Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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style="font-size:15px;">      Es war klar. Ein schwerer Schneesturm zog auf. Trotzdem blieb Rick Masters in der geöffneten Schleusentür stehen.

      Er fror nicht. Er spürte nicht einmal die tiefen Temperaturen. Erst jetzt wurde er darauf aufmerksam und erkannte erstaunt, daß um ihn herum angenehme Wärme herrschte, als hätte er die Station gar nicht geöffnet.

      Er konnte nicht länger über dieses Phänomen nachdenken, weil der Sturm da war. Rick sah die gewaltigen Schneewolken, die er vor sich hertrieb. Schon wollte er zurückweichen, als der Schnee unmittelbar vor der Station zu einem unsichtbaren Hindernis abprallte. Nicht eine einzige Flocke erreichte den Geisterdetektiv.

      Die rätselhaften Vorfälle gingen noch weiter. Über dem Heulen und Pfeifen des Sturm hörte Rick Hundegebell und Schreie. Gleich darauf tauchten aus dem dichten Schneegestöber abenteuerliche Gestalten auf.

      Auf den ersten Blick wirkten sie wie Eisbären. Erst auf den zweiten Blick erkannte der Geisterdetektiv, daß es die Mitglieder einer Expedition waren, die sich verzweifelt durch dieses Unwetter vorankämpften.

      Er rührte sich nicht von der Stelle. Diesen Leuten konnte er nicht helfen, brauchte es auch nicht zu tun. Sie existierten nicht wirklich, genausowenig wie vorhin der Sonnenschein, das Dampfschiff oder dieser Schneesturm. Alles war nur Blendwerk von Geistern und Dämonen, magische Vorspiegelungen, deren Sinn er nicht durchschaute.

      Zuerst sah es aus, als würden die erschöpft wankenden Gestalten in die Schleuse kommen. Sobald sie jedoch die unsichtbare Barriere erreichten, lösten sie sich auf, zerfaserten zu formlosen, nebelhaften Gebilden und wurden vom Wind weggerissen.

      Das geschah mit den Männern ebenso wie mit den Hunden und den Schlitten.

      Noch einmal wechselte das Bild. Schneesturm und Schneegestöber hörten auf, als sähe Rick einen Film, in dem ein abrupter Szenenwechsel stattgefunden hatte. Im selben Moment wurde es dunkel. Nur ein fahler Lichtschein lag auf der Landschaft.

      Im Schnee erkannte er kleine Hügel, aus denen dunkle Gegenstände ragten. Er kniff die Augen zusammen. Es gelang ihm vorerst nicht zu erkennen, was das war, bis er einen charakteristisch geformten Schneehügel entdeckte.

      Er hatte die Gestalt eines liegenden Mannes, und tatsächlich ragte das Bein eines Menschen aus dem eisigen Grab.

      Da draußen lagen Tote. Menschen, Hunde und Schlitten waren unter Schnee begraben. Rick sah einen riesigen Friedhof vor sich.

      Ein eisiger Windstoß warf ihn zurück und ließ ihn taumeln. Er bekam kaum Luft, als sich ein Schwall kalter Luft auf sein Gesicht legte und Schneeflocken in seinen Mund und seine Nase trieben.

      Mit aller Kraft stemmte er sich gegen die Schleusentür und schlug sie zu. Sobald er sie verriegelt hatte, lehnte er sich aufatmend dagegen.

      Die grausige Vision war zu Ende. Die Wirklichkeit war an ihre Stelle getreten.

      *

      Der Geisterdetektiv wandte sich um und musterte die Mannschaft. Alle hatten sich versammelt. Er zählte durch und fand, daß kein einziges Mitglied der Besatzung fehlte.

      Niemand sprach ein Wort. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet, als erwarteten die Leute von ihm eine Erklärung. Er dachte jedoch nicht daran, über das Phänomen zu sprechen.

      »Es soll sich jeder seinen Reim darauf machen«, sagte er leise. »Die einem, die meine Erklärungen glauben würden, wissen ohnedies, was das war. Die anderen, die nur über mich die Nase rümpfen, werden auch hinterher nicht überzeugt sein.«

      Er wandte sich ab und verließ die Schlese. In der Zentrale stießen Mervin Sanders und Lilian Harper zu ihm. Sie sahen mitgenommen aus, diesmal nicht nur von den magischen Schallwellen, sondern auch von der Vision selbst.

