Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Familie Dr. Norden

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und weitaus wichtigeres Gespräch zu führen. Sie wandte sich ab und ging zur Tür. Dort angekommen, drehte sie sich noch einmal um.

      »Ich wünsche dir trotzdem alles Gute!«, sagte sie noch. Einen Augenblick lang wartete sie auf eine Antwort. Doch Eugens Stolz stand ihm im Weg. Beleidigt presste er die Lippen aufeinander und starrte demonstrativ in die andere Richtung. Als die Tür kurz darauf leise hinter Fee zufiel, schloss er stöhnend die Augen. Konnte es sein, dass sein Charme nicht mehr wirkte?, fragte sich Eugen und beschloss, sich so schnell wie möglich an einer der hübschen Schwestern zu probieren.

      *

      Das Gespräch mit Eugen Körber war nicht dazu angetan, Dr. Daniel Norden zu beruhigen. Unverrichteter Dinge war er in die Praxis zurückgekehrt. Obwohl er seinen Beruf liebte, forderte die Sprechstunde am Nachmittag seine ganze Selbstdisziplin. Doch schließlich verließ der letzte Patient des Tages die Praxis. Gleich darauf folgte er ihm mit wehenden Fahnen.

      »Bis morgen!«, rief er Janine zu, ehe die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.

      Sie stand an den großen Schubladen und sortierte die Patientenkarten ein. Sehnsüchtig sah sie ihrem Chef durch das Fenster nach.

      »Ach, muss Liebe schön sein«, murmelte sie und fragte sich, ob sie je so eine Beziehung zustande bringen würde wie das Ehepaar Norden. Sie ahnte nicht, dass der Haussegen momentan in Schieflage geraten war.

      Das erklärte auch das mulmige Gefühl, als Daniel den Wagen seiner Frau vor der Tür entdeckte. Gab es einen Grund dafür? Ging es ihm wie Noah, der dachte, dass alles in Ordnung war, obwohl die Beziehung längst in Stücken vor ihm lag? Bei diesem Gedanken wurde Daniel schlecht, und mit klopfendem Herzen machte er sich auf die Suche nach Fee.

      »Du bist ja schon daheim«, begrüßte er sie, als er sie im Garten gefunden hatte.

      Felicitas lag auf einer Liege und genoss die letzten Strahlen der Abendsonne.

      Die Ruhe hatte sie dazu genutzt, sich die Worte zurechtzulegen, die sie ihrem Mann sagen wollte.

      Zum Schutz vor der tiefstehenden Sonne hielt sie die Hand über die Augen und blinzelte ihn geblendet an.

      »Ich hab auf dich gewartet.« Mit dem, was dann geschah, hatte sie nicht gerechnet.

      »Bitte, Fee, verlass mich nicht.«

      »Wie bitte?« Vor Schreck setzte sie sich kerzengerade auf und starrte ihren Mann an wie einen Außerirdischen. »Warum sollte ich das tun?«

      Selten zuvor war Daniel so erleichtert gewesen. Die Spannung fiel von ihm ab, und er atmete auf.

      »Na, wegen Eugen«, seufzte er. »Matthias hat mir gesagt, dass du ihn auf Ilonas Trauerfeier getroffen und dafür gesorgt hast, dass er in die Klinik kommt.«

      Fee Augen wurden schmal.

      »Ach, von ihm hast du das. Hätte ich mir ja denken können.« Ihr Tonfall war beunruhigend.

      Daniel ließ sich auf einen Stuhl fallen und betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf.

      »Wie meinst du das?« Er versuchte, sich seine Sorgen nicht anmerken zu lassen.

      Doch Fee durchschaute ihn sofort. Trotzdem blieb sie hart.

      »Du kannst aufhören mit dem Versteckspiel. Ich weiß, dass du bei Eugen warst.« Sie schnitt eine Grimasse. »Übrigens auch von Matthias.«

      »Dieser Verräter!«, versuchte Daniel zu scherzen. In Wahrheit wünschte er sich aber ein Loch in der Erde, in das er verschwinden konnte.

      Fee stellte die Füße auf den Boden und strich das leichte Sommerkleid glatt, das sie nach der Arbeit angezogen hatte.

      »Wieso vertraust du mir nicht?« Endlich gelang es ihr, die Fragen zu stellen, die sie sich zurecht gelegt hatte.

      Daniel zögerte kurz. Dann stand er auf und setzte sich neben sie auf die Liege. Sie ächzte gefährlich.

      »Noah war heute bei mir in der Praxis.«

      »Ach, bei dir auch?«, fragte sie verwundert.

      Er nickte.

      »Er hat mir von seinem Versuch erzählt, die Beziehung zu Anneka zu retten. Im Verlauf des Gesprächs sagte er, dass für ihn immer alles in Ordnung war. Dass sie ihn verlassen will, kommt für ihn wie aus heiterem Himmel.«

      Mit wachsender Verwunderung lauschte Fee dem Bericht ihres Mannes.

      »Und da ziehst du gleich Parallelen zu uns?« Damit hatte sie nicht gerechnet. »Wie kommst du auf so was?«

      »Dazu braucht man nicht besonders viel Fantasie.«

      Er schnitt eine Grimasse. Wenn er ehrlich war, verstand er sich selbst nicht mehr. Auch wenn sie ihn streng ansah, leuchtete eine unerschütterliche Liebe in Fees Augen. Wie hatte er nur blind sein können für dieses untrügliche Zeichen? Und dennoch … »Du kannst nicht leugnen, dass uns die schwere Zeit mit Felix ziemlich zugesetzt hat. Kaum war das überstanden, hat dir Grabmann schöne Augen gemacht. Und dann taucht auch noch Eugen auf …«

      Unwillig schüttelte sie den Kopf.

      »Was denkst du denn? Eugen war nie eine Konkurrenz für dich«, versicherte sie mit Nachdruck. »Übrigens genauso wenig wie Grabmann.«

      »Warum hast du Körber dann nicht erwähnt?«

      »Weil er völlig unwichtig ist.«

      »Hat er dir etwa nicht den Hof gemacht?«, platzte Daniel heraus.

      Einen Moment lang starrte Fee ihren Mann an. Dann brach sie in haltloses Gelächter aus.

      Er sah sie konsterniert an.

      »Was denn? Was ist daran so lustig?«

      Es dauerte einen Moment, bis sich Fee so weit beruhigt hatte, dass sie antworten konnte.

      »Wenn ich jeder Frau, die dir während unserer Ehe nachgestiegen ist, einen Besuch abgestattet hätte, wäre ich heute noch beschäftigt«, erwiderte sie immer noch lachend und erzählte ihm von der Unterhaltung der beiden Schwestern, deren Zeugin sie unfreiwillig geworden war.

      Als er das hörte, blitzten Daniels Augen auf.

      »Das haben sie gesagt?« Geschmeichelt legte er den Arm um Fee. »Eigentlich kannst du schon ein bisschen stolz sein auf deinen Mann. Findest du nicht?«

      Entrüstet schnappte Fee nach Luft.

      »Das glaub ich jetzt nicht«, empörte sie sich. »Und was ist mit dir? Du könntest auch stolz sein, dass mich andere Männer attraktiv finden.«

      »Bei dir ist das doch ganz was anderes«, verteidigte sich Daniel, als die Liege ein weiteres, gefährliches Ächzen von sich gab.

      Ehe es sich die beiden versahen, machte es ›ratsch‹, der Stoff riss, und sie landeten unsanft auf dem Boden.

      Nach dem ersten Schreck sahen sich Daniel und Fee an und brachen in albernes Gelächter aus. Es war ein befreites Lachen, das mit einem

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