Winterfeuer. Heidi Cullinan

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Winterfeuer - Heidi  Cullinan Minnesota Christmas

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zu lassen. »Kyle David Parks! Natürlich wirst du nicht dafür bezahlt. Alle Gelder gehen an die Bibliothek.« Mit einem Holzlöffel zielte sie auf seine Nase. »Und wenn du bei Gabriel Higgins vorbeischaust, um mit ihm abzusprechen, welche Skulpturen du baust, wag es nicht, das Thema Geld aufzubringen.«

      In Notwehr hob Kyle seine Hände hoch. »Werde ich nicht, ich schwöre.«

      Besänftigt fügte sie dem Rührei, das sie für Kyle machte, etwas Käse hinzu, weil sie darauf bestand, dass der Mensch Eier zum Frühstück brauchte, wann auch immer er frühstückte. »Es wird etwas ganz Besonderes werden. Es wird Charterbusse von den Cities und Duluth hierher geben, ein Weihnachtsdorf und Rentiere. Dieses Mal gibt es sogar ein Thema. Winter Wonderland.«

      Das war weniger ein Thema als ein netter, allgemeiner Titel, aber Kyle würde sich deswegen nicht streiten. »Klingt großartig. Ich werde morgen bei der Bibliothek vorbeigehen. Vielleicht will Linda Kay mitkommen.«

      »Wenn es wirklich so schneit, wie vorausgesagt, wird es wunderbar funktionieren. Sie hat vor, nach Eveleth zu gehen, um Kenny zu sehen, und sie wird sich ärgern, wenn das Wetter ihre Pläne durchkreuzt.«

      »Okay.« Kyle stieß sich von der Anrichte ab, um Teller und Gläser für den Tisch zu holen, doch seine Mutter ergriff den Saum seines T-Shirts und hielt ihn fest.

      »Bei dem Treffen habe ich auch gehört, dass heute Morgen wieder eine Skulptur auf Paul Jansens Veranda stand.«

      Kyle schnitt eine Grimasse. Seine düstere Stimmung kehrte mit aller Macht zurück. »Tja, nun, es wird die letzte gewesen sein.«

      »Das hoffe ich. Er ist zu alt für dich.«

      »Er ist siebenunddreißig, nicht siebzig. Außerdem ist unser Altersunterschied nur um drei Jahre größer als der zwischen dir und Dad.«

      Jane schürzte die Lippen und konzentrierte sich darauf, Kyles Rühreier zu würzen. »Ich sage nur, dass ich nicht verstehe, warum du mit niemandem in deinem Alter zusammen sein kannst.«

      »Weil die Männer in meinem Alter Idioten sind. Außerdem gibt es im ganzen County nur fünf davon, die für mein Team spielen.« Er drückte seinen Zeh unter eine lose Bodenfliese. »Spielt keine Rolle. Er ist nicht interessiert. Niemand ist interessiert.«

      Sie zögerte. »Ich wette, in Duluth gibt es mehr schwule Männer in deinem Alter.« Als Kyle ihr einen verletzten Blick zuwarf, küsste sie seine Wange. »Schmoll nicht. Ich sage nicht, dass du ausziehen sollst. Ich versuche, dir dabei zu helfen, glücklich zu sein.«

      »Ich will hier glücklich sein. Wenn ich umziehe, dann in eine Wohnung in der Innenstadt.«

      Linda Kay streckte ihren Kopf um die Ecke, von wo aus sie gelauscht hatte. Ihr Gesicht spiegelte den Verrat wider, den er fast begangen hätte. »Du kannst nicht ausziehen!«

      »Ich ziehe nicht aus.« Kyle holte einen Stapel Teller aus einem Schrank und reichte ihn ihr. »Ich decke den Tisch und du hilfst mir dabei.«

      Sie grummelte, aber sie half trotzdem. Als sie sich zum Essen hinsetzten, lehnte sie sich dicht zu ihm und flüsterte: »Wie war der Schneepenis?«

      Er schüttelte den Kopf. »Ich wurde erwischt. Und er hat ihm nicht gefallen.«

      In einer dramatischen wegwerfenden Geste knickte Linda Kay ihr Handgelenk ab. »Bitte. Kein Geschmack.«

      Grinsend lehnte sich Kyle zu ihr und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. »Ich liebe dich, Linda Kay.«

