Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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sich mit beiden Händen auf den Stein, schüttelte den Kopf und warf sich ein paar Hände Wasser ins Gesicht. Dann wandte er sich um. Sein Gesicht triefte vor Nässe, und seine Stimme war rauh und scharf.

      »Mister Borett, ich habe in den drei Jahren, die ich hier lebe, von den Leuten manches über Sie gehört, aber was Sie mir eben geboten haben übertrifft das noch alles.« Der Mann richtete seine gebeugte Gestalt auf. »Verlassen Sie die Ranch. Und zwar sofort. Ich gehe jetzt hinüber ins Haus und hole meine alte Kentucky-Büchse. Wenn ich zurückkomme und finde Sie noch im Hof, schieße ich Sie nieder.«

      Er wandte sich ab und stampfte auf das Haus zu. Der große Hund trottete träge hinter ihm her.

      Jim blickte ihm nach, bis er im Haus verschwunden war. Dann ging er mit hölzernen Schritten zu seinem Pferd und zog sich in den Sattel.

      Sein Gesicht war hart und starr wie Granit geworden.

      *

      Es war längst dunkel, als Jim Borett wieder in die Mainstreet von Wichita einritt. Vor Joe Costers Whisky-Paradies hielt er an, rutschte aus dem Sattel, band seinen Gaul an den Zügelholm und ging auf die Vorbautreppe zu.

      »Hallo, Borett«, hörte er da eine Stimme hinter sich.

      Er blickte sich um, und erkannte gegen das Windlicht vor dem Marshal-Office die Silhouette des Missouriers.

      »Hallo, Earp.« Er wandte sich ab und stieg die Treppe hinauf.

      Der Saloon war dicht besetzt.

      Borett schob sich durch die Tischreihen zur Theke.

      Der Salooner musterte ihn etwas mißtrauisch.

      Jim stützte sich auf den Thekenrand und sagte ohne den Kopf zu heben: »Eine Flasche.«

      Coster schob ihm das Getränk zu.

      Borett schnipste den Korken ab und setzte die Flasche an den Mund.

      »He, da kriecht ja noch ein Blaurock herum«, hörte er eine helle Stimme neben sich. »Muß ja einen höllischen Durst haben, der Bursche. Damned. Wer sich in fünf Jahren noch keine neue Weste kaufen konnte, kann höchstwahrscheinlich auch keine Buddel Whisky bezahlen.«

      Jim warf sich sofort herum und schlug zu.

      Der Schlag warf den Sprecher, einen kleinen Cowboy, sofort zurück, gegen einen bärtigen Riesen.

      Der brüllte im tiefen Baß: »Aber schlagen kann der Blaurock noch.«

      Jim stierte den Bärtigen böse an. Dann besann er sich, griff nach der Flasche und setzte sie wieder an den Hals.

      Der Salooner zog die Brauen unwillig zusammen.

      »Hier wird sofort bezahlt, Mister.«

      Borett trank die Flasche ohne abzusetzen halbleer, dann lehnte er sich über die Theke und schnaufte:

      »Keine Sorge, Coster. Ich werde zahlen.«

      Klimpernd sprang ein Silberstück auf das Thekenblech.

      Jim drehte sich eine Zigarette und trank wieder.

      Nach einer Weile wandte er sich zur Seite.

      Der kleine Cowboy hatte sich an einen Pokertisch gesetzt und blickte ihm wütend entgegen.

      »Starr mich nicht so idiotisch an«, schrie Borett grölend.

      Der Cowboy Hal Fedderson giftete los:

      »Ich kann ansehen wen ich will. Und ein abgerissener Blaurock hat nicht das geringste Recht, sich darüber zu beschweren.«

      In Jims Schädel begann der Alkohol zu wirken.

      »Hör gut zu, du Frosch. Ich bin Jim Borett von der Borett-Ranch!«

      Augenblicklich wurde es still im Schankraum.

      Der kleine Cowboy schoß vor. Er hatte plötzlich Oberwasser bekommen.

      »Jim Borett? Sie wollen Jim Borett sein?«

      »Yeah, ich bin Jim Borett.«

      »Mann«, versetzte der Kleine, »der Krieg ist fünf Jahre aus, und Jim Borett ist nicht zurückgekommen. Irgendein Kamerad von ihm hat seiner Frau vor drei Jahren Geld aus Quincy geschickt. Da hat sie die Ranch verkauft und ist mit ihrem neuen Mann weggezogen!«

      Jim hatte plötzlich graue Nebelschleier vor den Augen. Wie Paukenschläge waren die Worte des Cowboys an sein Ohr gedrungen.

      »Sag das noch mal«, stieß er heiser hervor,

      »Was soll ich sagen?«

      »Daß – sie mit einem anderen weggegangen ist.«

      »Ja, sie ist weggegangen«, stieß der kleine Mann unsicher hervor.

      »Mit wem?«

      »Mit Cass Baxter!«

      »Das ist nicht wahr. Du lügst, du verdammte Ratte.«

      »Es ist die Wahrheit.«

      Mit einem Sprung war Jim bei dem Cowboy. Seine große Hand lag schwer auf der schmächtigen Schulter des kleinen Mannes.

      »Sie soll mit meinem Vormann, mit meinem Freund, davongelaufen sein?«

      »Sie haben geheiratet, Mister Borett. Ich war sogar dabei. Die Hochzeit wurde noch auf der Ranch gefeiert.« Hal Fedderson richtete sich auf. »Ich bin seit vier Jahren auf der Ranch…«

      Borett nahm die Hand von der Schulter des Cowboys. Er ging an die Theke zurück, nahm noch einen tiefen Schluck und schleuderte die Flasche dann plötzlich haarscharf über den Kopf des Salooners in den großen Thekenspiegel. Er warf sich herum, stützte sich auf die Thekenkante auf und brüllte:

      »Es ist alles nicht wahr! Ihr Halunken!«

      Dann stieß er sich von der Theke ab und stürmte torkelnd zwischen den zurückweichenden Männern hindurch auf den Eingang zu.

      Als die Pendeltür hinter ihm zuklappte und ihn die Kühle der Nacht umfing, sog er die frische Luft tief in die glühenden Lungen.

      Er torkelte auf einen Vordachpfeiler zu und stützte sich. Der Kopf hing auf seiner Brust. Der Atem ging keuchend.

      Da gewahrte er plötzlich einen Mann neben sich am Vorbaugeländer.

      »Was willst du, he?« keuchte er heiser.

      Der Mann richtete sich auf.

      »Ich habe den Song da drinnen gehört, Jim. Es tut mir leid für Sie.«

      Borett hielt sich an dem Pfosten fest und stierte in das Gesicht des anderen. »Earp?«

      »Ja.«

      »Laß mich in Ruhe.«

      Borett

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