Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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verließ Mervin Sanders den Raum. Zehn Minuten später kam er wieder.

      »Ein Antennenschaden bei der Kontaktstelle«, meldete er. »Ein ganz simpler Wackelkontakt. Sie haben es erst jetzt gemerkt.«

      Rick Masters nickte. »Das habe ich mir gedacht«, murmelte er. »Somit ist diese ganze Funkgeschichte für mich völlig uninteressant. Wie gesagt, die Lage ist unverändert. Sind die Eingänge besetzt?«

      »Rund um die Uhr«, bestätigte Sanders.

      Er hatte kaum ausgesprochen, als ein durchdringendes Signalhorn losheulte.

      Sanders und Rick schnellten hoch.

      »Das ist der Alarm vom Notausgang!« schrie der Leiter der Station und rannte los.

      Rick schloß sich ihm an. Überall flogen Türen auf, traten verstörte Wissenschaftler auf die Gänge.

      Sie hetzten durch den mittleren Rundgang. Sanders erreichte als erster die Abzweigung, die zu dem Notausgang führte. Er prallte gegen die Wand und fing sich ab. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Erleichterung ab.

      Als Rick ebenfalls die Biegung umrundete, begriff er, wieso sich sein Freund gerettet glaubte. Die beiden Wächter standen neben der Stahltür. Das Signalhorn, das neben ihnen an der Wand befestigt war, heulte zwar noch immer ohrenbetäubend, doch es war nichts von einer Gefahr zu merken.

      Rick ging zu der Alarmeinrichtung und stellte sie mit einem Handgriff ab. Sekundenlang konnten sie gar nichts hören, weil das Heulen noch in ihren Ohren nachschwang. Doch dann wurden sie bleich.

      Gegen das Schott des Notausgangs donnerten kräftige Schläge. Bei jedem einzelnen Schlag erzitterte die schwere Stahltür.

      »Die Mumie«, murmelte der Geisterdetektiv. »Sie gibt nicht auf.«

      Gleichsam als Antwort bog sich die Eisentür unter einem schweren Treffen durch.

      *

      »Wir müssen etwas dagegen unternehmen«, rief Mervin Sanders alarmiert.

      Red tauchte aus einem Seitengang auf. Er blieb betroffen stehen, als er sah, was hier vor sich ging.

      »Tun Sie etwas, Mr. Masters!« schrie auch Lilian Harper. »Sie können nicht abwarten, bis uns die Mumie…«

      Noch ein Schlag! Alle verstummten vor Schreck.

      »Du hast doch diese Waffe gegen die Dämonen!« sagte Mervin eindringlich. »Wenn du dich an die Tür stellst, weicht die Mumie bestimmt zurück.«

      Rick winkte ab. »Holt Stangen, wir müssen die Tür verkeilen!«

      Mervin und Lilian wollten Einwände vorbringen. Als sie einen Blick des Geisterdetektivs auffingen, verstummten sie. Mervin gab die nötigen Befehle. Lilian unterstützte ihn bei der Organisation der Rettungsaktion.

      Inzwischen zog Rick Masters die Kugel aus der Tasche, um für den Notfall gerüstet zu sein. Er beobachtete die Tür genau, damit er einspringen konnte, ehe sie barst.

      Red schob sich neben ihn. Rick wandte ihm für einen Moment das Gesicht zu.

      Der Geheimdienstmann blickte unverwandt auf die Tür. Trotzdem hatte Rick das Gefühl, daß Red mit ihm sprechen wollte.

      Der Geisterdetektiv kämpfte dagegen an, etwas ganz Bestimmtes zu sagen. Er konnte die Bemerkung jedoch nicht unterdrücken.

      »Glauben Sie immer noch, daß ich mit der Gegenseite zusammenarbeite?« fragte Rick bissig.

      Diese Anschuldigung des Agenten des Secret Service ärgerte ihn. Nun hatte er Dampf abgelassen.

