Karin Bucha Staffel 6 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 6 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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als du, nicht? Ich werde heute achtundzwanzig Jahre alt.«

      Überrascht blickt er sie an. »Dann hast du heute Geburtstag.«

      »Ach, das ist nicht so wichtig«, sagt sie gleichgültig. »Es tut mir leid, daß ich es überhaupt erwähnt habe.«

      »Ich gratuliere dir, Amelie.« Er reicht ihr über den Tisch hinweg die Hand, in die sie zögernd die ihre legt.

      »Danke, Onkel Matthias.«

      Im selben Augenblick kommt eine Blumenverkäuferin vorbei. Er winkt sie zu sich heran und kauft ihr alle Rosen ab, die er dann Amelie überreicht.

      Verwirrt preßt Amelie sie in ihren Arm und taucht ihr Gesicht in die süßduftenden Blüten.

      »Ich danke dir, Onkel Matthias, so viel schöne Rosen.«

      »Wäre ich nicht so gedankenlos und immer mit irgendeinem Problem beschäftigt, hätte ich mir deinen Paß genauer angesehen und dir etwas Bleibendes geschenkt.« Er umschließt ihre Hand warm und gibt sie zögernd frei. »Aber das kann ich noch nachholen.«

      Der Kellner kommt mit einer Vase, und Amelie verteilt die Rosen darin. Eine davon steckt sie in ihren Ausschnitt.

      Ein Schatten fällt über ihren Tisch. Dr. Lenz und Dr. Berthold stehen vor ihnen. Beide überreichen ihr Blumen.

      Sie ist ganz verstört, als sie einen Blick auf das verschlossene Gesicht ihres Onkels wirft.

      »Wie haben Sie mich finden können?« fragt sie.

      »Eine Frau mit dem Namen Babette hat uns von Ihrem Ausgang erzählt. Da Sie, verehrte Frau Doktor, hier so gut wie nicht Bescheid wissen, und der Herr Professor wohl kaum eine Bar kennt, sind wir auf gut Glück hierhergefahren, um Ihnen zum Geburtstag zu gratulieren.« Schade, denkt Bert­hold dabei, daß wir Amelie nicht für uns allein haben.

      »Und – und wie haben Sie meinen Geburtstag erfahren?«

      Berthold lacht übermütig auf. »Im Annen-Krankenhaus entgeht so leicht keinem etwas.«

      »Ihrer Spürnase gleich gar nichts«, wirft Dr. Lenz ein.

      Martens bleibt nichts anderes übrig, als die beiden Herren an den Tisch zu bitten. Er winkt dem Kellner und bestellt eine zweite Flasche Sekt.

      Auf einmal ist die Stimmung heiter, und selbst Martens’ Gesicht ist gelöster.

      Er greift zum Glas. »Trinken wir auf das Wohl meiner Nichte.«

      Es gibt einen feinen Klang, als die Gläser aneinanderklirren.

      Berthold erhebt sich und verneigt sich vor dem Professor. »Gestatten, Herr Professor, daß ich mit Ihrer Nichte tanze?«

      »Bitte.«

      Lenz und auch Martens sehen hinter dem Paar her.

      »Er ist doch ein vergnügtes Haus«, bricht Lenz das eingetretene Schweigen. »Unverwüstlich und durch nichts zu erschüttern. Im Dienst sehr zuverlässig und immer pünktlich, dabei ist er ein guter Kamerad.«

      »So viele gute Eigenschaften bei einem einzelnen Mann sind geradezu unheimlich«, spöttelt der Professor.

      »Er hat sie aber«, verteidigt Dr. Lenz den Kollegen, der den Spott wohl gefühlt hat. »Natürlich hat er auch einige Schwächen, wie wir alle sie mehr oder weniger haben.«

      »Vergessen Sie nicht die Schwäche für das weibliche Geschlecht.«

      »Ich glaube, Sie haben eine ganz falsche Meinung, Herr Professor. Die Schwestern machen ihm schöne Augen. Sie haben ihn alle gern wegen seiner ansteckenden Fröhlichkeit. Und die Patienten erst! Sie strahlen, wenn er nur den Kopf zur Tür hereinsteckt.«

      »Das tun sie bei Ihnen auch, lieber Lenz«, beharrt Martens eigenwillig auf seinem Standpunkt.

