Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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legten die weite Strecke gemeinsam zurück.

      Gemeinsam und wortkarg.

      Es war an einem der letzten Septembertage, vormittags gegen elf Uhr, als der Missourier Wyatt Earp und der ehemalige Lieutenant der Nordarmee Jimmy Borett in Wichita einritten.

      Borett hielt direkt auf die Mainstreet zu. Sein Blick glitt aufmerksam über die Häuserfassaden.

      »Hat sich eine ganze Menge verändert hier!«

      Plötzlich hörten sie vor sich Schüsse.

      Schüsse und Schreie.

      Etwa hundert Yards entfernt stoben die Menschen aus einer Seitenstraße, hetzten über die Mainstreet und flohen stolpernd über die Vorbauten.

      Jetzt peitschte eine Revolverkugel aus der Seitengasse und zerschmetterte das große Fenster eines Shops in der Mainstreet.

      Instinktiv nahm Wyatt die Zügel hoch und preschte vorwärts.

      In diesem Augenblick stürmten drei Reiter aus der Gasse. Der mittlere hatte einen großen Lederbeutel vor sich im Sattel.

      Das war Postgeld!

      Wyatt kannte die Verpackung genau. Sie war überall in den Staaten die gleiche.

      Die drei Männer hatten jetzt die Mitte der Mainstreet erreicht, rissen ihre Gäule hoch und feuerten wie die Wilden in die Gasse zurück.

      Der Revolver flog in die Linke des Missouriers.

      Blitzschnell brüllten drei Schüsse auf.

      Der vorderste Reiter verlor seinen Colt. Der zweite ließ den Postsack fallen, und den dritten riß die Kugel aus dem Sattel.

      Der mittlere Reiter sprang aus den Steigbügeln, hechtete auf den Postsack und stürmte mit drei weiten Sätzen auf eine schützende Vorbautreppe zu. Da war er in Deckung, riß den zweiten Colt aus dem Halfter und feuerte los.

      Aber dann ging alles gedankenschnell.

      Der Mann aus Missouri hatte plötzlich auch den anderen Colt in der Faust.

      Jim Borett sah es mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen.

      Wyatt wirbelte aus dem Sattel, sprang vorwärts, ließ sich fallen, rollte sich über den Boden und schoß.

      Die Schüsse der beiden Banditen verstummten schnell.

      Auf der Straße stand eine Wolke von Pulverrauch.

      Jetzt stürmten drüben aus der Seitengasse mehrere Männer mit Gewehren. Voran ein baumlanger Mann mit grauem Haar und einem Seehundsschnauzbart. Die schwere Winchester schwang er wie einen Knüppel in der Rechten. Plötzlich hielt er inne und starrte auf die drei gefällten Banditen. Dann wandte er den Kopf und blickte Wyatt an.

      Hinter ihm stürmte ein älterer Mann mit schwerem Leib keuchend vorwärts. Auf seiner linken Brustseite blinkte der Marshalstern. Stolpernd überquerte der Hüter des Gesetzes die Straße, riß den Postsack hoch und schwenkte ihn mit einem Jubelschrei über seinem Kopf.

      »Wir haben sie! Wir haben sie! Und hier ist auch das Geld!«

      Während sich immer mehr Männer um die Banditen und den Marshal scharten, schob sich der grauhaarige Riese mit dem Seehundsschnauzbart an den Missourier heran.

      »Saubere Arbeit, Mister. Da saß jeder Schuß im Schwarzen.« Er reichte Wyatt seine prankenartige Rechte. »Mein Name ist Croft…«

      In diesem Augenblick drängte sich der dicke Marshal heran.

      »Doc«, brüllte er dem Riesen zu, »einer der Burschen lebt noch! Vielleicht können wir etwas von ihm erfahren.«

      Wyatt sah den Arzt an.

      »Sie leben alle drei noch«, sagte er ruhig.

      Doc Croft zog seine buschigen Brauen zusammen.

      »He, Mann, wie wollen Sie das wissen?«

      »Ganz einfach, weil ich sie alle nur verwundet habe.«

      Der Riese warf ihm noch einen ungläubigen Blick zu, stieß die Luft prustend durch die Nase und ging dann mit dem Marshal zu den Posträubern hinüber.

      Jim Borett war inzwischen herangekommen. Er stieg vom Pferd und blieb neben Wyatt stehen.

      »Goddam, das war ja eine brillante Einführungsvorstellung.«

      Der Missourier warf ihm einen forschenden Blick zu.

      »Wär’ kein Fehler gewesen, wenn Sie mir geholfen hätten.«

      »He!« Jim rieb sich das stoppelige Kinn. »Dazu haben Sie mich doch gar nicht kommen lassen! Das ging ja alles wie der Blitz.«

      Die Neugier der Leute auf der Mainstreet war selbstverständlich uneingeschränkt auf die Posträuber gerichtet.

      Der heimgekehrte Jim Borett wurde von niemandem beachtet.

      Er befeuchtete sich mit der Zunge die Oberlippe und blickte lüstern zu Costers »Whisky-Paradies« hinüber.

      »Ich werde erst mal einen Drink nehmen.«

      Wyatt nickte. Er kannte es ja; bisher war es in jeder Stadt so gewesen, durch die sie geritten waren. Er kam an keinem Saloon vorbei, der Mann, der fünf Jahre gebraucht hatte, um aus dem Krieg heimzufinden.

      Wyatt hatte bald zu seinem Leidwesen feststellen müssen, daß Borett ein Trinker war

      Genau in dem Augenblick, als Doc Croft mit dem Marshal und einigen anderen Männern auf den Missourier zukam, blieb Borett auf der obersten Stufe der Vorbautreppe des Saloons stehen und wandte sich um.

      »He, Earp! Lassen Sie sich von der Bagage tüchtig feiern! Schließlich hat Wichita nicht jeden Tag die Ehre, einen so großen Mann zu erleben. Und wenn die hier etwa zu dämlich sind, zu begreifen, wer Wyatt Earp ist, dann kommen Sie raus zu mir auf die Ranch. So long!«

      Damit wandte er sich ab und stampfte auf den Saloon zu.

      Doc Croft zog seine buschigen silbergrauen Brauen zusammen und musterte den Missourier eingehend. Dann wies er mit seinem linken Daumen über die Schulter.

      »Haben Sie gehört, was er gesagt hat?«

      »Yeah!«

      »Soll das heißen, daß Sie Wyatt Earp sind?«

      »Das ist mein Name.«

      Der herkulische Arzt grinste wie ein Honigkuchenpferd.

      »Dann sind Sie also der Sheriff aus Missouri.«

      »Ich war in Lamar drüben Hilfs-Marshal.«

      Der Mann mit dem Stern schob sich heran. Er war schon ziemlich alt und hatte einen kahlen Schädel, der mit einem dünnen grauen Haarkranz besetzt war.

      »Mein

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