Der ultimative Bike-Workshop. Thomas Rögner
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Die klassische Dreifach-Kettenblattschaltung bringt zwar die größte Übersetzungs-Bandbreite, aber auch den anfälligsten Umwerfer und das größte Gewicht mit sich. Bandbreite bezieht sich auf den Unterschied vom Größten zum kleinsten Gang. Ein noch verbliebener Pluspunkt von 3x10 ist die engere Gangabstufung.
Einfach-Kettenblätter vorn harmonieren am besten mit Fullsuspension-Systemen, weil man die Kinematik darauf abstimmen kann. Zudem gibt es weniger Kettenverschleiß und natürlich geringeres Gewicht – und keinen Umwerfer, der kaputt gehen kann. Für Touren und Alpenüberquerungen benötigt man eine 1x12-Übersetzung – und hier sind die Kassetten, das Verschleißteil, meist um einiges teurer als bei den andere Systemen.
Für Mountainbiker, die Touren und Strecke fahren wollen, bleibt alternativ der 2x10-Antrieb. Die nutzbaren Gänge kommen sehr nahe an die Dreifach-Lösung heran (Tabelle unten). Mit großen Ritzeln schafft man auch mit Zweifach jede Steigung, verzichtet aber auf eine hohe tretbare Endgeschwindigkeit. Dies ist aber nicht wichtig, da man bergab meist rollt. Und in der Ebene will man als Normalbiker sowieso selten dauerhaft einen 40er-Schnitt treten.
E-MTB KAUFBERATUNG
Die Verkaufszahlen von Mountainbikes mit E-Antrieb schnellten rasant nach oben. Mittlerweile sind mehr E- als „Bio-Biker“ auf den Trails unterwegs. Hier Tipps zu Modellen und Technik.
Vollintegration heißt das Motto, verwirklicht beim Haibike Flyon: Akkus verschwinden elegant im Unterrohr, Cockpits werden stromlinienförmig und selbst Motoren wie das Powerpaket TQ fallen am Tretlager kaum noch auf.
Anders als beim klassischen Mountainbike sprechen beim E-MTB nur wenige Argumente fürs Hardtail. Hier kann man hinten kaum entlasten, jeder Schlag rumpelt ungefiltert in den Körper (hohe ungefederte Masse). Im Grunde gibt es nur zwei Argumente für den Verzicht auf die hintere Federung. Erstens: der Einsatzbereich. Wer meistens auf Radwegen und gemäßigten Forstwegen und nicht auf Trails unterwegs ist, kommt mit einem Hardtail allemal aus. Wer jedoch Komfort, Fahrdynamik und Sicherheit will, kommt ums Fully nicht herum. Zweitens: der Preis. Hardtails bekommt man etwa einen Tausender günstiger als Fullys.
Reifen: dick ist Trumpf?
Die Anforderungen in puncto Verschleiß, Pannensicherheit und Traktion sind beim E-MTB deutlich höher als beim klassischen Bike. Der Rollwiderstand dagegen spielt eine untergeordnete Rolle. Dicke, grob profilierte Reifen mit stabiler Seitenwand sind Trumpf. Vor allem günstigere Bikes werden oft mit viel zu leichten Pneus (unter 2,1 Zoll, schwach profiliert) ausgerüstet. Verhandeln Sie am besten gleich beim Kauf über einen Austausch. Als ideal für E-MTBs hat sich die 27,5-Plus-Größe herausgestellt. Diese Reifen funktionieren am besten in den Größen 2,6 oder 2,8 Zoll, erfordern aber spezielle Laufräder mit dem sogenannten Boost-Standard.
Wie viel Federweg?
Mehr Federweg vermittelt Sicherheit und Komfort. Besonders beim E-MTB braucht man mit dem Federweg eigentlich nicht zu geizen. Da man ohnehin meist im Sitzen fährt, hat man keine Probleme mit Fahrwerkswippen. Und Kraftverlust ist dank Motor-Power auch kein Thema. Ideal für den Geländeeinsatz sind Federwege zwischen 140 und 160 Millimetern. Noch mehr Federweg braucht man nur für extreme Einsatzbereiche. Und: Mehr Federweg kostet natürlich Geld. Auch bei Hardtails gilt: 120 Millimeter sind besser als 100. Achten Sie besonders bei diesen günstigen Bikes auf Luftfederelemente mit einstellbarer Dämpfung.
BOSCH PERFORMANCE
Den Antrieb kann man getrost als State of the Art beschreiben. Lange auf dem Markt, und jeder kommt damit zurecht. Wichtig ist der Zusatz CX, der garantiert, dass Sie die leistungsstarke Version im Bike haben. Die Active-Version ist schwächer.
+ Kräftiger Antrieb
+ Sinnvolle Schaltstufen
+ Kompakter Akku
+ Kompakte Bauweise (ab 2019)
– Hoher Tretwiderstand
– Anfahren am Berg
– Großer Bauraum (bis 2019)
Was kostet der Spass?
3500 Euro ist die unterste Grenze für ein ordentliches Fully mit ordentlichem Fahrwerk, guten Komponenten, stabilen Laufrädern und einer Vario-Sattelstütze. Wer diese nicht braucht und hier und da Abstriche macht, kommt vielleicht auch mit 3000 Euro hin. Darunter sind vollgefederte E-MTBs jedoch nicht zu empfehlen. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten Bikes in der Preisklasse zwischen 4500 und 5000 Euro. Bei Hardtails geht’s deutlich früher los: Die Schallmauer liegt bei etwa 2000 Euro.
Einsatzbereiche und Preisklassen
Ob Sie mit Ihrem Bike glücklich werden, hängt nicht allein vom verfügbaren Budget ab. Vor allem müssen Sie Sich fragen, wo und wie sie biken. Denn der Einsatzbereich gibt vor, welche Geometrie und wie viel Federweg zu Ihnen passen.
Hardtails
In der Welt der rein muskelbetriebenen Mountainbikes haben Hardtails nach wie vor eine große Bedeutung. Hier zählt jedes Quäntchen Muskelkraft und jedes Gramm an Material. Nach wie vor werden Cross-Country- und Marathon-Rennen auf Hardtails gewonnen. Beim E-MTB ist das anders. Die fehlende Federung hinten spart zwar auch hier Gewicht, beim Gesamtgewicht von um die 20 Kilo sind ein bis zwei Kilo aber kaum spürbar. Für Puristen, die auf die Federung verzichten wollen, gibt es ab knapp 2000 Euro Hardtails jeglicher Couleur. Die günstigen Vertreter besitzen meist komfortable, aufrechte Geometrien und eignen sich damit eher zum bequemen Cruisen auf Rad- und Forstwegen. In den höheren Preislagen findet man Modelle, die an die klassischen Race-Hardtails angelehnt sind. Mit wenig Federweg vorne, einer gestreckten, sportlichen Geometrie und Gewichten von deutlich unter 20 Kilo.
Mit E-Antrieb und 29er Bereifung machen Hardtails, nur vorne gefederte Bikes, vor allem Sinn wenn man nicht im Hardcore-Gelände Touren fahren möchte.
WELCHER ANTRIEB?
Der Motor sitzt entweder zentral oder in der Nabe – was macht Sinn?
Grundsätzlich stellt sich beim E-Bike die Frage: Mittel- oder Nabenmotor? Gute Schwerpunktlage, hohe Fahrdynamik – für den Einsatz im Gelände hat sich der Mittelmotor durchgesetzt. Der rückt den Schwerpunkt des Bikes ins Zentrum und nach unten.