Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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Augen suchten und fanden Lilian Harper. Auch sie war weiß wie eine frisch gekalkte Wand. Der Geisterdetektiv verzog den Mund zu einem schmerzlichen Lächeln.

      »Wie war das doch, Miss Harper?« fragte er heiser. »Alles nur Einbildung? Da haben Sie Ihre Einbildung.«

      Sie faßte sich als erste und kam auf Rick zu, half ihm auf die Beine und stützte ihn.

      »Was ist mit Ihrer Schulter?« fragte sie besorgt. »Etwas gebrochen?«

      Er versuchte, den Arm zu bewegen. Es ging, wenn auch nur unter Schmerzen.

      »Unkraut vergeht nicht«, sagte Rick mit zusammengebissenen Zähnen. »Kümmern Sie sich lieber um Ihre Kollegin.«

      Lilian Harper betrachtete erst den nunmehr wirklich leeren Overall, dann den Geisterdetektiv. In ihren Augen stand ein rätselhaftes Glitzern.

      »Tut mir leid, Mr. Masters«, sagte sie schließlich so laut, daß es alle hörten. »Aber das hätte ich nicht für möglich gehalten. Sie hatten in allen Punkten recht. Das hier geht nicht mit rechten Dingen vor sich.«

      Rick nickte lächelnd. »Sie sind fair«, gab er zu. »Gemeinsam werden wir es schon schaffen.«

      »Mr. Sanders! Mervin!« Einer der Wissenschaftler kam den Gang entlanggelaufen und blieb vor dem Leiter der Station stehen. »Der Spezialist der Regierung ist eingetroffen. Er wartet an der Schleuse auf Sie.«

      Mervin Sanders konnte sich nur schwer losreißen. Am liebsten hätte er auf der Stelle mit Rick Masters den ganzen Fall durchgesprochen. Seine Pflicht jedoch war es, den Spezialisten zu begrüßen und von den Vorfällen zu unterrichten.

      »Gehen wir«, sagte er knapp.

      Rick Masters schloß sich unaufgefordert an, während sich Lilian Harper und zwei andere Wissenschaftler um die Überfallene kümmerten.

      »Lassen Sie den Overall in die Zentrale bringen!« rief Rick noch der stellvertretenden Leiterin zu.

      Dann beeilte er sich, damit er den Anschluß zu Mervin nicht verlor.

      Fünf Minuten später trafen sie bei der Schleuse ein. Als Rick den untersetzten rothaarigen Mann mit dem Durchschnittsgesicht und den kalten Augen erblickte, holte er tief Luft.

      »Das darf doch nicht wahr sein!« rief Rick, ehe der Leiter der Station zu Wort kam. »Red! Was machen Sie denn hier?«

      Das Erstaunen war gegenseitig, aber nicht nur das Erstaunen sondern auch die unangenehme Überraschung. Denn die beiden schätzten einander nicht besonders.

      Genauer gesagt, sie konnten einander nicht ausstehen.

      *

      »Rick Masters!« Red, dessen wirklichen Namen niemand kannte, lächelte gekünstelt. »Das kann ja ein heiterer Aufenthalt in der Antarktis werden.«

      Rick maß den Agenten des Secret Service mit einem reservierten Blick. »Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund, Red.«

      Mervin Sanders rettete die Situation. »Die Gentlemen kennen sich offenbar schon, also brauche ich Sie nicht vorzustellen.« Er sah den Spezialisten erwartungsvoll an. »Aber ich kenne Sie noch nicht.«

      Red wies sich aus. Sanders war sichtlich beeindruckt, einen Agenten des Secret Service vor sich zu sehen. Er ließ Red in sein Quartier führen und zog Rick ein Stück auf die Seite.

      »Ihr kennt euch, mögt euch aber nicht?« erkundigte er sich.

