Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 29
»Ich werde tun, was du mir verordnest«, erwiderte Eugen ergeben. »Damit ich dir noch möglichst lange erhalten bleibe. Aber nur, wenn du Interesse daran hast.«
»Was redest du denn da?«
Entrüstet schüttelte Felicitas den Kopf. »Natürlich!« Sein durchdringender Blick war ihr unheimlich, und sie beschloss, den Besuch zu beenden. »Jetzt verordne ich dir erst einmal ein paar Stunden Schlaf. Ich komme später wieder«, versprach sie und stand auf.
An der Tür drehte sie sich noch einmal um. Eugens Blicke verfolgten sie.
»Schlafen hab ich gesagt!« Sie zwinkerte ihm zu und verließ endgültig das Zimmer.
*
Als Dr. Daniel Norden an diesem Abend nach Hause kam, kam ihm seine Frau im Flur entgegen, in der einen Hand ein Geschirrtuch, in der anderen ein Weinglas.
»Einen wunderschönen guten Abend, mein Liebster.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und bot ihm ihre Lippen.
Daniel küsste sie irritiert.
»Nanu, hab ich irgendwas vergessen? Unseren Hochzeitstag? Deinen Geburtstag? Ein Jubiläum?«
»Jeder Tag mit dir ist ein Feiertag. Weißt du das denn nicht?«
»In letzter Zeit haben wir das beide wohl öfter mal vergessen.« Er hängte das Sakko an den Haken, zog die Schuhe aus und folgte seiner Frau ins Wohnzimmer. »Soll ich fragen, wie die Trauerfeier war?« Er musterte den Tisch, auf dem eine entkorkte Flasche Rotwein und eine Schüssel mit Knabbergebäck warteten.
Fee stellte das zweite Glas dazu.
»Nicht nötig. Es gibt nicht viel zu erzählen.« Um es nicht unnötig kompliziert zu machen, erwähnte sie Eugen erst gar nicht. »Lass uns lieber den Abend genießen. Alle unsere Vögelchen sind ausgeflogen. Janni spielt mit einem Freund Computer, Dési ist mit einem Verehrer im Kino, und Anneka und Noah sind beim Essen.«
»Klingt vielversprechend.« Daniel streckte die Arme aus und zog seine Frau zu sich auf die Couch. Lachend ließ sie sich fallen und küsste ihn, ehe sie Wein einschenkte und ihm das Glas reichte.
»Danny hat mich übrigens gefragt, ob ich mal Lust habe, mit ihm Fußball zu schauen«, erklärte er, nachdem er mit ihr angestoßen hatte.
»Klar, warum nicht? Ich finde, das ist eine gute Idee«, stimmte sie sofort zu. »Wenn ihr schon so hart zusammen arbeitet, solltet ihr auch Spaß haben. Nur heute Abend nicht. Da will nämlich ich Spaß mit dir haben.«
»Du bist ein Schatz. Darf ich mich vorher ein bisschen ausruhen?« Bevor Fee antworten konnte, legte er den Kopf in ihren Schoß und machte es sich bequem.
»Alles, was du willst.« Sie nippte an ihrem Wein und massierte nebenbei seine Schläfe.
Genüsslich schloss Daniel die Augen und wollte gerade sanft entschlummern, als ihn das schrille Klingeln des Telefons aus den Träumen riss.
»Ich geh schon.« Seufzend rappelte sich Fee von der Couch hoch und ging hinaus in den Flur, wo der Apparat auf einer Kommode stand. »Noah, das ist ja eine Überraschung«, hörte Daniel sie sagen. Er stopfte sich ein Kissen in den Nacken und griff nach der Schale mit Erdnüssen. Nebenbei lauschte er auf die Stimme seiner Frau. »Anneka? Ich dachte, die ist bei dir. Sie hat gestern so was erwähnt, aber da hatte ich anderes im Kopf.« Kurzes Schweigen folgte. »Probier’s doch mal auf dem Handy. Ach, das hat sie ausgeschaltet. Komisch. Wenn ich was von ihr höre, sag ich dir Bescheid, in Ordnung?«
Daniel hörte, wie Fee sich von Noah verabschiedete. Wenig später kehrte sie zu ihm ins Wohnzimmer zurück.
»Stell dir vor: Anneka hatte eine Verabredung mit Noah zum Essen und hat ihn versetzt.«
Mit untergeschlagenem Bein setzte sie sich auf die Couch und bettete den Kopf ihres Mannes wieder in ihren Schoß. Das Telefon hatte sie vorsichtshalber mitgebracht.
»Er wird ihr schon einen Grund gegeben haben«, mutmaßte Daniel. Im Gegensatz zu seiner Frau hatte er weder Lust, sich aufzuregen, noch sich einzumischen.
»Wer könnte wissen, wo sie steckt?«, dachte sie laut nach und starrte den Apparat an, als wüsste er die Antwort.
»Am besten, du fragst Tatjana. Da war Anneka doch gestern noch«, gab Daniel ihr einen Tipp.
»Gute Idee.« Fee wählte die Nummer. Das Telefonat dauerte nicht lang.
Als sie auflegte, war ihr Gesicht voller Mitgefühl.
»Geschieht ihm ganz recht«, schimpfte sie ärgerlich.
Daniel rollte sich auf die Seite und schickte ihr einen fragenden Blick. Nun war er doch neugierig.
»Was hat er angestellt?«
»Noah hat nur die halbe Wahrheit gesagt«, erwiderte Fee grimmig. »Er hat den Jahrestag vergessen und es vorgezogen, den Nachmittag mit seinen Jungs zu verbringen. Das Essen hat er kurzerhand auf heute Abend verschoben.«
»Wie mutig von ihm.« Daniel schnitt eine Grimasse. »Das würde ich nie wagen.«
»Weil du ein kluger, lebenserfahrener Mann bist.« Fee legte das Telefon weg und beugte sich über ihn. »Du weißt, wann man sich um eine Frau kümmern sollte und sie nicht leichtfertig der Konkurrenz überlässt.«
Daniel zog eine Augenbraue hoch.
»Anneka ist mit einem anderen unterwegs?«
»Mit Jakob. Ich kenne ihn. Netter junger Mann. Er hat eine Pflegerausbildung an der Klinik gemacht. Jetzt hat er eine Festanstellung und studiert nebenher an der Filmhochschule in München.«
»Wie passt denn das zusammen?«
»Keine Ahnung. Vielleicht ist er einfach ein vielseitig interessierter Mensch mit einer sozialen Ader.«
»Oder aber, seine Eltern bestanden auf einer soliden Basis, bevor er in der schillernden Filmwelt den Boden unter den Füßen verliert«, brachte Dan einen weiteren Gedanken ins Spiel.
»Auch möglich.«
»Wie auch immer passt er mit dieser Einstellung perfekt zu unserer Tochter«, lächelte Daniel, ehe er seine Frau zu sich hinab zog, um sich so um sie zu kümmern, dass sie gar nicht auf die Idee kam, auch nur einen Gedanken an einen anderen zu verschwenden.
*
Das Licht im Restaurant war gedimmt, eine Kerze stand auf dem Tisch zwischen Jakob und Anneka. Sie saßen einander gegenüber und lächelten sich an.
»Ich bin echt beeindruckt«, gestand sie. »Auf der einen Seite bist du sozial total engagiert. Auf der anderen vergisst du aber auch dich und deine Träume nicht. Das ist voll cool.«
»Na ja … Vielen Dank.« Jakob freute sich über das Kompliment. Gleichzeitig machte es ihn verlegen. »Du bist ja auch ziemlich taff. Die Verantwortung, die du als Erzieherin übernehmen