Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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gibt’s, Mister?« fragte er rauh.

      »Sie sind Joe Harrington?«

      »Yeah.«

      Wyatt warf einen kurzen Blick auf den Stern an der Brust des Mannes.

      »Haben Sie noch den Tuchfetzen, den Ihr Bruder in den Händen hatte, als man ihn fand?«

      »No, ich glaube nicht, Mister. Was wollten Sie auch damit?«

      »Das werde ich Ihnen sagen, wenn ich den Fetzen gesehen habe.«

      Der neue Sheriff schob sich den Hut aus der Stirn, wandte sich plötzlich um und lief an den Tisch. »Warten Sie, Mister! Ich kann mich zufällig erinnern, daß der Tuchfetzen auf der Erde gelegen hatte, als sie Jeff hinaustrugen. Ich glaube, ich habe ihn verwahrt.«

      Der Sheriff riß eine Lade auf und kramte darin herum. »Hier, da liegt er.« Er brachte ein handtellergroßes Stück Stoff zum Vorschein.

      Wyatt warf nur einen kurzen Blick darauf und wußte dann, daß er den Mörder kannte.

      Joe Harrington blickte den Fremden groß an.

      »Kennen Sie vielleicht einen Mann, der eine solche Jacke trägt?«

      »Yeah – den kenne ich. Und zwar ganz genau. Er heißt Jim Borett, und er hat bei Wichita einen Rancher ermordet.«

      Der Sheriff musterte Wyatt mißtrauisch. »Sie sind ein Kopfgeldjäger?«

      »Nein, ich bin Hilfs-Marshal in Wichita.«

      Harrington nahm seinen Waffengurt und ging zur Tür.

      »Ich muß jetzt hinaus zum Friedhof, wo sie meinen Bruder in die Erde legen, Mister. Aber ich werde den Namen Jim Borett unentwegt vor mich hinsagen. Und wenn ich zurückkomme, sattle ich meinen Gaul und reite mit Ihnen!«

      Wyatt schüttelte den Kopf.

      »Das überlassen Sie nur mir, Sheriff. Ich bleibe auf seiner Fährte und werde ihn stellen. Darauf können Sie sich verlassen.«

      Es regnete immer noch, als Wyatt Earp die graue Stadt Sterling-Town, in der der Mörder Jim Borett eine so eindeutige Spur hinterlassen hatte, verließ.

      Tagelang ritt er am Flußufer entlang.

      Zwei Pelzhändler, die von Norden kamen und seinen Weg kreuzten, wußten ihm zu berichten, daß die Osagen durch die Gegend streiften. Und daß sie eine kleine Farm dreißig Meilen nordwärts vom Fluß überfallen und niedergebrannt hätten.

      Als der Missourier nach einer Woche noch immer keine Spur des Mörders hatte finden können, wandte er sich nach Norden, hinauf nach der kleinen Ansiedlung Alanthus am Smoky Hill. Tagelang streifte er durch die Gegend.

      Ohne Erfolg.

      Wenn Borett weiter nach Westen gezogen wäre, müßten ihn die beiden Männer von der Overland getroffen haben, die die Strecke vom Walnut-Creek hinauf zum Smoky Hill abrollten.

      Aber auch die beiden bärtigen Gesellen von der Kutsche hatten keinen Mann getroffen, auf den Wyatts Beschreibung gepaßt hätte.

      So entschloß sich der Missourier, quer durch die Savanne nach Süden zu reiten, den Walnut-Creek zu überqueren und an dessen südlichem Ufer weiter zu suchen.

      Er konnte nicht vom Erdboden verschwunden sein, der Mann in der blauen Uniformjacke. Irgendwo mußte er schließlich Halt gemacht haben. Ewig hielt auch der dickste Proviantvorrat nicht. Der Tabak ging aus, und die Hufe seines Braunen waren schon in Wichita nicht mehr besonders gut gewesen.

      Auf diese Hoffnung gründete sich Wyatts Plan.

      Borett muß irgendwann in nächster Zeit einen Hufschmied aufsuchen!

      *

      Dieser Gedanke war schon richtig. Aber der Mörder hatte seine eigene Art, zu neuen Hufen zu kommen. Nach seiner sinnlosen Tat in Sterling-Town mied er jede Ortschaft und auch jede Ranch. Er spürte förmlich, daß er verfolgt wurde.

      Auf den Tabak verzichtete er schon seit Tagen.

      Schlimmer machte ihm der fehlende Whisky zu schaffen.

      Die Proviantfrage machte ihm jedoch weniger Sorgen, als sein Verfolger annahm. Borett fand immer wieder ein Wild, das er erlegen konnte. Und wenn er einmal einen Hungertag einschieben mußte, bedeutete das für ihn noch kein Unglück. Schließlich hatte er sich jahrelang auch nicht viel anders durch die Lande geschlagen.

      Nur der Gaul machte ihm Sorgen. Die beiden Hinterhufe waren fertig. Der linke klirrte schon bei jedem Schritt leise und dumpf auf dem Boden.

      Und dieses Klirren wurde immer lauter und härter.

      Da mußte etwas geschehen.

      Borett hatte schon bald hinter Sterling-Town den Walnut-Creek nach Süden hin bei einer seichten Furt durchquert und ritt südwestwärts in die Savanne hinein.

      Als er an diesem Morgen sein Nachtlager abbrach, seine Decken einrollte, mit den Stiefeln Erde über die kleine Feuerstelle scharrte und in den Sattel stieg, beschlich ihn eine düstere Verzweiflung.

      Es hatte in der Nacht endlich aufgehört zu regnen, aber seine Sachen waren durchweicht. Der Anzug, der Hut, das Hemd, die Decken, alles. Das Lederzeug war feucht und schwer, und immer noch war der Himmel mit schwarzgrauen Wolken verhangen.

      Nach zwei Reitstunden gewahrte der Mann in der Ferne mehrere dicht beieinanderstehende Häuser.

      Eine Ranch?

      Borett ritt so weit heran, daß er die einzelnen Bauten erkennen konnte.

      Ja, es war eine Ranch!

      Im weiten Bogen nach Süden umritt er die Häuser und stieß dann ganz plötzlich auf den Zaun, der aus hohen Gräsern auftauchte.

      Und dann sah er nach Mittag die Herde.

      Er entfernte sich noch weiter südlich und fand schließlich das, was er suchte: Ein großes Weidecamp. Es war ein langgestrecktes Holzhaus, an das hinten ein kleiner Corral schloß, in dem drei Pferde weideten.

      Bei einer einzelnstehenden Tailla­Buschgruppe hielt er an und band den Braunen fest. Er selbst kratzte aus seinen Jackentaschen die letzten Krümel zusammen und rollte sich eine dünne Zigarette, die so scheußlich schmeckte, daß er einen Hustenanfall davon bekam.

      Unlustig kaute er auf einem Stück Dörrfleisch herum und legte sich schließlich zerschlagen zurück ins feuchte Gras.

      Der Tag kroch im Schneckentempo dahin.

      Die Stunden schienen sich zu Ewigkeiten zu dehnen.

      Endlich wurde es doch Abend.

      Borett stand auf und fixierte die Richtung zum Weidecamp. Aber er mußte noch warten. Erst als es völlig finster geworden war, machte er sich auf den Weg.

      Er hatte den Gaul zurückgelassen und watete durch die hohen Gräser

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