Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      »Du hältst das Maul, Jonny! Du weißt, daß dein Boß selbst dabeisein will, wenn ein Pferdedieb verurteilt wird.«

      »Yeah – das stimmt. Und das kann auch geregelt werden. Der Boß ist gerade unten in der Sägerei und bestellt Holz.«

      »Hol ihn her!« gebot der Sheriff trocken.

      Jim blickte starr vor sich hin.

      Der genossene Whisky hatte ihn stumpf gegen alles gemacht. Er stand auf der regennassen Straße, mitten in einer riesigen Pfütze und blickte an dem Sheriff vorbei die Straße hinunter. Er hörte nicht die weiteren Fragen des Sheriffs und auch nicht die erregten Dispute der Leute, die sich auf dem Vorbau der Bar eingefunden hatten, um den Fall zu besprechen.

      Plötzlich riß er die Augen auf und stierte die Straße hinunter.

      Zwei Reiter kamen im leichten Trab heran.

      Der eine war Jonny Humber.

      Der andere saß auf einem Weißfuchs, hatte eine hohe, kräftige Gestalt und trug ebenfalls Weidekleidung. Sein Gesicht war sonnenverbrannt, eckig und hart. Hell schimmerten seine Augen daraus hervor. Unter der breiten Krempe seines Stetsons sahen blonde Haarsträhnen hervor. Der Mann hatte nur ein Ohr.

      Als er auf zehn Yards herangekommen war, hielt er plötzlich inne und starrte den Pferdedieb an, den ihm der Cowboy zeigte.

      Jim Boretts Augen waren eng wie Schießscharten geworden.

      Dann geschah etwas Merkwürdiges. Der Rancher Cass Baxter stieg langsam aus dem Sattel und kam auf den Pferdedieb zu. Einen Yard vor ihm blieb er stehen und sah ihn stumm und unverwandt an.

      Jim Borett stand da wie aus Holz gehauen. Nichts in seinem Gesicht rührte sich.

      In die plötzlich eingetretene Stille hinein brüllte der Cowboy:

      »Das ist er, Boß! Ich habe ihn erwischt, er ist mit dem grauen Hengst in die Stadt geritten. Sie kennen doch Vaughams Tier. Sie haben es selbst für ihn in Dodge gekauft!«

      Humber nahm seinen Lasso und warf die Schlinge um den Hals Jim Boretts.

      Da warf ihn ein Faustschlag des Ranchers zur Seite.

      Baxter ging auf Jim zu und nahm ihm die Schlinge vom Hals.

      Er sagte nur ein Wort. Es kam rauh und rostig aus seiner Kehle, und man hörte kaum, daß es eine Frage war:

      »Jim –?«

      Die Lippen Boretts öffneten sich langsam:

      »Cass!«

      Der Sheriff schnappte nach Luft.

      Da schob sich der Salooner heran und belferte:

      »Er kennt ihn! Ich wußte es doch. Er hat mich nach seinem Freund Cass Baxter gefragt, als er vor einer Stunde in den Saloon kam!«

      Humber war in den Straßenstaub gefallen, mit grimmigem Gesicht erhob er sich und brüllte:

      »Er ist ein Pferdedieb, ein ganz gewöhnlicher Pferdedieb!«

      Der Rancher warf den Kopf herum und herrschte den Cowboy an:

      »Halt dein großes Maul und scher dich in die Sägerei, wo das Holz aufgeladen wird!«

      Wie ein begossener Hund kroch der Mann auf sein Pferd und ritt die Straße hinunter.

      Baxter blickte den als Pferdedieb gestellten Mann an.

      »Du bist Jim Borett?« fragte er leise.

      »Yeah – ich bin Jim Borett«, antwortete Jim schroff.

      Der Rancher wischte sich über die Augen. Kaum hörbar sagte er:

      »Du bist also nicht tot…«

      »Wie du siehst, nicht.«

      Baxter nickte. Dann sagte er:

      »Vor drei Jahren hat einer deiner Kameraden Geld auf die Ranch geschickt. ›Von Jim Borett abgegeben‹ stand dabei.«

      »Ich habe es geschickt. Aus Quincy.«

      »Yeah, aus Quincy.«

      Es blieb still.

      Da mischte sich der Sheriff ein.

      »Was soll nun geschehen, Mister Baxter? Sie kennen den Mann?«

      »Ja, ich kenne ihn.«

      »Er ist Ihr Freund?«

      Der Rancher nahm den Hut ab und strich sich durch sein Haar.

      »Yeah – und mehr als das.«

      Wie von weither kamen diese Worte an Boretts Ohr.

      Er sah die schwielige Hand, die Cass ihm entgegenstreckte. Und sah darüber hinweg.

      Cass blickte ihm in die Augen.

      »Jim«, sagte er dumpf, »wir hatten dich für tot gehalten.«

      Jim rührte sich nicht. »Wer – wir?«

      »Alle. Der Krieg war drei Jahre aus und nun sind es schon mehr als fünf Jahre.«

      »Ich weiß.«

      »Du bist nicht heimgekommen.«

      »Stimmt.«

      Da wandte sich der Sheriff um und schob die Gaffenden auseinander.

      »Los, geht heim. Hier haben wir nichts mehr zu suchen!«

      »Wird er denn nicht aufgehängt?« rief ein kleines Männchen mit kahlem Schädel und klapperdürrer Gestalt. Lüstern blickte es nach dem Strick, den der Rancher noch in seiner Linken hatte.

      »Verschwinden sollst du, Alter!« herrschte ihn der Sheriff an und stampfte auf sein Office zu.

      Die beiden einstigen Freunde standen allein auf der Straße. Mitten in der großen Regenlache.

      Cass wischte sich wieder durch sein verwittertes Gesicht.

      »Du hast mich gesucht?«

      »Yeah.«

      Cass nickte und blickte den anderen an.

      Lange Sekunden verstrichen.

      Endlich sagte der Rancher: »Komm, wir reiten weg.«

      Jim blieb stehen. »Wohin?«

      »Auf die Ranch.«

      »Auf deine Ranch.«

      Cass nahm den Arm des einstigen Freundes.

      »Es

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