Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Er löste den Zügelgurt, setzte den linken Fuß in den Steigbügel und verfehlte mit der Hand das Sattelhorn. Er fiel zurück auf die Straße.

      Wyatt sprang über das Geländer und half ihm auf.

      »Du sollst mich in Ruhe lassen«, stieß der Betrunkene hervor.

      Trotzdem half der Missourier ihm in den Sattel.

      »Wo wollen Sie jetzt hin, Jim?«

      »Ich suche sie«, krächzte Borett heiser, »und wenn sie sich bis nach Montana hinauf verkrochen hätten.«

      Wyatt, der ihm den Steigbügel gehalten hatte, meinte:

      »Warten Sie den Tag ab, Jim, Dann sieht alles anders aus.«

      »Nichts warte ich ab. Keine einzige Minute!«

      Er riß sein Pferd herum, hieb ihm die Sporen in die Weichen.

      Das Tier stieg hoch auf und stob davon.

      Borett kippte aus dem Sattel.

      Wyatt ging zu ihm hin und hob ihn auf.

      Mit einem Fluch stieß der Betrunkene ihn zurück.

      »Du sollst mich in Ruhe lassen«, brüllte er schrill.

      Dann stieß er einen Pfiff aus – und der Braune trabte wieder heran.

      Borett griff nach dem Halfter und versetzte dem Tier einen Faustschlag auf die Nüstern.

      Der Gaul wieherte auf vor Schmerz.

      Ächzend mühte sich der Mann in den Sattel. Es dauerte Minuten, bis es ihm gelang. Als er endlich fest saß, riß er den Hut vom Kopf und schwenkte ihn hoch.

      »So long, Earp. Und wenn ich wieder mal in einer Klemme stecke, dann rufe ich dich.«

      Er warf sich nach vorn, krallte sich mit beiden Händen in die Pferdemähne, hieb dem Tier wieder wild die Sporen in den Leib und preschte durch die Dunkelheit davon.

      Wyatt horchte dem Hufschlag nach, bis er verklang, schüttelte den Kopf und ging dann hinüber ins Marshal-Office.

      *

      Als Jim Borett erwachte, war die Sonne längst aufgegangen.

      Der Mann richtete sich hoch, stützte die Arme hinter den Rücken, blinzelte schlaftrunken in den Himmel und musterte dann seine Umgebung.

      Drüben unter einer dünnen Kansas-Eiche stand der Braune und zwei Yards vor den Füßen des Mannes rauschte unter der steilabfallenden Uferböschung der Arkansas vorüber.

      Stöhnend richtete Borett sich auf.

      Er suchte seine Sachen zusammen, stieg in den Sattel und blickte nach Südosten.

      Die Stadt war nicht mehr zu sehen.

      Am Ufer entlang ritt er nordwestwärts.

      Den ganzen Tag über.

      Am Abend sah er eine Hütte am Wasser stehen. Zwei Männer standen davor und arbeiteten an einem Boot.

      Borett bekam Kaffee, Brot und Käse und ritt weiter.

      Am Vormittag des nächsten Tages erreichte er die kleine Stadt Ryde.

      Es gab nur einen einzigen Saloon, und der war klein und schmal.

      Der Wirt spülte gerade die Gläser aus und blickte dem frühen Gast mürrisch entgegen.

      Borett ließ sich eine Flasche geben.

      Als er nach einer Stunde den Saloon wieder verließ, wußte er, daß die beiden hier durchgekommen waren. Damals, vor drei Jahren. Der Salooner erinnerte sich genau daran.

      Und nun wußte Jim, welchen Weg sie genommen hatten. Cass hatte immer vom Walnut-Creek geschwärmt. Von den ebenen Weiden, die man meilenweit überschauen konnte, von dem hohen Gras und den stillen Wäldern.

      Irgendwo am Walnut-Creek! Da würde er sie finden.

      Der Ritt ging weiter. Immer am nördlichen Arkansasufer entlang.

      Obgleich er Proviant und Wasser reichlich bei sich hatte, aß und trank er kaum etwas. Der Herumtreiber war plötzlich ein Wolf geworden.

      Es war am späten Nachmittag des dritten Tages, als er vom Weg aus drüben vor dem Ufer einen hellen Feldstein in der Sonne glänzen sah.

      Der Reiter wußte nicht, was ihn bewog, sein Pferd herumzunehmen und auf den Stein zuzuhalten.

      Das hohe Ufergras wucherte an dem Stein hinauf.

      Der Mann sah es schon vom Sattel aus. Er hielt inne, nahm den Zügel hoch und starrte auf die Buchstaben, die in den Stein gemeißelt waren.

      Nancy Baxter.

      Dahinter war ein fingertiefes Kreuz in den Stein gegraben.

      Die Buchstaben tanzten vor den Augen des Mannes herum.

      Minutenlang starrte er auf den Grabstein.

      Unten rauschten monoton die Wasser des Arkansas vorüber.

      Da warf Jim Borett den Kopf hoch nahm sein Pferd herum und blickte mit brennenden Augen nach Südwesten.

      *

      Er hatte nur anderthalb Tage gebraucht, um die Stadt wieder zu erreichen.

      Am Horizont schimmerten die Dächer Wichitas in der Mittagssonne.

      Der Mann ritt in einem weiten Bogen nach Osten um die Stadt herum und sah gegen Abend die Bauten der Ranch in der Talmulde vor sich.

      Schnurgerade hielt er auf den Ranchhof zu.

      Wie ausgestorben lagen die Blockhäuser da.

      Borett ließ seinen Gaul an der Tränke stehen, rutschte aus dem Sattel und ging auf das Wohnhaus zu.

      Die Halle war leer.

      In der Stube standen zwei Schüsseln von der Mahlzeit auf dem Tisch.

      Auch die anderen Räume waren leer.

      Der Mann ging zurück auf die Veranda.

      Er sah, daß die Stalltür drüben offenstand. Ohne Hast überquerte er den Hof.

      Es standen nur wenige Tiere in den Boxen, und hinten in der Tür zur Futterkammer gewahrte der Mann die Gestalt des Ranchers.

      Borett machte ein paar Schritte vorwärts. Dann rief er heiser: »Walker!«

      Der Alte fuhr herum und starrte ihn entgeistert an.

      »Ich bin zurückgekommen, Walker.«

      »Was wollen Sie hier? Ich habe Ihnen doch gesagt…«

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