Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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      Schon nach einer Umkreisung der Station wußte der Geisterdetektiv, daß ihn der Untote einholen würde. Trotz der beißenden Kälte zog er mitten im Lauf seinen dicken Handschuh aus.

      Sofort begannen die Finger zu erstarren. Er schaffte es jedoch, die Silberkugel aus seiner Tasche zu ziehen, im Handschuh verschwinden zu lassen und diesen überzuziehen.

      Dabei verlor er allerdings wertvolle Sekunden, und als er sich wieder umdrehte, setzte der Untote soeben zum Sprung an.

      Die Mumie schnellte sich durch die Luft. Im nächsten Moment lag der Geisterdetektiv am Boden. Die Arme des Knochenmannes schlangen sich wie stählerne Klammern um seinen Körper und preßten seine Brust zusammen, daß er meinte, die Rippen würden brechen.

      Mit aller Kraft versuchte er, sich aus der tödlichen Umschlingung zu befreien, doch es half nichts. Er konnte sich nicht mehr bewegen.

      *

      Rote Sterne tanzten vor Ricks Augen. Dicht vor seinem Gesicht sah er die blasse Haut der Mumie und das unheimliche Funkeln der roten Augen.

      Er riß den Mund weit auf. Trotzdem bekam er keine Luft. Das Ungeheuer schnürte ihm den Atem ab.

      Noch einige Sekunden, dann mußte er das Bewußtsein verlieren. In Todesangst zog er die Beine an. Er begriff gar nicht mehr, was er tat, sondern schlug und trat wild um sich.

      Schon griff die Ohnmacht nach ihm, als er für einen Moment Luft bekam. Röchelnd saugte er die Lungen voll.

      Zwar legte sich sofort wieder der mörderische Klammergriff um seinen Körper, doch nun hatte er Kraft, um mit der Hand zuzuschlagen.

      Er spürte den Aufschlag seiner Handfläche mit der Silberkugel auf dem Kopf des Untoten. Inständig hoffte er, die Wirkung der Silberkugel möchte nicht durch den Fellhandschuh gemindert werden. Vielleicht wirkte sie nur bei direktem Kontakt. Er hatte es noch nicht ausprobiert.

      Schon im nächsten Augenblick fühlte der Geisterdetektiv eine Erleichterung. Immer wieder hämmerte er mit dem Handschuh gegen den Kopf des Untoten, und bei jedem Treffer lockerte sich die Umschlingung ein wenig.

      Erst nach einigen Sekunden kam er frei und rollte sich durch den Schnee. Ächzend kam er auf die Beine. Sein Brustkasten fühlte sich an, als wäre er in einen Schraubstock geraten. Jeder Atemzug brachte Tausende von Nadeln in seinen Lungen zum Glühen.

      Unkontrolliert taumelte der Geisterdetektiv rückwärts.

      Aber er war nicht allein angeschlagen. Auch der Untote stand unsicher auf den Beinen, drehte sich im Kreis und schlug ziellos mit den braun verfärbten Händen durch die eisige Luft.

      Fasziniert beobachtete der Geisterdetektiv seinen Gegner. Alles deutete darauf hin, daß der lebende Leichnam die Orientierung verloren hatte, als wäre er von der Silberkugel geblendet worden.

      Rick witterte eine Gelegenheit, den Untoten endgültig auszuschalten. Er riß sich zusammen, zog den Handschuh aus und hielt die schimmernde Silberkugel zwischen den Fingern.

      Der Geisterdetektiv ging direkt auf den Untoten zu. Doch sobald sich die roten Augen der Mumie auf die Kugel richteten, warf sie sich herum und ergriff die Flucht.

      Rick konnte das Ungeheuer nicht verfolgen, da ihm Schneesturm und rasch aufkommender Nebel die Sicht versperrten. Er vermochte gerade noch den Eingang zu ›Charly‹ zu erkennen.

