fragen Sie sie selbst.«

      »Er hat Recht,« sagte Salvator; sie muß man fragen, und es ist sogar wahrscheinlich, daß sie auf, Ihren Besuch rechnet . . . Warten Sie! . . . organisieren wir unsere Batterien!«

      »Leiten Sie uns: ich werde gehorchen. Ich ich habe den Kauf verloren.«

      »Sie wissen, daß Sie über mich verfügen können, mein lieber Salvator,« sagte Jena Robert.

      »Ja, und ich gedenke Ihnen auch eine Rolle in diesem Drama zu geben.

      »Gut! und sie sei so thätig, als Sie wollen! Ich habe meine Gemütsbewegungen als Autor gehabt; es ist mir nicht unangenehm, sie auch als Schauspieler zu haben.

      »Oh! ich bitte Sie, meine Herren, ich bitte Sie!« sagte Justin, der jede Minute, welche verlief, als kostbar betrachtete.

      »Sie haben Recht . . . Hören Sie, was wir thun müssen.«

      »Sprechen Sie!«

      »Herr Justin, Sie werden diesem Knaben zu seiner Mutter folgen.«

      »Ich bin bereit.«

      »Warten Sie! . . . Herr Jean Robert, Sie werden sich ein gesatteltes Pferd verschaffen und mit ihm nach der Rue Triperet Nr. 11. zurückkehren.«

      »Nichts kann leichter sein.«

      »Ich ich will die Anzeige bei der Polizei machen.«

      »Kennen Sie dort Jemand?«

      »Ich kenne den Mann, den wir brauchen.«

      »Gut! . . . Und dann?«

      »Und dann komme ich zu Ihnen in die Rue Triperet Nr. 11 zur Mutter dieses Knaben, und dort werden wir auf das Weitere bedacht sein.«

      »Komm, Kleiner, vorwärts!« sagte Justin.

      »Hinterlassen Sie zuvor ein Wort, um Ihre Mutter zu beruhigen,« sagte Salvator; »es ist möglich, daß Sie erst spät zurückkommen, oder daß Sie gar nicht zurückkommen.«

      »Sie haben Recht,« erwiderte Justin; »arme Mutter! ich vergaß sie!«

      Und er schrieb hastig ein paar Zeilen auf ein Papier, das er offen auf dem Tische seines Zimmers liegen ließ.

      Er theilte seiner Mutter mit, ohne ihr etwas Anderes zu sagen, er habe so eben einen Brief erhalten, der seinen Tag in anspruch nehme.

      »Und nun lassen Sie uns gehen!« rief er.

      Die drei jungen Leute eilten aus dem Hause; es mochte halb sieben Uhr Morgens sein.

      »Hier ist Ihr Weg,« sprach Salvator, indem er von fern Justin die Rue des Ursulines bezeichnete; »hier der Ihre,« fügte er, Jean Robert die Rue de la Bourbe zeigend, bei; und hier der meine,« vollendete er, während er den Weg durch die Rue Saint-Jacques einschlug.

      Als er dreißig Schritte gemacht hatte, wandte er sich noch einmal um und rief:

      »Das Rendez-vous ist in der Rue Triperet No. 11!«

      Folgen wir dem Haupthelden der Ereignisse, welche in diesem Augenblicke vor sich gehen, und – während Jean Robert nach der Rue de l’Université läuft, um sich sein Pferd satteln zu lassen, und Salvator sich in Eile auf die Polizei begibt – begleiten wir Justin Corby, der auf den Fersen von Babolin gehend, nach der Rue Triperet zuschreitet.

      Die Rue Triperet ist, wie Jeder weiß, oder viel- mehr wie Jeder nicht weiß, eine mit der Rue Copeau parallele und auf die Tue Gracieuse senkrecht zulaufende Gasse.

      Dieses ganze Quartier erinnerte noch im Jahre 1827 an das Paris von Philipp August. Die um die Mauern von Sainte-Pélagie kreisenden kothigen Fußpfade gaben diesem Gefängniß das Ansehen einer mitten auf einer Insel erbauten alten Festung; die kaum acht bis zehn Fuß breiten Gassen waren noch versperrt durch Haufen von Mist und Schutt, und die Kloaken, wo die unglücklichen Bewohner dieser Quartiere vegetierten, glichen viel mehr Hätten, als Häusern.

      Vor einem dieser Löcher blieb Babolin stehen.«

      »Es ist hier,« sagte er.

      Das war ein stinkender Ort, der aus allen Poren Elend und Unreinigkeit schwitzte.

      Justin merkte nicht einmal darauf.

      »Gehe voran,« sagte er. »ich werde Dir folgen.«

      Babolin trat als ein Mensch ein, der, wie man sagt, an des Hauses Gelegenheiten gewöhnt ist.

      Nach zehn Schritten blieb Justin stehen.

      »Wo bist Du?»sagte er; »ich sehe nicht.«

      »Ich bin hier, Herr Justin,« erwiderte der Knabe, indem er sich dem Schulmeister näherte; »nehmen Sie mich unten an der Blouse.«

      Justin nahm Babolin unten an der Blouse und kletterte die hohe Leiter hinauf, welche unter dem anspruchsvollen Namen Treppe zur Mutter Brocante führte.

      Sie kamen vor die Thüre ihres Hundestalls, – und die Wohnung der Brocantes schien in jeder Beziehung diesen Namen zu rechtfertigen, denn kaum war man auf dem Ruheplatze, als man das Geschrei von einem Dutzend Hunde hörte, welche in allen Tonarten bellten, kläfften und heulten.

      »Ich bin es, Mutter,« sagte Babolin, der sich ein Sprachrohr aus seinen beiden Händen machte, die er ans Schlüsselloch hielt; »öffnet, ich bin mit Gesellschaft da.«

      »Wollt ihr wohl schweigen, wüthendes Gesindel!« rief im Innern der Stube, sich an die Mente wendend, die Stimme der Brocante; man hört sich selbst nicht hier . . . Wirst du schweigen, Cäsar! wirst du schweigen, Pluto! Stille, Alle!«

      Und auf den mit einer drohenden Stimme ausgesprochenen Befehl trat eine solche Stille ein, daß man hätte eine Maus in diesem Hause gehen hören, dem es übrigens nicht an Mäusen fehlen mußte.

      »Du kennst nun eintreten, Du und Deine Gesellschaft,« sagte die Stimme.

      »Und wie dies?«

      »Du brauchst nur die Thüre aufzumachen; der Riegel ist nicht vorgeschoben.«

      »Oh!

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