      Red räusperte sich. »Ich hätte nicht gedacht, daß Sie mir das noch einmal unter die Nase reiben, Masters. Ich hätte Ihnen mehr Verständnis und Großmut zugetraut.«

      »Wie schmeichelhaft.« Rick lachte kurz auf. Er war nicht nachtragend. »Sie muten mir zuviel Edelsinn zu, mein Lieber. Ich bin kein leuchtender Ritter in schimmernder Rüstung, und wenn mich jemand ärgert, revanchiere ich mich bei Gelegenheit. Wir sind quitt.«

      »O nein, sind wir nicht«, widersprach der Agent heftig. »Sie haben mir das Leben gerettet und dabei das Ihrige gewagt. Wir sind nicht quitt.«

      »So gesehen haben Sie auch wieder recht.« Rick grinste.

      Das Lachen vergingen ihm jedoch sehr schnell, als die Metalltür unter einem harten Aufprall ächzte.

      »Weshalb setzen Sie nicht endlich Ihre Kugel ein?« schrie Red erschrocken. »Sehen Sie nicht, daß die Bestie gleich die Tür aufbrechen wird?«

      »Natürlich sehe ich es, ich bin ja nicht blind«, murmelte der Geisterdetektiv verbissen. »Aber wenn ich die Mumie hier verscheuche, probiert sie es an einer anderen, womöglich noch schwächeren Stelle. Mir ist lieber, der Untote macht hier weiter, und wir haben ihn unter Kontrolle. Er scheint wie eine Maschine zu arbeiten, ziemlich stur und ohne Intelligenz. Er hat erkannt, daß er durch diese Tür eindringen kann. Wenn wir die Tür stützen, wird er trotzdem hier weitermachen. Und wir können ihn kontrollieren.«

      Im letzten Moment kamen die Wissenschaftler mit Stangen und Stützen zurück. Gemeinsam verkeilten sie die Tür, daß sie die nächsten Angriffe aushielt.

      »Aber wie geht es weiter?« stellte Lilian Harper die Frage, die alle bewegte.

      Rick Masters wich aus. »Verstärken Sie die Wachen an dieser Tür und geben Sie sofort Alarm, wenn die Mumie aufhört.«

      »Meinen Sie, daß sie aufgibt?« fragte Lilian Harper hoffnungsvoll.

      Rick schüttelte den Kopf. »Ich glaube, daß sie es dann an einer anderen Stelle verstärkt versucht und vielleicht sogar Erfolg hat. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.«

      *

      Chefinspektor Hempshaw sah erstaunt von seinem Schreibtisch hoch, als sich nach kurzem Klopfen seine Tür öffnete und Hazel Kent eintrat.

      »Sieh da, ein seltener Gast«, sagte er und stand auf.

      Im nächsten Moment stieß er einen lauten Schrei aus. Hazel Kent hatte nicht an die Feindschaft zwischen Hempshaw und Dracula gedacht. Der kleine Hund lief frei, sah den Chefinspektor und hing diesem sofort am Hosenbein.

      »Nehmen Sie die wilde Bestie weg!« schrie Hempshaw, als würde er von dem winzigen Mischling zerfleischt.

      Hazel rettete den Chefinspektor, indem sie Dracula auf den Arm nahm. Dabei konnte sie ein Lächeln nicht unterdrücken.

      »Sie freuen sich wohl auch noch darüber, daß er mich schon wieder angefallen hat?« schimpfte Hempshaw.

      »Das nicht gerade«, widersprach Hazel. »Sie tun aber so, als hätte Sie ein Bernhardiner angefallen. Das erscheint mir doch ein wenig übertrieben.«

      »So, übertrieben nennen Sie das?« rief Hempshaw und deutete auf das Loch in seiner Hose. »Und das hier? Ist das auch übertrieben?«

      »Sie können es Rick vom nächsten Honorar abziehen, wenn er wieder für den Yard arbeitet.« Hazel

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