Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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und Ehemann.

      Zärtlich betrachtete er seinen kleinen, drei Wochen alten Sohn.

      »Mon petit«, sagte er zärtlich.

      Sabine war so gerührt, dass sie ihm gleich einen Kuss geben musste.

      Nicolas Allard legte seinen Arm um seine Frau.

      »Geht es dir gut, mein Liebling?«, erkundigte er sich.

      »Das fragst du mich heute schon zum dritten Mal, Nico. Ja, es geht mir gut. Es fehlt mir nichts zu meinem Glück.«

      »Dann kann ich ja beruhigt an die Arbeit gehen. Hoffentlich erscheint die neue Krankenschwester heute. Schwester Selma kommt mit Dorle allein nicht aus.«

      »Und hoffentlich ist es nicht wieder eine, die uns gleich weggeheiratet wird«, äußerte Sabine seufzend. Ihr Blick schweifte zum Fenster hinaus, und erschrocken drehte sie sich um. »Du, der Krankenwagen kommt!«

      Er drückte ihr schnell einen Kuss auf die weichen Lippen.

      »Da muss ich mich sputen«, erklärte er, warf seinem Söhnchen rasch noch einen Blick zu und verschwand.

      »Siehst du, Spätzlein, dein Papi muss schon wieder fort«, sagte Sabine, das Händchen ihres Sohnes streichelnd. »Aber wir haben es doch gut. Wenn dir mal etwas fehlt, haben wir den besten Arzt im Haus.«

      »Spätzlein«, der auf den Namen Alexander getauft werden sollte, weil Nicolas dagegen war, noch einen zweiten seines Namens in der Familie zu haben, nahm die Worte seiner jungen, schönen Mama nicht zur Kenntnis. Er schlief.

      Sein Vater hatte es so eilig, in die Klinik zu kommen, dass er die junge Frau nicht bemerkte, die hinter dem Krankenwagen auftauchte.

      »Wer ist es?«, fragte Dr. Allard Schwester Selma.

      »Der kleine Maxi vom Lehrer Raimund. Diesmal hatte er nichts verschluckt. Dr. Fernand meint, dass es der Blinddarm ist.«

      »Na, dann schnell«, mahnte Dr. Allard.

      »Ich fliege ja schon«, sagte Schwester Selma.

      Dr. Allard drehte sich rasch um, als hinter ihm eine Stimme ertönte.

      »Können Sie mich gleich brauchen, Herr Doktor? Ich bin Ursula Amren.«

      »Im Augenblick kommen wir aus«, erwiderte er, »aber wenn Not am Mann ist, wenn wir operieren müssen, wäre es nett, wenn Sie einspringen würden. Wenden Sie sich bitte an Schwester Dorle.«

      Das war die erste Begegnung zwischen Dr. Allard und Ursula, und beide hatten, ohne viele Worte gewechselt zu haben, ein gutes Gefühl dabei. Aber Ursula war durch Margret Pahls Bemerkungen über Dr. Allard schon voller Zuversicht gewesen.

      Sie streifte ihre Hemmungen ab und suchte Schwester Dorle.

      Diese kam, frisch, pausbäckig wie ein Barockengel, aus einem Krankenzimmer.

      Ursula stellte sich mit einem scheuen Lächeln vor.

      »Ich sollte mich an Sie wenden, hat Dr. Allard gesagt. Bitte, sagen Sie mir, was ich tun kann.«

      »Jemine! Haben Sie es aber eilig«, bemerkte Dorle lächelnd. »Sie sind doch noch gar nicht richtig hier.«

      »Aber ich freue mich, wenn ich bald etwas tun kann«, erklärte Ursula.

      »Na ja, zu tun gibt es hier immer etwas. Machen Sie sich erst mal ein bisschen frisch. Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer. Sie haben doch wohl eine ziemlich weite Reise hinter sich und werden hungrig sein.« So sah Ursula nämlich aus. »Sie bekommen auch gleich etwas zu essen«, fuhr Dorle munter fort.

