Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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machte ein zerknirschtes Gesicht.

      »Das würde sicher gut sein, Doc. Aber es ist unmöglich. Ich muß morgen weiter.«

      »Reiten?« fragte der Doktor. »Mit der Wunde? Mann, das Loch ist fingertief. Das braucht doch seine Zeit zum heilen.«

      Wyatt lächelte. »Es heilt auch im Sattel.«

      *

      Am nächsten Morgen ging er zusammen mit dem Arzt auf den Friedhof, der im Westen vor der Stadt direkt auf einem Hügel lag, und ließ sich die Gräber der beiden Tramps zeigen.

      Der Arzt blieb vor dem Kirchhof stehen. Etwas verlegen rieb er sich das Kinn, als er sah, daß der Marshal auf die Gräberreihen zuhielt.

      »Warten Sie, Mister Earp! Sie liegen nicht hier.«

      Wyatt blieb stehen und blickte sich um.

      »Sie liegen draußen, hinter der kleinen Mauer.«

      Das Gesicht des Missouriers verfinsterte sich.

      »Weshalb denn? Hier war doch noch Platz genug.«

      »Ja, wissen Sie, wir haben hier eine Menge Quäker und Anglikaner. Die Leute haben eben was dagegen, wenn ein Outlaw auf ihrem Gottesacker beerdigt werden soll.«

      »Damit beweisen sie, daß sie selbst keine großen Herzen haben«, sagte Wyatt hart.

      Vor zwei frisch aufgeworfenen Gräbern, dicht hinter der Mauer, blieb Doc Griffith stehen.

      Wyatt blickte eine Minute nachdenklich auf die kleinen rotbraunen Erdhügel. Er dachte an die beiden Männer, deren sinnlos gewordenes Dasein im Kampf gegen ihn beendet worden war.

      Er hatte seinen Hut abgenommen, und der Herbstwind, der vom Arkansas heraufwehte, zerzauste sein dichtes schwarzes Haar.

      Dann ging er mit dem Arzt zur Stadt zurück.

      Eine Stunde später sattelte er im Hof den Falben auf. Ann Flaherty, der Doc und Sheriff Lander standen bei ihm.

      Der Missourier war kein Freund vom Abschiednehmen. Er reichte den dreien die Hand und ritt schnell aus dem Tor. Er wußte, daß der Doc ihm sonst gewiß noch einen Vortrag über die Gefahr gehalten hätte, der er sich mit der frischen Wunde durch den Ritt aussetzte.

      *

      Great Brend war eine jener Zigarrenkistenstädte, wie man sie allenthalben im Westen fand. Eine breite Hauptstraße und ein paar enge Nebengassen.

      Seit dem Morgen, an dem auch Wyatt den Grabstein am Arkansas entdeckt hatte, kannte er die Fluchtrichtung des Mörders.

      Hier oben in Great Brend aber, wo der Arkansas seinen nördlichsten Punkt erreichte und hinter der Stadt im scharfen Knick nach Südwesten abbog, konnte sich auch die Fluchtrichtung Jim Boretts geändert haben.

      Es hieß also, die Spur des Mörders hier oben wieder aufzufinden.

      Als der Missourier durch die Mainstreet ritt, hatte er so stechende Schmerzen im Rücken, daß er vor einem leuchtendweiß bemalten Holzhaus, das auf einem großen Schild den prahlerischen Namen Grand-Hotel trug, anhalten mußte.

      Er biß die Zähne knirschend aufeinander, als er aus dem Sattel rutschte.

      In der Hotelhalle umfing ihn wohltuende Kühle.

      Am Rezeptionstisch stand ein bärtiger Mann mit goldgeränderter Brille und blickte ihm forschend entgegen.

      Wyatt grüßte kurz und fragte, ob er ein Zimmer haben könnte.

      »Drei Dollar die Nacht, ein halber Dollar kostet der Gaul«, sagte der Mann gewohnheitsmäßig.

      Wyatt legte das Geld auf den Tisch.

      Sofort änderte sich das ausdruckslose Gesicht des Mannes. Er nahm ein großes schwarzes Buch aus einer Lade und legte es Wyatt vor.

      »Wenn Sie sich hier bitte eintragen würden, Mister.«

      Mit steiler Schrift schrieb Wyatt seinen Namen und das Ankunftsdatum ein. Dabei glitt sein Blick über die anderen Namen. Und plötzlich verengten sich seine Augen.

      Ganz klar und deutlich stand es da: Jimmy Borett.

      Er war vor fünf Tagen hier gewesen.

      Wyatt klappte das Buch zu und reichte es dem Mann.

      Der schob es in die Lade zurück und sagte überfreundlich:

      »Soll ich Ihnen etwas zu essen bringen lassen, Mister?«

      »Thanks, ich habe keinen Hunger.«

      »Sie sollten trotzdem etwas essen.«

      Wyatt blickte den Mann nachdenklich an.

      »Ja, vielleicht haben Sie recht. Dann bringen Sie mir ein Steak.«

      »Und eine schöne Flasche Whisky?«

      »No, danke«, wehrte der Missourier ab.

      »Der Durst kommt beim Essen«, meinte der Mann und verschwand in der Küche.

      Als Wyatt die Treppe zum ersten Stock hinter sich hatte, mußte er sich oben im engen Korridor gegen die Wand stützen. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, sein ganzer Körper zitterte wie im Frost.

      Da ging vor ihm eine Tür auf, und eine dunkelhaarige junge Frau blickte ihn verwundert an. Schnell kam sie auf ihn zu.

      »Ist Ihnen nicht gut?« fragte sie mit ganz ehrlicher Besorgnis in ihrer Stimme.

      Der Mann blickte auf. Sofort straffte sich seine Gestalt. »Es ist nicht so wichtig.« Aber seine Stimme schwankte und klang matt.

      »Kommen Sie, ich gebe Ihnen einen Brandy.«

      »Vielen Dank, Miß«, wehrte er ab. »Lieber nicht.«

      Da nahm ihn die Frau energisch bei der Hand und zog ihn in ihr Zimmer.

      Wyatt blieb an der Tür stehen und blickte in den hübsch eingerichteten Raum. Und ganz plötzlich begannen sich die Stühle, der Tisch und das Bett im Kreis um ihn zu drehen. Ein Brausen und Dröhnen war in seinen Ohren. Er machte ein paar hilflose, unsichere Schritte auf einen Stuhl zu, brach dann neben dem Bett zusammen.

      Erschrocken fuhr die Frau herum. Sie hatte eine Brandyflasche und ein Glas in der Hand, stellte beides ab, eilte auf den Gestürzten zu und zerrte ihn aus Leibeskräften vom Boden hoch auf das Bett.

      Als Wyatt die Augen wieder aufschlug, blitzten rotgoldene Sonnenstrahlen durch die Vorhangritzen ins Zimmer. Er richtete sich auf und blickte sich verwundert in dem Raum um. Dann wischte er sich über die Stirn und entdeckte plötzlich den breiten Verband um seine Brust.

      Mit einem Ruck war er auf den Beinen und stand schwankend neben dem Bett. Drüben auf dem Stuhl lagen die Hose und das Hemd.

      Und plötzlich fiel ihm die Frau ein. Flammende Röte schoß

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