Winterfeuer. Heidi Cullinan

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Winterfeuer - Heidi  Cullinan Minnesota Christmas

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Nacken. »Selbst wenn er es ist, ist er immer noch ziemlich jung.«

      Gabriel zog eine Augenbraue hoch. »Ich bin zweiunddreißig. Frankie ist einunddreißig. Was ist so schlimm an den sechs Jahren zwischen uns und Kyle? Besonders da Paul von euch dreien der jüngste ist.«

      Diese ganze Unterhaltung ging Paul an die Nieren. Er warf seine Hände in die Luft. »Ich denke nicht auf diese Art an Kyle Parks, egal, wie alt er ist.«

      Gabriel neigte den Kopf zur Seite. »Was ist so furchtbar an ihm?«

      Paul suchte nach einer anderen Ausrede. »Er ist nicht mein Typ.«

      Arthur sah immer noch düster vor sich hin. »Es ist absolut unmöglich, dass er fünfundzwanzig ist.«

      »Was ist dein Typ?«, hakte Gabriel nach.

      Zum Teufel, wenn Paul das nur herausfinden könnte. »Als er geboren wurde, war ich in der Highschool.«

      »Als ich geboren wurde, war Arthur in der dritten Klasse. Keiner von uns ist jetzt noch in der Schule.«

      »Er sieht jung aus. Zu jung für mich.« Nur dass Paul jedes Mal, wenn er sich an das anrüchige Grinsen auf Kyles Lippen erinnerte, schwindlig wurde. Dieses Selbstbewusstsein. Sein Strahlen, so atemberaubend und köstlich und… »Er… er… er ist zu feminin.«

      Noch bevor Arthur zusammenzuckte, erkannte Paul, dass er etwas Falsches gesagt hatte. Gabriel richtete sich zu seiner nicht unbeträchtlichen Größe auf und blitzte Paul durch seine Brille an. »Zu feminin. Meine Güte. Mir war nicht bewusst, dass du einen Männlichkeitstest durchführst, Paul.«

      »So meinte ich das nicht.« Paul sank nach vorne und stützte die Ellbogen auf seine Knie, damit er seinen Kopf in die Hände stützen konnte. »Ich suche nach Ausreden, weil ich unterm Strich durchdrehe, sexuell an Kyle Parks zu denken. Und er schickt mir Sexnachrichten und baut Erektionen auf meine Veranda.«

      »Dann sei ein erwachsener Mann und sag ihm, danke, aber du verzichtest.« Gabriel schnappte sich seine Tasse und kehrte ins Büro zurück.

      Paul erhob sich von seinem Hocker, stürzte einen kochend heißen Schluck Kaffee hinunter und schlurfte zur Werkbank.

      Arthur schlug Paul auf die Schulter. »Wenn's dir hilft, ich dreh durch und hinter mir ist er nicht mal her.«

      »Er ist wirklich nicht mein Typ.« Seine Wangen färbten sich rot, als er auf die Arbeitsfläche starrte. »Ich meine, was, zwei Passive?«

      »Du musst deinen Instinkten folgen. Nur weil ihr die letzten zwei schwulen Männer in Logan seid, heißt das nicht, dass ihr Tanzpartner werden müsst. Es gibt andere Städte.« Arthur zwinkerte. »Wir werden jemanden für dich finden. Mach dir keine Sorgen.«

      Mach dir keine Sorgen.

      Warum Paul das so sehr gegen den Strich ging, konnte er nicht sagen, doch das tat es.

      Wahrscheinlich, weil sie ihm das schon seit einem Jahr sagten. Wahrscheinlich, weil sie so taten, als gäbe es irgendwo ein geheimes Fass voller schwuler Männer, das sie aufbrechen konnten. Paul wusste es besser.

      Es war nicht fair. Die anderen hatten sich zu Paaren zusammengefunden und nicht einer von ihnen war auf der Suche gewesen, als sie ihren Mister Right getroffen hatten. Eigentlich hatten sie alle der Romantik entsagt. Wenn Paul auch nur für eine Sekunde glauben würde, dass nicht danach zu suchen das Wundermittel war, würde er es tun. Ehrlich gesagt, in letzter Zeit hatte er überhaupt nicht versucht, sich zu verabreden.

      Nur dass die Magie der Weihnacht nicht für ihn gewirkt hatte, weil er niemanden gefunden hatte. Und dennoch wollte er es immer noch. Er wollte es immer.