      »Nicht in der Weise wie bei Bert­hold«, Lenz wirft einen abschätzenden Blick auf seinen Chef. »Ich, und ich glaube auch Sie, Herr Professor, wir sind zu schwerfällig. Wir müssen uns schrittweise das Vertrauen unserer Patienten erringen.«

      »Vielleicht haben Sie recht«, gibt Martens endlich zu. »Vielleicht ist es aber auch die große Verantwortung, die wir zu tragen haben.«

      »Meinen Sie nicht, daß auch Doktor Berthold einen Teil Verantwortung trägt?«

      »Gewiß, das streite ich nicht ab.« Martens zögert und fährt dann schnell fort, denn soeben ist die Musik verstummt: »Ihn scheint sie aber nicht so zu bedrücken wie uns.«

      »Das scheint nur so, Herr Professor«, erklärt Lenz ernsthaft. »Sie haben ihn noch nicht so nah erlebt wie ich. Er war schon sehr oft verzweifelt, wenn alle seine Bemühungen fehlschlugen. Es hat immer viel Mühe gekostet, ihn wieder aufzurichten. Im Grunde seines Herzens ist er sehr empfindlich.«

      Martens lächelt überlegen.

      »Berthold hat in Ihnen einen guten Fürsprecher gefunden.«

      Lenz ist erstaunt. »Genau genommen, hat Berthold das nicht nötig. Wer ihn näher kennt, muß ihn einfach liebgewinnen.«

      »Mit anderen Worten, ich gebe mir keine Mühe, meine Mitarbeiter richtig kennenzulernen.«

      »Darf ich ehrlich zu Ihnen sein?«

      »Ich bitte sogar darum.«

      Lenz lehnt sich tiefer in seinem Sessel zurück. Da die Musik weiterspielt und Amelie und Berthold wieder tanzen, kann er die Unterredung, die er sich schon längst gewünscht hat, fortführen.

      »Sie sind uns allen das Vorbild, dem jeder tüchtige Arzt nachzustreben versucht. Ihr Können, Ihre Tüchtigkeit erregen Bewunderung. Nur –«. Er gerät ins Stocken. Geht er etwa zu weit? Martens lauscht ihm schweigend, und das ermuntert ihn zum Weitersprechen. »Ihnen fehlt der persönliche Kontakt zu uns Ärzten. Man lernt ungeheuer viel von Ihnen, das erkennen wir alle dankbar an, selbst wenn Sie uns nichts ersparen, gehen wir willig mit Ihnen. Aber über unsere persönlichen Belange gehen Sie hinweg. Gehören Menschlichkeit und Verständnis nicht auch zu unserem Beruf?«

      »Wollen Sie damit sagen, ich sei zu den Patienten unmenschlich?« fragt Martens scharf.

      »Wir sprachen nicht von den Patienten, sondern von Ihrer Einstellung uns Ärzten gegenüber«, lenkt Dr. Lenz ein.

      »Ich glaube, lieber Lenz, Sie haben zuviel Sekt getrunken.«

      »Sie irren, Herr Professor. Sie wollten doch die Wahrheit hören. Das ist sie, und so wie ich empfinden auch meine Kollegen.«

      Sekundenlang starrt Martens ins Leere. Er schätzt seinen Oberarzt sehr und nimmt ihm seine Offenheit nicht übel. Er ist aber doch betroffen über dessen Urteil.

      Er sieht Lenz mit einem höflichen Lächeln an. »Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Aber kann man aus seiner Haut heraus?«

      Dr. Lenz lächelt freundlich zurück. »Mit einem bißchen guten Willen und dem nötigen Einfühlungsvermögen dürfte es auch Ihnen gelingen. Alle würden für Sie durchs Feuer gehen.«

      »Darauf

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