Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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schritten auf den Cowboy zu.

      Im Bunkhaus flammte ein Licht auf.

      Auch drüben im Wohnhaus wurde eine Lampe angezündet.

      »Geht voran in das Haus«, brummte der Cowboy.

      Als sie in das Bunkhaus traten, kam ihnen ein kahlhäuptiger Mann entgegen. Er hatte herkulische Körperformen und ein hartes, grobes Gesicht.

      »Was wollt ihr?« fragte er knurrend.

      »Ein Nachtlager«, versetzte der Cowboy, der hinter Borett in die Tür getreten war.

      »Ich bin Clyde Stevenson«, sagte der Riese und rieb sich über seinen kahlen Schädel. »Ich bin hier der Vormann.«

      Sein Blick ruhte mißbilligend auf dem abgerissenen Habit des ehemaligen Offiziers.

      Da erklärte Borett schnell: »Er ist Wyatt Earp…«

      Der massige Schädel des Vormannes senkte sich. Seine dunklen Augen hafteten auf der hochaufgerichteten Gestalt des Missouriers.

      »Wyat Earp? Hören Sie, Mister, wir leben hier zwar wie auf dem Mond, aber von Wyatt Earp haben auch wir schon gehört. Wenn Sie der wirklich sind, gibt’s für Sie und Ihren Freund hier immer zwei Liegestellen.«

      *

      Als die beiden Männer in der Morgenfrühe des nächsten Tages die Ranch verließen, waren sie mit neuem Proviant ausgerüstet und wurden von dem uralten, verhutzelten Rancher, seinem riesigen Vormann und den Cowboys herzlich verabschiedet. Sie hatten die Pferde der Banditen auf der Ranch gelassen. Der Rancher hatte erklärt, daß er mit seinen Leuten nach den Tramps sehen wolle.

      Als die Sonne im Osten über den Horizont blinzelte, ritten die beiden über eine endlose, tafelglatte Ebene. Der Morgenwind warf weiche Wellen durch das hohe gelbe Büffelgras. Sie waren schon zwei Stunden unterwegs, als eine ausgefahrene Wagenspur von Nordosten her mit ihrem Weg zusammenlief.

      Die Straße führte schnurgerade nach Westen. Der Stadt Wichita entgegen.

      Borett, der bisher hinter dem Missourier geritten war, schob den Braunen nun an seine Seite. Wenn er auch viele Jahre durch die Staaten geritten war und manches Mal hatte allein sein müssen, so war er doch absolut kein Freund der Schweigsamkeit. Ganz im Gegenteil. Er warf dem Missourier einen verstohlenen Blick zu und beobachtete dessen verschlossenes Gesicht.

      Borett nahm sein Tabakszeug aus der Tasche, rollte in das dünne braune Papierblättchen Durrhamfäden, feuchtete eine Papierkante an und rollte den Glimmstengel geschickt zusammen. Während er ein Zündholz an der Stiefelsohle anriß, fragte er seinen schweigsamen Gefährten: »Sie reiten nach Wichita?«

      »Yeah!«

      Es war das erste Gespräch, das sie seit Stunden miteinander geführt hatten.

      Und es war auch schon wieder beendet.

      Erst am Mittag, als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte und Wyatt anhielt, um Mittagsrast zu halten, meinte Borett: »Ich will auch nach Wichita.«

      »Yeah.«

      Wyatt baute sein kleines eisernes Dreibein auf, sammelte ein paar Holzstücke am Rand eines Wäldchens zusammen und zündete ein Feuer an. In dem kleinen Kupferkessel dampfte bald eine aromatische Fleischsuppe.

      Nach dem Essen lehnte sich Borett zurück gegen seinen Sattel.

      »Ein gesprächiger Mann sind Sie nicht gerade, Mister Earp.«

      »No.«

      »Wollen Sie in Wichita bleiben?«

      »Weiß ich nicht.«

      Borett zupfte einen Grashalm ab, wickelte ihn um den Zeigefinger und ließ ihn wie eine Feder wieder auseinanderspringen.

      »Ich stamme aus Wichita«, erklärte er schließlich. »Damals hieß es noch Camp Davidson.«

      Der Missourier nickte.

      Borett blickte an ihm vorbei zu den sich im Wind hin und her wiegenden Baumkronen hinauf.

      »Vor dreißig Jahren kam mein Vater von Arkansas herauf. Damals war es noch weniger als eine kleine Ansiedlung. Vater erwarb ein großes Stück Weideland und baute eine Farm mit Hühnern und Kleinvieh, verstehen Sie? Vor dem Krieg, als er starb, war es dann eine große Rinder-Ranch. Ich war der Vormann und Vaters bester Cowboy. Als er starb, war es meine Ranch. Cass Baxter, der schon als Junge zu uns gekommen war, wurde mein Vormann. Er war mein einziger Freund. Dieser verdammte Krieg hat uns alle auseinandergerissen.«

      Wyatt blickte den Mann unter dem Hutrand hervor scharf an. »Sie haben die Ranch allein gelassen?«

      »Allein? So kann man es nicht nennen. Nancy war ja da.«

      »Ihre Schwester?«

      »Meine Frau.«

      Wyatt nahm eine seiner schwarzen Zigarren aus der Westentasche und steckte sie zwischen seine kräftigen weißen Zähne. Als der blaue Rauch aufkräuselte, hörte er den anderen sagen.

      »Ja, sie ist auf der Ranch geblieben. Ich konnte nicht bleiben. Mich trieb es einfach fort. Schließlich hat man Pflichten gegenüber dem Vaterland.«

      Der Missourier warf ihm einen unergründlichen Blick zu.

      Borett fuhr fort: »Das sind eben die unangenehmen Dinge des Lebens. Viele andere Rancher zogen auch in den Krieg.«

      »Und weshalb kommen Sie jetzt erst zurück?«

      Borett lachte ganz leise vor sich hin. »Ja, weshalb? Ich weiß es selbst nicht. Es trieb mich eben einfach durch die Welt.«

      »Damals trieb es Sie fort, dann trieb es Sie durch die Welt, und jetzt treibt es Sie heim. Ein bißchen viel Treiberei.«

      »Ja, vielleicht. Ich bin eben eine Abenteurernatur.«

      Wyatt nahm die Zigarre aus dem Mund und zog die dunklen Brauen zusammen.

      »Ich verstehe das nicht. Der Krieg ist doch über fünf Jahre aus. Jeder sieht zu, daß er so schnell wie möglich nach Hause kommt. Und Sie reiten durch die Landschaft. Schlagen sich mit Banditen herum…«

      »Die mich so kurz vor dem Ziel fast ausgelöscht hätten«, unterbrach ihn der Offizier.

      »Haben Sie Ihrer Frau geschrieben?«

      Borett schüttelte den Kopf.

      »No, das habe ich nicht. Aber ich habe ihr einmal Geld geschickt. Aus Quincy. Da hatte ich in einer heißen Nacht einen goldenen Faden zu fassen. Ich weiß nicht mehr, ob es im Suff geschah, jedenfalls habe ich ihr in der Frühe des nächsten Morgens die Hälfte des Geldes geschickt.«

      »Und damit glauben Sie alles in Ordnung gebracht zu haben?«

      »He, es war ein ganzer Stapel Bucks!«

      »Wenn schon.« Wyatt erhob sich, sattelte seinen Falben und stieg auf.

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