      Mit letzter Kraft schleppte er sich zu der Schleuse und hämmerte mit der Faust dagegen. Im nächsten Moment flog das Tor auf. Er taumelte in den Raum, der ein Entweichen der Wärme aus der Station verhindern sollte, und brach in die Knie.

      Vom Schließen des äußeren Schleusentors und dem Öffnen des inneren bekam er nichts mehr mit.

      *

      Ricks erster Gedanke, als er die Augen aufschlug, galt dem Untoten.

      »Niemanden in die Station lassen!« rief er heiser. »Auf keinen Fall die Eingänge öffnen!«

      Er lag auf einem weichen Bett und starrte zur Decke. Jetzt erschienen in seinem Gesichtskreis zwei besorgte Gesichter.

      Mervin Sanders und seine Stellvertreterin.

      »Was ist denn da draußen passiert?« fragte Mervin und fuhr sich nervös mit beiden Händen durch seine ungezügelten Haare. »Du hast dich mit letzter Kraft in die Station gerettet und…«

      »Mr. Masters!« Lilian Harper unterbrach ihren Chef. »Hat es nur an den extremen Wetterbedingungen gelegen? Oder haben Sie vor ›Charly‹ etwas erlebt, das wir wissen müßten?«

      Rick wollte sich hochstemmen, doch die beiden drückten ihn wieder auf sein Bett zurück. Sie hatten ihn in seine Unterkunft getragen und ihn aus dem dicken Overall geschält.

      Stockend, mit leiser Stimme und langen Pausen berichtete der Geisterdetektiv, was er erlebt hatte. An den Gesichtern der beiden Verantwortlichen konnte er deutlich ablesen, was sie von seiner Schilderung hielten.

      Mervin Sanders glaubte ihm wieder jedes Wort. Lilian Harper schwankte zwischen Unglauben und Entsetzen. Sie war noch nicht soweit, daß sie dem Geisterdetektiv bedingungslos vertraute, aber sie hatte bereits zuviel erlebt, als daß sie seine Berichte als blanken Unsinn abtat.

      »Um Himmels willen«, murmelte Mervin Sanders, als Rick geendet hatte. »Der Geheimdienstmann!«

      Rick richtete sich auf die Ellbogen auf. »Was ist mit ihm?« fragte er alarmiert.

      »Red hat die Station verlassen«, erwiderte Lilian Harper, die ihre gewohnte Kühle sehr rasch verlor. »Er wollte herausfinden, was mit Ihnen da draußen passiert ist.«

      »Ich habe ihn extra gewarnt«, rief Sanders verzweifelt. »Er hat nicht auf mich gehört.«

      »Das ist typisch, Red!« Rick schwang die Beine vom Bett.

      Alles drehte sich um ihn herum, aber als er tief durchatmete, erholte er sich schnell wieder.

      »Was willst du tun?« Sanders legte ihm die Hand auf die Schulter, zum Glück auf die nicht geprellte. »Du willst doch nicht etwa auch in diese Schneehölle hinaus…«

      »Natürlich, was sonst?« Rick Masters stemmte sich hoch. »Oder glaubst du, ich warte, bis der Untote Red umbringt?«

      »Sie sind zu schwach, Mr. Masters«, redete ihm Lilian zu. »Außerdem ist Ihre Sorge überflüssig. Red ist bewaffnet. Und er kann bestimmt gut mit einer Pistole umgehen.«

      Rick lachte wütend auf und bückte sich nach seiner Kombination. »Schußwaffen sind völlig wirkungslos«, sagte er und zog sich wieder an. »Ich habe es nicht einmal mit meiner Spezialwaffe geschafft, dieses Ungeheuer zu vernichten.«

      »Bleib hier!« flehte Mervin.

      Er schien zu fürchten, Rick zu verlieren und damit schutzlos den dämonischen Gewalten ausgeliefert zu sein.

      Aber Rick blieb hart. Er betrachtete es als seine Pflicht, dem Geheimdienstmann zu helfen, ob er Red nun mochte oder nicht. Hier ging es um ein Menschenleben. Da hatten persönliche Differenzen zurückzutreten.

      *

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