Der ultimative Bike-Workshop. Thomas Rögner

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Der ultimative Bike-Workshop - Thomas Rögner

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unterschiedlichen Wandstärken (butted), geformt (Hydroforming) und zum Teil auch flächig verarbeitet. Immer mehr Hersteller verwenden dabei auch kantige und sich ändernde »Rohrformen«, beispielsweise am Unterrohr, um den Rahmen noch stabiler und gleichzeitig leichter zu gestalten.

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      Hi-Tech ohne Kabelsalat. Das Spitzenmodell von Shimano: die Schaltkomponenten der Gruppe XTR Di2 sind über Funk vom Lenker gesteuert und arbeitet mit Elektromotoren.

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      Leicht ist teuer, das beweisen die Spitzengruppen von Sram und Shimano, voran das Technikfeuerwerk der ersten elektronischen Schaltung XTR Di2. Die XTR setzt auf Innovation und in der 2x11-Variante auf optimale Gangsprünge, die 1x12-Version kam ohne Elektronik auf den Markt.

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      *Ab 2019 funkgesteuert als AXS-Versionen erhältlich. Gewicht identisch, ab 2000 Euro.

      RAHMENMATERIALIEN

      Vier Hauptmaterialien werden beim Bau von Mountainbikes eingesetzt. Spitzenreiter ist Aluminium aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften.

      Aluminium

      Material Nummer 1 im Mountainbike-Rahmenbau, vor allem bei Fullys. Das Leichtmetall wird in verschiedenen Legierungen verarbeitet. Zu den hochwertigen erprobten Typen gehören Aluminium 6061 oder 7000. Ein T dahinter steht für »Heat Treated«: Um Aluminium langlebig zu machen, muss es nach dem Schweißen einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Die größten Alu-Lieferanten sind Easton (USA) und Alcoa (Aluminum Company of America). Seit ein paar Jahren bauen auch Traditions-Stahlhersteller wie Tange (Japan) und Columbus (Italien) Alu-Rohrsätze, Oria (Italien) steht ebenfalls für gereifte Qualität. Für hochwertige Verarbeitung bürgen erfahrene Hersteller wie Cannondale, Cube, Scott, Rocky Mountain, Rotwild oder Canyon und andere Marken, die für Spitzenrahmen Alu nach eigenen Spezifikationen fertigen lassen und selbst schweißen.

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      Carbon

      Früher für exotische Prototypen und Kleinserien verbaut, kommt Carbon inzwischen in der Massenproduktion zum Einsatz. Hersteller wie Scott, Trek, Giant, GT, Simplon, Specialized und Merida haben den Weg geebnet. Die Verarbeitungsformen und Bestandteile sind vielfältig und oft ein Geheimrezept des Herstellers. Grundsätzlich sollten Carbonfaser-Rahmen flächig verarbeitet sein, denn Rohrformen spielen die Gewichts-Belastungsvorteile des Fasermaterials nicht aus. Neben den Gewichtsvorteilen sammelt Carbon Pluspunkte bei Elastizität und Dämpfung, Nachteil ist oft eine stärkere Verwindung vor allem im Steuerkopf- und Tretlagerbereich. Der Unterschied von Kohlefaser- zu sogenannten Thermoplast-Rahmen liegt nur an dem Harzmaterial, in das die Kohlefäden eingebettet werden und das die Carbonfasern stabilisiert.

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      Stahl

      Die hohe Zeit der Stahlbikes war eigentlich vorbei, obwohl Chrom-Molybdän-Stahl (Cromoly) in seinen verschiedenen Legierungen und durch die großen Erfahrungen bei der Variation der Wandstärken einfach und sicher verarbeitet werden kann. Aber durch 29er gibt es ein Revival für den Werkstoff. Ausführung als Muffen-Rahmen (Verbindungs-»Hülsen« zwischen den Rohren) oder als Filled Brazed: Die Rohre werden von Hand stumpf aneinandergelötet. Kampfpreise der Aluminiumhersteller und zunehmende Erfahrung bei der Gestaltung der Alurohre haben Stahl nach hinten gedrängt. Ein Stahlrahmen kann bei Hardtails aber immer noch eine gute Wahl sein für Fahrer bis 75 Kilo und Biker, die nicht auf die Oversized-Optik und die Härte von Alu stehen oder die Elasitizität und das Fahrverhalten eines Stahlrahmens schätzen.