      »Ja, weil ich umwerfend bin.« Sie stahl ein Stück von seinem Speck und zwinkerte ihm auf ihre entzückend unbeholfene Art zu. »Wir werden unserem Schneedrachen einen großen Penis machen.«

      »Mom würde einen Anfall bekommen.«

      Sie bedachte ihn mit einem Blick, der sagte: Bitte, sei nicht albern. »Natürlich werden wir ihn verstecken.«

      Sie hob ihre Hand, damit Kyle sie abklatschen konnte. Kyle tat es, dann aß er seine Rühreier, während seine düstere Stimmung unter Plänen für einen kunstvollen, Eis spuckenden Drachen mit verborgenem Schwanz begraben wurde.

      Kapitel 2

      Am Morgen, nachdem er den Künstler der Schneepenisse enttarnt hatte, stolperte Paul übernächtigt ins Geschäft und umklammerte einen Kaffeebecher aus dem Gemischtwarenladen. Als Arthur eine abfällige Bemerkung über sein angeschlagenes Äußeres machte, hätte Paul ihn beinahe buchstäblich angeknurrt.

      »Wow.« Arthur legte die Stuhlklammer weg, die er in der Hand gehalten hatte, und wandte sich zu Paul um. »Was ist denn mit dir los?«

      Paul hatte das Haus in der festen Absicht verlassen, die Klappe zu halten, aber es brauchte nur Arthur, der ihn mit diesem Blick ansah, diesem besorgten, Lass zu, dass ich mich um dich kümmere-Blick, und Paul knickte ein. »Ich habe die Person erwischt, die die Skulpturen macht. Gabriel hatte recht. Es war ein Bewunderer.«

      »Was hatte ich?« Gabriel tauchte aus dem angrenzenden Büro auf und hielt eine Keramiktasse in den Händen, über deren Rand das Etikett eines Teebeutels baumelte. Er trug die aufgesetzte Gleichgültigkeit und das zerzauste Aussehen von jemandem zur Schau, der nicht wollte, dass alle Welt wusste, dass er eben noch ausgiebig auf einem Schreibtisch gevögelt worden war.

      Paul stellte seinen Coffee-to-go-Becher beiseite und setzte sich auf einen Hocker, während die Niederlage über seine Haut kroch. »Du hattest recht. Die Person, die die Schneepenisse auf meinen Eingangsstufen gebaut hat, hat versucht, meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er hat mir auch Grindr-Nachrichten geschickt. Letzte Nacht hab ich ihn getroffen.«

      »Und? Wer ist es?«

      Arthur schlang einen Arm um Gabriels Taille, als er die Frage stellte. Mit der gleichen unbewussten Zuneigung lehnte sich Gabriel in die Umarmung. Der Anblick der beiden, wie sie so miteinander im Einklang waren, machte Paul gleichzeitig glücklich und bedrückt, besonders nach seinem aktuellen Albtraum.

      Paul schnitt eine Grimasse, als er sein Geständnis hervorpresste. »Es ist Kyle.«

      Arthur runzelte die Stirn. »Kyle wer?«

      »Kyle Parks. Daryls jüngster.«

      Arthurs Augen sprangen praktisch aus seinem Kopf. »Kyle Parks? Heilige Scheiße.«

      Gabriel legte die Stirn in Falten. »Entschuldigt, was entgeht mir hier? Warum tut ihr zwei so, als wäre es das Ende der Welt? Ist er ein Ex oder dergleichen?«

      Entsetzt drehte sich Arthur zu Gabriel. »Natürlich ist er nicht Pauls Ex. Er ist ein Baby. Gott, ist er überhaupt schon aus der Highschool raus?«

      Gabriel gab Arthur einen Klaps. »Hör auf zu übertreiben. Ja, er ist etwas jünger als ihr beide, aber das bin ich auch. Und Frankie ebenfalls.«

      »Ja, aber er ist – was? Neunzehn?«

      »Das bezweifle ich.« Gabriel zog sein Handy hervor und klickte ein paar Apps an. »Laut Facebook ist er fünfundzwanzig.«

      »Es ist unmöglich, dass Kyle Parks so alt ist«, beharrte Arthur.

      Paul wollte gerade darauf hinweisen, dass PrinceCharming1990 als Beweis angeführt

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