      »Uns kannst du schon sagen, was wir davon halten sollen«, forderte ihn sein Freund auf. »Ich muß ehrlich gestehen, ich zweifle an meinem Verstand.«

      »Warum?« Rick sah sich nervös um. Er fühlte sich in der Station gefangen. »Einunddreißig Personen haben dasselbe gesehen. Einunddreißig Personen können bezeugen, was sich da draußen abgespielt hat. Weshalb also zweifelst du an deinem Verstand?«

      Mervin Sanders suchte vergeblich nach Worten. Seine Stellvertreterin kam ihm zu Hilfe.

      »Es war alles so unwirklich, Mr. Masters. Wir stammen aus einer hochtechnisierten Welt. Da haben Erscheinungen wie die von vorhin nichts zu suchen.«

      »Sie hat aber stattgefunden.« Rick entschloß sich, seine Gedanken auszusprechen. »Wir haben soeben die Ursache für die rätselhaften Vorfälle gesehen. Aus welcher Zeit stammte das Dampfschiff?«

      Mervin Sanders zögerte nicht mit der Antwort. »Hundert Jahre alt, mindestens«, antwortete er prompt. »Ich wüßte jetzt nicht, welche Expedition damals in dieser Gegend gelandet ist, aber es wirkte alles sehr echt.«

      »Richtig«, bestätigte der Geisterdetektiv. »Wir haben gesehen, was sich vor etwa hundert Jahren in dieser Gegend abgespielt hat. Damals verlief die Küstenlinie noch anders als heute. Eine Expedition ging bei bestem Wetter an Land und kam bei der Rückkehr im Schneesturm ums Leben. Die Geister der damals Erfrorenen versuchen heute, uns das Leben schwerzumachen.«

      Mervin äußerte sich nicht dazu, doch Lilian blickte den Geisterdetektiv verblüfft an.

      »Sie wollen doch nicht behaupten, daß es bei uns richtig spukt?« rief sie. »Was haben wir mit den Leuten zu tun, die vor hundert Jahren umgekommen sind?«

      Rick hob abwehrend die Hände. »Hören Sie auf, Miss Harper«, sagte er hastig. »Ich habe genug Probleme am Hals. Ich will mich mit niemandem streiten. Lassen Sie mir meine Meinung, ich lasse Ihnen die Ihre.«

      Mervin Sanders riß sich zusammen. »Ich muß meine Dienststelle verständigen«, entschied er. »Und zwar sofort. Ich kann nicht mehr allein die Verantwortung für die Ereignisse tragen.«

      Er ging in den angrenzenden Raum. Dort stand das Funkgerät, über das ›Charly‹ mit der Außenwelt Kontakt hielt.

      Rick folgte ihm nicht. Es ging ihn nichts an, was Mervin durchgab. Berichtete er die Wahrheit, wurde er nicht für voll genommen. Erfand er eine Ausrede, war sie für Ricks Arbeit unwichtig.

      Sehr wichtig war jedoch, was Mervin Sanders wenige Minuten später meldete.

      »Wir sind abgeschnitten. Ich bekomme keinen Funkkontakt mehr.«

      Lilian Harper überprüfte das Funkgerät und holte einen Spezialisten zu Hilfe. Auch Red ließ es sich nicht nehmen, die Anlage zu kontrollieren.

      Er konnte nichts anderes feststellen, als die übrigen Mitglieder der Besatzung.

      Ab sofort waren sie ganz auf sich selbst angewiesen.

      *

      Rick Masters war keineswegs davon überrascht, daß die Funkverbindung gestört war. Er hatte es schon erwartet, als der Sturm an Stärke zunahm.

      Wenn Geister und Dämonen zuschlugen, sorgten sie dafür, daß die Betroffenen von außen keine Hilfe holen konnten. Diesmal war die Hilfe jedoch schon da. Rick Masters, der Geisterdetektiv aus London.

      Allerdings hatte auch Rick keine Garantie darauf, daß

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