Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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einigen Fällen hatte er einiges abbekommen.

      Dazu zeichnete sich noch ein weiteres Problem ab. Die Geister hatten ihm offen gezeigt, wer sie waren und weshalb sie diese Station angriffen. Normalerweise versuchten Wesen aus einer anderen Dimension, ihre Herkunft zu verschleiern. Solange Rick nämlich nicht genau wußte, gegen wen er kämpfte, war es für ihn schwieriger.

      Daß sich die Geister so offen identifizierten, konnte zwei Gründe haben. Entweder waren sie aufgrund ihrer Herkunft nicht angreifbar. Oder sie waren so stark, daß sie Rick ruhig ihr Entstehen offenbaren konnten.

      In beiden Fällen mußte Rick Masters mit dem Schlimmsten rechnen. Daher verlor er keine Zeit und wandte sich an den Leiter der Station.

      »Du solltest dafür sorgen, Mervin, daß ständig jemand am Funkgerät sitzt. Außerdem solltest du Wachen an die beiden Eingänge stellen, also an die Schleuse und an den Notausgang.«

      »Wird gemacht«, versprach der Meteorologe.

      »Außerdem solltest du diesen Leuten eine Alarmanlage mitgeben«, schlug Rick vor. »Ich meine, damit sie im Falle einer Gefahr sofort allgemeinen Alarm auslösen können und nicht erst zum nächsten Telefon laufen müssen. Dafür haben sie vielleicht keine Zeit mehr.«

      Mervin Sanders runzelte die Stirn. »Du glaubst wirklich, daß wir so massiv angegriffen werden?«

      »Sehr leicht möglich«, gab der Geisterdetektiv zu. »Übrigens gib dich keinen falschen Hoffnungen hin. Die Geister und Dämonen müssen nicht von außen in die Station eindringen. Sie können mitten in der Zentrale oder in jedem anderen Raum erscheinen.«

      Mervin machte ein betroffenes Gesicht. »Weshalb läßt du dann die Eingänge bewachen?« fragte er verständnislos.

      Rick zuckte die Schultern. »Man kann nie vorsichtig genug sein. Du wirst das noch erleben, wenn dieser Spuk lange dauert. Ich sehe mich jetzt draußen um.«

      Der Leiter von ›Charly‹ zog ein ratloses Gesicht. »Na ja, und was ist mit diesem Red? Er hat doch angeordnet, daß ohne seine ausdrückliche Erlaubnis…«

      Rick winkte ab. »Die Anordnungen dieses Wichtigtuers interessieren mich nicht. Ich gehe jetzt.«

      Der Geisterdetektiv zog in seiner Unterkunft die dicke Fellkombination und die schweren Stiefel an, steckte Schneebrille, Pistole und Silberkugel in die Taschen und stapfte zur Schleuse.

      Red zeigte sich nicht, und die Wissenschaftler, die am Eingang Wache hielten, öffneten sofort für ihn die Tür. Sie stellten keine Fragen.

      Der Geisterdetektiv trat ins Freie. Er mußte sich gegen den Sturm stemmen, der ihn gegen die Außenwand von ›Charly‹ drückte. Nur nach und nach gewöhnte er sich an die extremen Bedingungen. Das hier war schon etwas anderes als der Winterregen in London. Das war ein sommerlicher Schneesturm auf der südlichen Halbkugel der Erde. Er hatte ja nach Süden fliegen wollen, sich aber wahrscheinlich in seinem Ziel verspekuliert. ›Charly‹ lag zu weit sündlich, dachte der Geisterdetektiv mit Galgenhumor und machte sich auf den Weg.

      Er hatte keine genaue Vorstellung, was er hier draußen suchen sollte. Er mußte aber die Station verlassen, so lange er drinnen keinen Anhaltspunkt entdeckte.

      Die Expedition, die vor ungefähr hundert Jahren ums Leben gekommen war, hatte in dieser Gegend das Ende gefunden. Deshalb setzte Rick im Freien den Hebel an.

      Er umrundete ›Charly‹. Von außen wirkte die Station wie ein riesiger Maulwurfshügel. ›Charly‹ verschwand fast vollständig unter einer Schneekuppel. Ein gewaltiger Iglu, dachte der Geisterdetektiv.