      Es war dunkel, als er nach Hause fuhr, und es schneite wieder. Dicke, große Flocken, deren kristallene Form er auf der Windschutzscheibe erkennen konnte, bevor der Enteiser sie wegschmelzen ließ. Er redete sich ein, durch die Stadt anstatt nach Hause zu fahren, weil er am Supermarkt anhalten wollte, doch er hielt nicht an. Er stoppte auch nicht am Spirituosenladen. Er fuhr den ganzen Weg bis zum nördlichen Ende von Logan, wo sich das Pflegeheim wie eine behagliche Oase gegen die Bäume abzeichnete.

      Vom Verstand her wusste er, dass er Kyle aufgrund der Anordnung der Räume und der Fensterläden, die gegen die Zugluft geschlossen waren, nicht sehen konnte, aber dennoch saß Paul da. Um sich das üblichere Bild von Kyle in den Kopf zu setzen, nicht das, bei dem Kyle verrucht aussah.

      Aber Kyle war nicht zu sehen. Vielleicht war er gar nicht bei der Arbeit.

      Paul fuhr nach Hause. Er parkte seinen Pick-up in der Garage, aber er hatte noch nicht die Tür geschlossen, bevor Edna Michealson den Kopf aus der Hintertür ihrer Seite der Doppelhaushälfte steckte.

      »Paul?« Sie kuschelte sich in ihren Hausmantel und zog die Nase kraus. »Dem Himmel sei Dank. Ich dachte schon, Sie würden nie mehr nach Hause kommen. Die Gehwege sind eine Katastrophe. Ich hätte mich auf dem Weg zum Briefkasten beinahe umgebracht.«

      So schlimm war es um die Gehwege nicht bestellt, aber sie hatte recht, sie mussten freigeräumt werden. Eigentlich war er nur für seine Seite des Grundstücks verantwortlich, aber wer auch immer von Ednas Sohn angestellt worden war, um sich um ihre Seite zu kümmern, vernachlässigte seinen Job ziemlich stark.

      Paul griff nach der Schneeschaufel und dem Eispickel, die er in der Garage aufbewahrte. »Ich werde mich sofort darum kümmern, Mrs. Michealson.«

      Sie wickelte ihren Hausmantel enger um sich und hob ihr Kinn, womit sie anerkannte, dass er zwar seine Pflicht erledigte, sich jedoch das Recht herausnahm, ihm zu sagen, dass er ihr schlecht nachging. »Sie sollten damit nicht bis zur Dunkelheit warten. Dann können Sie das Eis nicht sehen.«

      Normalerweise schaffte Paul es, ihre Gehässigkeit an sich abprallen zu lassen, doch heute Abend fiel es ihm schwer, sie nicht persönlich zu nehmen. »Ich werde es morgen Früh noch einmal überprüfen, wenn Sie das beruhigt. Ich werde auch etwas Sand und Salz verstreuen, falls sich die Luft weit genug erwärmt, dass es funktioniert.«

      Sie lächelte nicht, sondern sah ihm nur weiterhin bei der Arbeit zu. Als er sich jedoch ihrem Treppenabsatz näherte, sah er, wie sich Scham in ihre Entrüstung mischte. »Morgen werde ich Hans anrufen und ihm sagen, dass er jemand Besseres finden muss, der meine Gehwege freiräumt. Es tut mir leid, dass das immer Ihnen zufällt.«

      Lustig, dass alles, was Paul von ihr gewollt hatte, ein wenig Anerkennung war, doch dass sie ihm jetzt nur noch leidtat. Er stützte sich kurz auf den Eispickel, um sich von seiner Anstrengung zu erholen. »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Ich kann einspringen, bis Sie jemand Neues gefunden haben. Es macht mir nichts aus zu helfen, aber ich bin nicht immer zu den besten Zeiten verfügbar.«

      Edna wandte ihren Blick ab. »Danke schön. Das ist sehr nett von Ihnen.«

      »Nicht im Geringsten. Ich bin einfach ein guter Nachbar.« Paul sah sie zittern und runzelte die Stirn. »Ich denke, Sie sollten wieder reingehen. Nicht, dass Sie sich eine Erkältung holen. Machen Sie sich wegen der Wege keine Sorge. Ich kümmere mich darum.«

      Mit einem weiteren Danke schön verschwand sie im Haus. Er schaufelte ihren und seinen eigenen Weg frei. Sobald er ebenfalls ins Innere geflüchtet war, holte er eine Tiefkühlmahlzeit aus der Gefriertruhe und tippte die erforderliche Zeit in die Mikrowelle ein. Er warf die Weihnachtsromanze an, bei der er gestern eingeschlafen war.

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