      Kein misstrauischer Blick, kein Abtasten oder Abschätzen ließen Ursula zurückschrecken.

      Hier werde ich zur Ruhe kommen, dachte sie, als sie hinter Dorle die Treppe hinaufstieg.

      »Dr. Allard muss ein Kind operieren«, äußerte Ursula gedankenverloren.

      »Das passiert hier öfter«, meinte Dorle lächelnd. »Dazu ist die Klinik ja da. Waren Sie noch nie in einer Chirurgischen?«

      Ursula musste verneinen. Hoffentlich rechnete man ihr das nicht als Minuspunkt an.

      »Ist auch nicht schlimm«, sagte Dorle. »So wild ist es bei uns nicht. Dr. Allard und Dr. Fernand schaffen es notfalls auch allein, und Schwester Selma lässt sich ohnehin nicht gern auf die Finger schauen. Aber sie ist sonst schwer in Ordnung. Hoffentlich bleiben Sie uns erhalten, Ursula.« Ein Seufzer folgte.

      »Wird hier denn so oft gewechselt?«, fragte Ursula betroffen.

      »Zwangsweise. Weggeheiratet werden die Schwestern, oder es wartet irgendwo schon einer. Aber darüber können wir uns noch unterhalten. Ich muss wieder zu den Kindern. Zwanzig haben wir zur Zeit.«

      Zwanzig Kinder, die Pflege und Liebe brauchten, aber sie würde darüber ihr Kind nicht vergessen können. Nie! Und wieder sah sie Dagmars fremden Blick vor sich …

      »Sieht übel aus«, sagte Dr. André Fernand, als Dr. Allard den schwer entzündeten Blinddarm des kleinen Maximilian Raimund freigelegt hatte.

      »Höchste Eisenbahn«, murmelte Dr. Allard.

      Er kannte Maxi bereits sehr gut. Der Junge wäre fast einmal an einem Bonbon erstickt, und in höchster Angst hatte ihn sein Vater in die Sternseeklinik gebracht.

      Hartmut Raimund war Dorfschullehrer in Eschenau. Seine Frau hatte ihn vor zwei Jahren verlassen, weil die Stadt zu sehr lockte. Die Ehe war inzwischen geschieden worden.

      Hartmut Raimund lebte seither nur noch für seinen Sohn und seinen Beruf. Wahrscheinlich würde er jetzt schon voller Angst in der Klinik warten.

      Mit dieser Ahnung hatte Dr. Allard recht. Als Ursula, in einen frischen weißen Kittel gehüllt, von denen sie ein ganzes Dutzend in ihrem Schrank vorgefunden hatte, die Treppe herunterkam, sah sie den Mann in der Halle stehen. Er war bleich wie die Wand, und in seinen Augen brannte Angst.

      »Schwester, können Sie mir sagen, was mit meinem Jungen ist?«, stieß er hervor.

      Ursula war voller Mitgefühl. Bedauernd schüttelte sie den Kopf.

      »Es tut mir schrecklich leid, aber ich bin ganz neu hier, eben erst angekommen«, erwiderte sie.

      »Man hat Maxi mit dem Krankenwagen gebracht«, flüsterte Hartmut Raimund verstört. »Er hatte plötzlich so arge Schmerzen und konnte gar nicht mehr stehen.«

      »Dann ist es sicher der Junge, der jetzt operiert wird«, bemerkte Ursula. »Er wurde gerade gebracht, als ich kam. Bitte, gedulden Sie sich, ich weiß leider gar nicht Bescheid, aber ich werde mich erkundigen.«

      Er sah so hilflos aus, dass sie selbst sich plötzlich stark fühlte.

      »Ich habe gehört, dass Dr. Allard ein sehr guter Arzt sein soll«, sagte sie tröstend.

      »Das weiß ich. Er hat Maxi schon einmal das Leben gerettet. Aber Maxi ist doch mein Ein und Alles«, flüsterte er. »Doch das verstehen Sie wohl nicht. Sie

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