Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Missourier versetzte kalt:

      »Ich wollte dir sagen, daß ich mich gefreut habe, dem Häuptling der Osagen begegnet zu sein.«

      Da zuckte es plötzlich im Gesicht des Indianers. Langsam stieg er vom Pferd und kam mit gemessenen Schritten auf den Weißen zu.

      Wyatt erhob sich und erwartete ihn.

      Drei Yards vor ihm blieb der Rote stehen. Er senkte seinen Blick in die Augen des weißen Mannes.

      »Ich bin das Rote Pferd. Seit sechsmal zehn Sommern ziehe ich durch dieses Land und habe manchen weißen Mann gesehen. Es gab auch einige unter ihnen, die schöne Worte fanden. Dir will ich sagen, daß du gute Augen hast und daß ich darin lesen kann.«

      Wyatt hatte gemerkt, daß es ihm gelungen war, den Häuptling freundlich zu stimmen. Das nutzte er sofort aus.

      »Ich folge seit einer Reihe von Tagen einem weißen Mann, der eine alte Soldatenjacke trägt und ein braunes Pferd reitet.«

      Der Osagen-Chief sah Wyatt fest an.

      »Meine Späher haben diesen Mann gesehen. Er ritt jenseits dieser Hügel nach Westen.«

      »Weshalb habt ihr ihn ziehen lassen?«

      Da kroch ein unsäglich verächtliches Lächeln über das faltige Gesicht des alten Indianers.

      »Meine Krieger haben nur einmal mit den Blauröcken gekämpft. Wir sind nicht dumm genug, es noch einmal zu versuchen.«

      Wyatt nahm eine neue Zigarre aus der Tasche und reichte sie dem Roten.

      Der nahm sie, biß zum Entsetzen des Missouriers ein Stück davon ab und kaute darauf herum.

      Es hatte wenig Sinn, dem Indianer zu erklären, daß der Krieg längst vorüber war und daß ein Mann in einer blauen Jacke heute kaum noch zur Armee gehöre.

      Da Wyatt nichts überstürzen wollte, ließ er den Osagen ruhig kauen und fragte erst nach einer Weile:

      »Wo haben deine Späher den Mann gesehen?«

      »Einen halben Tagesritt von hier im Westen. Da wo die Hügel zu Ende sind und in weites, ebenes Land auslaufen.«

      Wyatt nickte. »Ich danke dir. Wenn du es erlaubst, werde ich jetzt weiterreiten.«

      Der Osage nickte. »Reite weiter, ich werde Manitu bitten, daß er dir hilft, den Mann zu finden.«

      Mit ruhigen Bewegungen stieg der Marshal auf sein Pferd. Er hob grüßend die Hand und ritt langsam durch den stummen Reiterkreis über den Hügel nach Westen davon. Froh, dieses heikle Abenteuer gut überstanden zu haben, machte er an diesem Abend schon sehr zeitig Rast.

      Als er am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich gestärkt und sehr erholt. Schon nach anderthalb Reitstunden sah er, daß sich die Hügelkette ihrem Ende zuneigte und, wie es der Indianer gesagt hatte, in eine Ebene auslief, die sich bis zum Horizont, von kniehohen gelben Gräsern bedeckt, nach Westen zog.

      Der Reiter ließ den Falben in einen leichten Trab fallen und entdeckte noch am Vormittag eine schwachbefahrene Wagenspur, die vom Fluß herkam und schnurgerade nach Westen führte. Die Straße erleichterte den Ritt, und der Reiter hatte Hoffnung, dem Mann, dem er folgte, an diesem Tag ein Stück näher zu kommen.

      Aber das Unglück, das den Missourier auf diesem Ritt begleitete, wollte ihn noch nicht verlassen. Ein neues Hindernis zog sich heran. Ein neues Hindernis, das den Ritt des Marshals gewaltig erschweren sollte, stand kurz bevor. Gegen Mittag zogen von Osten Wolken heran, bedeckten den Himmel in Windeseile und hingen bald dräuend, tiefgrau und regenschwer über der Prärie.

      Und dann brach es plötzlich, wie es nur in diesen Landstrichen geschieht, über den einsamen Reiter herein. Erst waren es nur dicke schwere Tropfen, die wie kleine Steine auf die breite Hutkrempe des Reiters fielen, dann kamen die Tropfen strichweise und trafen wie dünne Stockschläge das Gesicht des Mannes. Und nur wenige Minuten später öffnete der Himmel seine Schleusen und schickte einen wahren Trommelregen auf die Erde.

      Gierig saugte der weiche Boden die Nässe auf. Und bald mußte der Falbe die schwergewordenen Hufe bei jedem Schritt aus dem Schlamm ziehen.

      Immer mehr zog sich der Himmel zu, und unaufhaltsam fiel der Regen.

      Der Missourier hatte zwar seinen weiten Regenumhang um die Schultern geschnürt, aber das Wasser fand doch den Weg auf Brust und Rücken.

      Nach zwei Stunden war der Reiter völlig durchnäßt. Traurig hing die aufgequollene Hutkrempe vorn herunter und ergoß immer wieder einen Regenbach aufs Sattelhorn.

      Der Mann blinzelte unter der Hutkrempe hervor durch die Filterwand aus Wasser und Dunstschwaden, die längst einen grauweißen Nebel über das Land gebreitet hatte.

      Nirgends gab es einen Unterschlupf, keinen Baum, nicht einmal einen Strauch.

      Wyatt ritt unbewegt nach Westen. Der Abend kam, und übergangslos war die Nacht da.

      Unbeirrbar trottete der Falbe vorwärts. Auf dem Wagengleis, das der Reiter kaum noch sehen konnte.

      Nach Mitternacht endlich ließ der trommelnde Regen etwas nach.

      Mit zusammengebissenen Zähnen, hartem Gesicht und um die Zügelleine gekrallter Faust hielt der Reiter weiter nach Westen zu.

      *

      Als der Regen begann, ritt Jim Borett in die Hauptstraße von Sterling-Town ein.

      Es war eine kleine Stadt.

      In der Mainstreet hatten sich schon große Lachen gebildet, durch die schreiend ein paar kleine Jungen stoben.

      Die Menschen auf den Stepwalks huschten dicht an die hölzernen Häusergiebel gedrängt dahin.

      Und bald lag die Mainstreet wie leergefegt da.

      Ein großes Schild mit der Aufschrift »Saloon«, ragte von einem windschiefen Holzbau in die Straße hinein. Unter dem Vorbaudach saß auf einem Schaukelstuhl ein schlanker junger Mensch und blickte zu dem Reiter hinüber. Er hatte ein energisches Gesicht mit Falkenaugen, gebogener Nase, scharfem Mund und vorspringendem Kinn.

      Er trug eine braune Lederjoppe, ein rotes Hemd und enge blaue Lee-Riders-Hosen. Über den hochhackigen Absätzen saßen große silberne Sternradsporen, die er abwechselnd geräuschvoll über die Bohlen des Vorbaus zog.

      Borett hielt seinen Gaul vor dem Saloon an, stieg ab und betrat den Vorbau. Der Mann neben der Tür schaukelte weiter und ratschte seine Sporen über das Holz.

      Jim warf ihm einen kurzen Blick zu und grüßte. Dann machte er zwei Schritte auf ihn zu.

      »Wissen Sie hier Bescheid, Mister?«

      Der Mann öffnete den Mund und bleckte eine Reihe gelber Pferdezähne.

      »Was soll’s denn?«

      »Kennen Sie einen Mann in der Stadt, der Cass Baxter heißt?«

      Der andere schüttelte den Kopf.

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