Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Familie Dr. Norden

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Niemand anderer als die Arzttochter stand vor dem Tisch und lächelte auf die Schülerinnen herab.

      Josephine starrte sie an wie eine Erscheinung.

      »Was machst du denn hier? Und wie hast du mich gefunden?«

      Anneka zuckte mit den Schultern.

      »War nicht so schwierig. Ich kenn zufällig ein paar Jungs aus deiner Schule. Die haben mir verraten, wo ihr nachmittags immer steckt.« Während sie sprach, klingelte dumpf ihr Handy in der Tasche. Sie zog es heraus und wunderte sich.

      »Hey, hast du zur Abwechslung mal Sehnsucht nach mir?«, scherzte sie. Doch das Lachen verging ihr sofort. »Waaaaas?«, fragte sie entgeistert. »Okay, ich bin in zehn Minuten da.« Sie wollte auflegen, doch vor Aufregung zitterten ihre Finger so sehr, dass sie nicht gleich die richtige Taste fand.

      Josephine starrte sie misstrauisch an.

      »War das etwa Titus?«

      »Das war mein Bruder, der Arzt. Titus muss notoperiert werden. Los, komm! Er braucht dich jetzt!« Anneka winkte Josephine und lief los.

      Doch Josy rührte sich nicht vom Fleck. Wie versteinert saß die Schülerin da und starrte der Konkurrentin nach.

      »Ich weiß gar nicht, was du hast. Die ist doch ganz nett«, mischte sich Esther ein. »Worauf wartest du noch?«

      Das wusste Josy selbst nicht.

      »Halt, ich komm mit!«, schrie sie Anneka aus Leibeskräften nach, sprang auf und sauste los wie der Wind.

      *

      Als Danny Norden im OP ankam, lief der Betrieb bereits auf Hochtouren.

      In Windeseile zog er sich um und stieß dann zum OP-Team rund um seinen Freund Dr. Matthias Weigand.

      »Was ist passiert?«, fragte er, nachdem der Assistenzarzt den Platz für ihn geräumt hatte.

      »Zuerst klagte Titus über Atembeschwerden. Daraus wurde akute Atemnot, dann folgte blutiger Husten. Ich musste ihn intubieren«, erklärte Matthias, ohne vom Operationsfeld aufzusehen. »Gut, dass du so schnell kommen konntest.«

      Als Danny lächelte, kräuselte sich die Haut um seine Augen.

      »Stell dir vor, in einer 30er-Zone ist einer mit 70 hinter mir hergefahren. Mit Blaulicht. Auffälliger geht’s ja wohl nicht«, scherzte er augenzwinkernd und beugte sich über den schlafenden Titus.

      Matthias lachte.

      »Hör auf mit dem Unsinn, sonst wackel ich noch«, warnte er. »Gib mir lieber mal eine Klemme. Und dann die Schere.«

      Danny griff nacheinander nach den gewünschten Instrumenten und reichte sie ihm.

      Eine Weile war nichts zu hören außer dem Piepen der Überwachungsgeräte. Endlich atmete Dr. Weigand auf.

      »Na bitte. Da haben wir den Übeltäter. Bringen Sie das sofort in die Pathologie«, forderte er eine Schwester auf, die sich umgehend auf den Weg machte.

      »Wahnsinn, wie schnell diese Dinger nach innen wachsen. Das war höchste Zeit«, murmelte Danny.

      »Im Grunde kann Titus froh sein, dass er diesen Allergieanfall hatte«, gab Matthias zurück. »Sonst hätten wir den Tumor nie entdeckt. Früher oder später wäre der Junge einfach erstickt.« Er stöhnte leise, als er sich aufrichtete und die Hände in den schmerzenden Rücken presste. »Ich glaub, ich werde alt!«, stellte er unwillig fest. »Das war’s. Machst du zu?«

      »Klar«, erklärte sich Danny Norden sofort bereit. »Sonst bin ich ja ganz umsonst gekommen.« Er zwinkerte seinem Freund und Kollegen zu und machte sich an die Arbeit.

      *

      Fee Norden saß an ihrem Schreibtisch und diktierte Befunde, als es klopfte.

      »Die Tür ist doch offen«, antwortete sie, ohne aufzusehen.

      »Ich will Sie auf keinen Fall inflagranti erwischen.«

      Nun hob Felicitas doch den Kopf. »Lammers, wer sonst.« Seufzend legte sie das Gerät beiseite und lehnte sich zurück. »Mein Mann ist schon weg. Sie können also unbesorgt reinkommen.« Sie deutete auf den Stuhl vor dem Tisch. »Bitte, setzen Sie sich.«

      »Danke. Ich hab nicht vor, Ihre Gesellschaft länger als nötig zu genießen.«

      »Da sind wir ja zufällig mal einer Meinung. Was kann ich für Sie tun?«

      Auf diese Frage schien Dr. Lammers nur gewartet zu haben.

      »Ich war vorhin im Labor. Dort hat man mir gesagt, dass Sie die Platz auf Herpes Simplex untersuchen lassen.« Seine Miene verhieß nichts Gutes.

      »Stimmt auffallend. Ich warte jeden Moment auf die Ergebnisse.«

      »Das ist doch lächerlich!« Er stand vor dem Schreibtisch und starrte auf Felicitas hinunter. »Das Labor mit solchen blödsinnigen Ideen zu beschäftigen.«

      »Ich tue nur meine Pflicht als Ärztin«, erwiderte sie ungerührt.

      »Und ich möchte mal wissen, bei welcher Lotterie Sie Ihren Doktor-Titel gewonnen haben«, schimpfte Volker Lammers ungehalten.

      Felicitas wusste, dass er nur auf einen Angriff von ihr wartete. Auf eine Schwäche, auf die er sich gnadenlos stürzen konnte. Diesen Gefallen wollte sie ihm unter keinen Umständen tun.

      »Im Spiel des Lebens«, konterte sie, als in diesem Moment Johanna Reber aus dem Labor hereinkam.

      Bei Lammers‘ Anblick zuckte sie zurück.

      Schnell wandte sie sich an Felicitas Norden.

      »Frau Dr. Heimerl schickt mich.«

      Fee winkte sie herein.

      »Kommen Sie. Ich beiße nicht.«

      »Sie nicht, aber …« Johannas unsicherer Blick eilte hinüber zu Volker Lammers. Sie hatte ihn schon öfter im Labor erlebt und sich rasch eine eigene Meinung gebildet.

      Felicitas‘ Lachen klang eine Spur schadenfroh. Es gab doch noch Gerechtigkeit auf der Welt.

      »Keine Angst. In diesem Zimmer stehen Sie unter meinem persönlichen Schutz«, versprach sie, ehe sie auf die Unterlagen in ihrer Hand deutete. »Was ist bei der Untersuchung rausgekommen?«

      »Ach so, ja.« Verlegen gab die junge Laborantin die Akte weiter.

      Unter Volker Lammers neugierigen Blicken blätterte Fee einen Moment lang vor und zurück. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.

      »Vielen Dank! Wenn ich noch was brauche, rufe ich Frau Heimerl an.«

      Johanna war sichtlich erleichtert, gehen zu dürfen, und war im nächsten Moment verschwunden.

      »Und? Was ist? Spannen Sie mich nicht so auf die Folter!«, verlangte Dr. Lammers, als sie wieder unter sich waren.

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