Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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querschlagend davon.

      Still und gelassen stand der Constabler da. Und plötzlich brach ein hartes Lachen von seinen Lippen, das erst durch einen weiteren Schuß beendet wurde.

      Durch den Schuß, den der Mörder auf sein eigenes Herz abgegeben hatte.

      Wyatt sah zu der schwankenden Gestalt hinüber, die ein paar taumelnde Schritte nach vorn machte, einen Fluch ausstieß und dann vornüber auf das Gesicht fiel und liegenblieb.

      Sekundenlang stand der Constabler da und blickte ungläubig auf die reglose Gestalt des Selbstmörders.

      Er wußte es plötzlich: Er hätte nicht auf ihn schießen können. Auf den bebenden und zitternden Verbrecher…

      Langsam ging er auf den gestürzten Körper zu, hob den Revolver und schleuderte ihn auf den felsigen Boden.

      Das Duell am Teufelsturm war beendet. Schneller, als Wyatt Earp es erwartet hatte.

      Und es war anders ausgegangen, als er hätte annehmen können.

      Der Mörder Silk Cassedy hate sich selbst gerichtet. Am Fuße des steinernen Teufelsturm lag jetzt sein lebloser Körper und wartete auf den Schnee des Winters, der ihn mit einem blendenden kühlen Weiß gnädig zudecken würde.

      Der Mann warf einen Blick zu der Felsspalte hinaus und sah dann schweigend darüber hinweg in die Sonne, die jetzt feuerrot im Osten aufging und gleißende Strahlenbündel über das erwachende Land warf.

      Sie waren gerächt, all diejenigen, die der Bandit Silk Cassedy ermordet hatte. Alle – auch der kleine Bruder Willas.

      Wyatt bückte sich, hob einen kleinen Steinsplitter auf, der irgendwann einmal oben vom Felsen abgesplittert sein mußte und steckte ihn gedankenvoll in die Tasche.

      Dann ging er zu seinem Pferd zurück, stieg auf und ritt nach Süden.

      *

      Nach Süden.

      Es war ein weiter Weg über Moorcroft, Douglas bis Cheyenne.

      Wyatt wollte den Sheriff nicht sehen. Aber der Mann lief ihm direkt in den Weg.

      »He, Mr. Earp. Was ist mit Cassedy?«

      Wyatt sagte nur: »Er ist tot!«

      »Dann kann ich den Bericht ja doch abschicken. Er liegt noch in der Lade. Es gibt doch ein schönes Stück Geld darauf…«

      Wyatt hörte nicht mehr hin.

      Vor dem großen Hotel Commercial stieg er ab und verlangte den Hausdiener Sam zu sprechen.

      Als der braune Mann mit runden Augen die Kellertreppe hinaufkam und sah, wer auf ihn wartete, fletschte er die Zähne und lachte über das ganze Gesicht.

      Wyatt schnipste ihm zwei Golddollar zu.

      Der Neger fing sie geschickt auf.

      »Das war mein Guthaben mit Zinsen, Sammy! So long!«

      Von Cheyenne aus nahm Wyatt den geraden Weg.

      Dann endlich, an einem sonnigen Spätnachmittag, sah er die Dächer von Howell unten vor dem schimmernden Silberband des Arkansas liegen.

      Er trieb den Falben an und galoppierte vorwärts, hinein in die Mainstreet, am Saloon »Zum Toten Sioux« vorbei, am Sheriff-Office vorüber zum Marktplatz.

      Vor dem Haus der Sutherlands sprang er vom Pferd, setzte mit einem Sprung über die Treppe, stieß die Tür auf und sah Dave, den Bruder Willas, vor sich.

      »Hallo, Dave…!«

      Der Bursche trat auf ihn zu und drückte ihm schweigend die Hand.

      »Willa! Wo ist sie?«

      Dave ging voran. Er führte ihn zu Wyatts Verwunderung auf die Straße, über die Stepwalks hinunter zum Saloon.

      Als die Flügeltüren aufflogen, sah Wyatt den alten Sutherland an der Theke.

      Er hing vornübergebeugt da und lallte vor sich hin. Wyatt lief auf ihn zu.

      Der Alte hob den Kopf und rollte nur die Augen.

      Wyatt wandte sich nach Dave um.

      Der war verschwunden.

      Wyatt war völlig verwirrt.

      »Papa!« Er rüttelte den alten Mann hin und her. »Wo ist Willa?«

      Der Alte schwankte zur Seite, und ganz plötzlich riß er den Kopf hoch, ging torkelnd um die Theke, steckte den Kopf ins Gläserbecken und blickte Wyatt aus triefendem Gesicht an.

      »Du…«, stammelte er. »Du bist da?«

      »Wo ist Willa?«

      Da kam Butch Keaton, der kleine Wirt, aus dem Nebengemach. Er trat an Wyatt heran, nahm seine Hand und führte ihn aus dem Saloon auf die Straße hinaus.

      Als Wyatt sich dieses seltsame Gebaren verbitten wollte, hob der kleine Mann beruhigend die Hand. »Kommen Sie, bitte, Wyatt!«

      Er führte ihn durch die Gasse hinaus auf den Hügelweg.

      Plötzlich schrak der Constabler zusammen.

      Vor ihnen lag der Friedhof.

      Wyatt blieb stehen.

      Butch führte ihn weiter, auf den Gottesacker, durch die Gräberreihen.

      Vor einem noch ziemlich frischen braunen Erdhügel blieb er stehen.

      »Ein schlichtes Holzkreuz stand am Kopfende darauf und trug den Namen:

      Willa Earp

      Der Constabler krampfte die Hände ineinander und starrte wie betäubt auf das kleine Kreuz.

      Minutenlang stand er so da.

      Ganz plötzlich hörte er den kleinen Mann hinter sich sagen: »Es war Typhus…«

      Endlich bewegte Wyatt die Lippen. »Wann?« fragte er nur.

      »Es ist fast einen Monat her.«

      Dann hat sie meinen Brief noch bekommen, fuhr es ihm durch den Kopf. Nur den einen Gedanken hatte er. Und daran hielt er sich auch fest, als er längst den Friedhof hinter sich gelassen hatte, im Saloon dem völlig niedergeschlagenen Sutherland die Hand drückte, dem Salooner zuwinkte, aufs Pferd stieg und nach Osten davonritt.

      »Sie hat meinen Brief noch bekommen…«

      Seine Augen waren wie hartes Glas. Tränenlos und schmerzten doch.

      Sie hat den Brief noch bekommen!

      Der Falbe trabte müde in den sterbenden Abend hinein, trug den Reiter nach Osten auf den neuen, weiten Weg in die Heimat, nach Lamar in Missouri, wo der

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