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      Titan

      Edelstoff für klassische Hardtails. Leichter als Stahl besitzt Titan ein höheres Elastizitätsmodul. Bei Bike-Rahmen ist das Edelmetall durch Fully--Technologie und hohe Preise auf dem Rückzug. Titan-Rahmen sind schwierig zu verarbeiten. Pfiffige Konstrukteure wie Scott Nicol (Ibis) nutzen die Elastizität von Titan, um »gefederte« Hinterbauten ohne Lager zu konstruieren. Für Puristen wegen der Langlebigkeit (rostet nicht) und seines Flairs weiterhin interessant.

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      Hochwertige Aluminiumrahmen werden in Deutschland, USA und Taiwan teils von Hand geschweißt. Schweißnähte mit gleichmäßigen Schuppen (Raupen) zeigen gute Verarbeitungsqualität.

      Carbon ist vom Exoten zu einem weit verbreiteten Rahmenmaterial geworden und wird sogar bei hochbelasteten Freeride-Rahmen verwendet. Vorteil: günstiges Gewichts-Steifigkeitsverhältnis. Nachteil: Bei Schäden nach Stürzen oder Rissen im Rahmen ist es aufwendig festzustellen, ob der Rahmen weiter verwendet werden kann oder wie er zu reparieren ist.

      Stahl ist bei Mountainbikes in den Hintergrund getreten, erlebt aber immer wieder ein Revival. Columbus, Tange, Mannesmann, True Temper, Ritchey und Reynolds sind klingende Namen für erfahrene Rahmenbauer mit hohen Qualitätsansprüchen. Aufkleber verraten, welche Qualitätsstufe verarbeitet wird und wie oft das Rohr konifiziert ist.

      Zum Thema Lack: Haltbarer, umweltfreundlicher und langlebiger als eine Nass-Lackierung sind Pulverbeschichtungen, die jedoch ein paar Gramm mehr auf die Waage bringen. Die Güte der Beschichtung oder Lackierung kann man ebenfalls nur optisch überprüfen. Sorgfältige Rahmenhersteller legen zusätzlich noch eine Schicht Klarlack über die Farbe. Falls Sie nur einen Rahmen kaufen und ihn selbst mit Komponenten bestücken wollen: Achten Sie darauf, dass die Gewinde im Tretlagerbereich und im Schaltungsauge frei von Farbe sind. Notfalls nachfräsen und säubern lassen. Kompaktlager für den Steuersatz lässt man ebenfalls am besten gleich vom Händler einpressen, weil man dazu Spezialwerkzeug braucht, das sich für die einmalige Montage kaum anzuschaffen lohnt.

      Sehr wichtig ist auch die Garantiefrage. Viele Hersteller geben zwar ein pauschales »lebenslänglich« auf den Rahmen, schränken dann aber in den (kleingedruckten) Bestimmungen vieles wieder ein, wie beispielsweise Wettkampfeinsatz und Sprünge. Sie sollten aber zumindest darauf achten, dass die Garantiekarte richtig ausgefüllt und vom Händler abgestempelt wird. Hat man sich für Rahmen oder ein bestimmtes Bike-Modell entschieden, bleibt die wichtige Frage nach den Komponenten. Für welche Qualität man sich entscheidet, sollte mehr vom Einsatzbereich als vom Geldbeutel abhängen, denn bessere Komponenten halten länger und schonen damit das Konto auf Zukunft gesehen. Den größten Einsatzbereich weisen Zweifach-Kurbelsätze auf. Bei Einfachkurbeln auf jeden Fall auf die Übersetzungsbandbreite achten (außer für Enduro- und Downhillbikes), die »alten« Dreifachkurbeln bieten die größere Bandbreite, wiegen natürlich auch am meisten.

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      Aluminiumrohre bilden das Hauptgerüst für Rahmen. Die Rohrsätze gibt es in unterschiedlichen Legierungen und Wandstärken. Modern und hochwertig sind fließende Rahmen mit der Hydroforming-Technik.

      SO FUNKTIONIERT

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