      Der Geisterdetektiv lachte leise. »Das hast du sehr vorsichtig ausgedrückt«, antwortete er. »Früher haben wir ein paarmal zusammengearbeitet, aber er hat andere Vorstellungen von Ermittlungen als ich. Ihm geht es immer um die Sache, mir geht es um die Menschen.«

      »Ihr zieht doch am selben Strang«, wandte der Meteorologe ein.

      »Richtig, Mervin. Deshalb duldet der eine den anderen, mehr aber auch nicht.«

      Der Leiter der wissenschaftlichen Station runzelte besorgt die Stirn. »Es wird doch keine Reibereien geben?«

      Der Geisterdetektiv klopfte seinem Freund beruhigend auf die Schulter. »Das kommt nur auf Red an. Ich gehe nach meinen eigenen Methoden vor. Pfuscht er mir ins Handwerk, gibt es einen großen Knall. Läßt er mich in Ruhe, ist es gut. Wenn du Red darauf ansprichst, wird er dir übrigens dasselbe sagen.«

      »Dann ist ja alles in Ordnung!« rief Sanders strahlend.

      »Nichts ist in Ordnung.« Rick grinste breit. »Wir haben nämlich verschiedene Vorstellungen davon, was man unter ›in Ruhe lassen‹ verstehen soll. Und jetzt zeigst du mir mein Quartier. Ich möchte nämlich endlich diesen Pelz ausziehen. Ich beginne zu schwitzen.«

      *

      Eine Stunde später war Rick Masters bereit, sich mit dem geheimnisvollen Overall zu beschäftigen.

      »Ein merkwürdiges Ding«, stellte Mervin Sanders fest. »So etwas wird heute gar nicht mehr angefertigt.«

      Rick horchte auf. »Das verstehe ich nicht ganz«, sagte er und vermied es, Red vom Secret Service anzusehen.

      Er wollte keinen Zweifel aufkommen lassen, daß er der eigentliche Experte war. Das tat er nicht aus Überheblichkeit. Er wußte, daß Red auf seinem Gebiet gut war. Aber hier handelte es sich um nichts, das den Geheimdienst anging, sondern es betraf Rick Masters in seiner Eigenschaft als Geisterdetektiv. Hier waren übersinnliche, dämonische Kräfte am Werk.

      Rick wollte keine Verzögerung in Kauf nahmen, weil sie unter Umständen Leben gefährdet hätte.

      Mervin Sanders war in seinem Element. Er erklärte Rick, wie modernere Anzüge gegen die Kälte geschneidert wurden. Dann wies er auf die Unterschiede zu diesem geheimnisvollen Overall hin.

      »Ich habe mich schon lange, bevor mein Dienst in der Antarktis begann, mit historischen Expeditionen beschäftigt«, schloß er. »Dabei bin ich auf diesen Schnitt gestoßen.«

      »Mit anderen Worten«, warf Red ein, »es handelt sich um einen alten Overall.«

      Der Leiter der Station nickte. »Vor hundert Jahren hat man solche Kleidungsstücke für Antarktisexpeditionen gefertigt.«

      »Was für uns völlig unwichtig ist«, tat Red geringschätzig diese Informationen ab.

      »Im Gegenteil, es ist sehr wichtig«, widersprach Rick. »Ich kann daraus…«

      »Halten Sie mich nicht mit solchen Kleinigkeiten auf!« fuhr Red dazwischen. Er wirkte nervös und gereizt. »Wir müssen herausfinden, wer hinter der Sabotage steckt. Das kann ein Angehöriger dieser Station sein, das kann aber auch ein Agent sein, der von außen diese Dinge steuert.«

      Rick Masters setzte zu einer scharfen Antwort an. Lilian Harper kam ihm zuvor.

      »Ich schlage vor, daß wir die Sicherheitsbestimmungen durchgehen, Mr. Red«, sagte sie hastig und hakte sich bei dem Geheimdienstmann unter. »Das tun wir am besten bei einem Rundgang durch die Station. Sie mit Ihren Fachkenntnissen werden sofort die schwachen Stellen entdecken.«

      Energisch drängte sie Red aus der

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