      Er fand den Noteingang. Dieser bestand aus einer langen Röhre, in der ein Erwachsener gebückt gehen konnte. Die Röhre war so angelegt, daß sie nicht so leicht zugeweht wurde. Rick überprüfte den Zugang, fand ihn frei und völlig unverdächtig.

      Er wandte sich der Umgebung zu. Nun wurde es gefährlich, aber nicht wegen der Geister, sondern wegen des Wetters. Wenn er sich zu weit von ›Charly‹ entfernte, fand er den Weg nicht mehr zurück.

      Rick kämpfte sich vorsichtig durch den tiefen Schnee. Und das nannte sich Sommer, dachte er noch, dann erstarrte er.

      *

      Nur wenige Schritte neben ›Charly‹ erhob sich ein haushoher Eisblock. Er war Rick schon bei seiner Ankunft aufgefallen, aber nur, weil er so schön und imposant wirkte.

      Doch nun ging eine grauenhafte Veränderung mit dem Gebirge aus Eis vor sich.

      Der Block spaltete sich in der Mitte. Der Riß wurde breiter und breiter. Dahinter war eine dunkle Masse zu erkennen.

      Ehe Rick handeln konnte, zeichnete sich durch das Eis hindurch eine Bewegung ab. Es sah aus, als wäre da drinnen ein Mann eingeschlossen, der dem Geisterdetektiv zuwinkte.

      Mit ohrenbetäubendem Krachen brach der Eisblock vollständig in zwei Teile.

      Der erste Eindruck hatte nicht getäuscht. Es war tatsächlich ein Mann im Eis eingeschlossen gewesen. Aber es handelte sich jedoch nicht um einen lebenden Menschen.

      Es war ein Dämon!

      Die Fellkleidung hing ihm in Fetzen um den hageren Körper. Aus den Ärmeln ragten lange, knochige Finger, über die sich braune, lederartige Haut spannte. Das Gesicht wirkte wie ein Totenschädel, über den jemand gelblich verfärbtes Pergament gezogen hatte.

      Eine lebende Mumie. Ein Untoter.

      Rick Masters wich zurück. Er kannte die unheimlichen Kräfte, die in lebenden Leichen steckte. Ein gewöhnlicher Mensch konnte ihnen nichts entgegensetzen.

      Seine Pistole war völlig wertlos. Seine Silberkugel hätte ihn vielleicht gegen den Untoten geschützt, doch Rick wollte es auf keinen Kampf ankommen lassen.

      Er zog sich weiter zum Eingang der Station zurück. Noch stand nicht fest, ob der lebende Tote in ›Charly‹ eindringen konnte. Außer der Station gab es jedoch keinen anderen Ort, an dem sich der Geisterdetektiv vorläufig verbergen konnte.

      Noch rührte sich die lebende Leiche nicht von der Stelle, als müßte sie sich erst an ihre neuen Kräfte gewöhnen. Mit Schaudern sah Rick, wie sich der eingetrocknete Totenkopf wandte, wie tief in den Höhlen rote Augen aufglühten und ihn erfaßten.

      Er warf sich herum und rannte. Manchmal war Flucht besser als ein aussichtsloser Kampf.

      Der Geisterdetektiv erreichte die Schleuse, doch er sah ein, daß er es nicht schaffen würde. Ehe er die Station betrat und hinter sich wieder abschloß, mußte der wandelnde Tote bei ihm sein. Dann stand ihm der Zugang zu ›Charly‹ offen, und das durfte unter keinen Umständen geschehen.

      Der Geisterdetektiv lief an der Schleuse vorbei und hoffte, der Untote würde den Eingang nicht entdecken. Als er einmal den Kopf wandte, sah er den Unheimlichen auf seiner Spur. Er atmete auf, als die Schauergestalt mit unsicheren, weit ausgreifenden Schritten an der Schleuse vorbeiwankte.

      Rick hatte keine große Auswahl, wohin er fliehen konnte. Entfernte er sich von ›Charly‹, brauchte ihn gar nicht erst die Mumie zu töten. Dann kam er schon im Schneesturm auf sehr natürliche Weise um. Also lief er um die kreisrunde Station herum.

      Verzweifelt erkannte der Geisterdetektiv, daß der Untote immer

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