Der ultimative Bike-Workshop. Thomas Rögner

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Der ultimative Bike-Workshop - Thomas Rögner

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ZOLL

      Mit dem jüngsten der drei Laufradformate versuchen die Hersteller die Vorteile von 26 und 29 Zoll zu vereinen. Das gelingt jedoch nur begrenzt, da sich die Größe und die Fahreindrücke nur geringfügig von 26-Zoll-Bikes unterscheiden.

      29 ZOLL

      Die großen Laufräder haben Vorteile beim Überfahren von Hindernissen, bieten mehr Laufruhe und verbessern die Traktion beim Klettern. Doch 29er sind etwas schwerer und träger als Bikes mit kleineren Laufrädern.

      Damit wären wir bei einem immer noch relativ wichtigen Punkt: dem Gewicht. Ein Kriterium, das für alle Räder gilt, gilt bei den Fullys umso mehr: Je leichter, desto teurer. Dies liegt natürlich zum einen an den verwendeten Materialien für den Rahmen. Aluminiumfahrwerke unterschiedlicher Güte und Bearbeitungsmethoden sind Standard (siehe dazu auch Kapitel 4). Um das Gesamtgewicht zu drücken, greifen Hersteller verstärkt zum High-Tech-Stoff Carbon. Hier sind schon die Grundmaterialien, die Fasern, teurer und die Verarbeitung ist kostenintensiver, sowohl in der Entwicklung als auch bei der Herstellung.

      Bei den Komponenten wie Schaltung, Antrieb und Anbauteile das gleiche Spiel. Exotisches Material, Ingenieurskunst, um trotz Belastung leichte Teile haltbar zu konstruieren – das zahlt man letztendlich als Kunde mit. Heftige Preise knapp unter und bis zu 10 000 Euro, vor wenigen Jahren noch die absolute Ausnahme, findet man nun bei mehreren Modellen.

      Wer Geld sparen will liebäugelt mit Versendern und profitiert von der Preistransparenz im Internet. Das ist nicht verwunderlich, sahnen doch einige Versand-Marken regelmäßig vorderste Plätze in Vergleichstests ab. Die Argumente Pro und Contra Bike-Shop und Kauf im World Wide Web findet man im unten stehenden Kasten.

      Um nicht das Bike aus dem Karton, oder die Katze aus dem Sack zu kaufen, empfehlen sich Besuche von Festivals und Test-Wochenenden, wo man häufig mehrere Stunden Probe fahren kann. Schon mancher soll vom gedachten Günstig-Hardtail auf ein richtig krasses Enduro-Monster umgeschwenkt sein.

      Vor- und Nachteile: Shop oder Versender

      Wo kaufen? Shops um die Ecke bieten Service und Beratung, Direktversender locken im Internet mit günstigen Preisen.

      FACHHANDEL/SHOP

      image Persönliche Beratung

      image Probefahrt

      image Anpassungen direkt möglich

      image Anlaufstelle für späteren Service

      image Meist etwas teurer

      image Eingeschränkte Auswahl an Marken/Modellen

      DIREKTVERSAND/INTERNET

      image Günstige Preise und Angebote

      image Leicht zu vergleichen

      image Meist keine Probefahrt möglich

      image Beratung nur per E-Mail/Telefon

      image Oft lange Lieferzeiten

      image Service-Partner vor Ort sind die Ausnahme

      DICKE DINGER – B+

      Die Lawine war nicht aufzuhalten: Nach 29er kamen 27,5 (B650) und danach B+-Bikes, die spezielle Rahmen für die breiten Gummis benötigen. Was bringt das dickere Laufradformat?

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      Dicker ist besser – aber auch schwerer. Wer mit dem Laufrad-Format B+ liebäugelt, sollte sich über die Nachteile, vor allem höheres Gewicht, im Klaren sein. Kauft man ein entsprechendes Bike, ist man darauf festgelegt. Einfach B+-Laufräder nachzurüsten funktioniert wegen zu schmaler Gabeln und Hinterbauten nicht.

      Im Plus-Format steckt eine Menge Potenzial. Allerdings zeigen Messungen, dass das Fahrgefühl und die Ausführung von Plus-Reifen extrem unterschiedlich sein können. Bei schmaleren und wenig dämpfenden Reifen gibt es kaum Nachteile hinsichtlich Gewicht, Trägheit und Rollverhalten, dafür hebt sich die Traktion aber auch nicht entscheidend von einem guten 29er-Reifen ab. Mit schweren und deutlich besser dämpfenden Plus-Reifen als anderem Extrem lautet das Fazit: Plus-Reifen bieten einen spürbaren Gewinn an Traktion, Komfort und Sicherheit, beschneiden aber deutlich die Agilität eines Bikes. Aufgrund der Dimension der neuen Plus-Reifen fallen die Unterschiede in Sachen Reifenaufbau und Gummimischung noch stärker ins Gewicht als bislang. Wo das Optimum hinsichtlich der Reifen- und Felgenbreite, des Außendurchmessers und der Gummimischung liegt, muss sich aber noch herauskristallisieren.

      Ebenfalls stellt sich die Frage, für welche Mountainbiker das neue Reifenformat eine echte Bereicherung darstellt. Ob Touren-Fahrer Nutzen aus mehr Traktion und damit Sicherheit ziehen können, dafür aber mehr Gewicht mitschleppen müssen, hängt stark von dem jeweiligen Einsatzbereich und den persönlichen Anforderungen an ein Bike ab. Auch wenn die Reifentechnologie weiter voranschreitet, werden breite Reifen immer schwerer als schmale bleiben. Zudem ist die durch Reifenfreiheit und Einbaubreite der Naben fehlende Kompatibilität mit bestehenden Bikes ein echter Schwachpunkt beim dickeren Plus-Format.

      Die neuen Größen im Vergleich

      Vom Umfang unterscheiden sich die drei Maße 29 (in Wirklichkeit eine 28-Zoll-Felge), 27,5 (=650B) und 27,5+ (auch B+ genannt) kaum. Das neue B+-Format bringt vor allem mehr Grip und Komfort durch die größere Breite, beschleunigt dafür etwas schlechter. Man sollte jedoch auf das Reifenmodell achten und nach aktuellen Tests aussuchen, da der Markt in diesem Bereich noch wachsen wird.

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      MIT NEUEM ANTRIEB

      Der klassische Dreifach-Antrieb scheint zu verschwinden. Zweifach- und Einfach-Lösungen sind auf dem Vormarsch. Was bringt was?

      Schon beim Kauf eines neuen Mountainbikes sollte man auf den verbauten Antrieb achten, denn ein Umrüsten des gesamten Antriebs ist meist teuer und auch technisch schwierig. Die Anbringung des Umwerfers unterscheidet sich inzwischen erheblich, je nach Anlenkung des Schaltzugs und der Rahmenkonstruktion. Zehn Zahnkränze hinten (Ritzel) sind mittlerweile Standard, nur im Einsteigerbereich gibt es noch »nur« Neunfach-Kassetten.

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