Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Er stieg deshalb ab und führte das Tier hinter sich her.

      Er ging nicht im genauen Kreis um den Fuß des Turmes. Oft schob sich eine Ader der lotrecht abfallenden Wände weit ins Tal vor, und er mußte ihren Windungen folgen.

      Als links im Osten das erste Grau des neuen Tages über die fernen Berggipfel kroch, hielt Wyatt inne und blickte vor sich hin.

      Dann kam das lilafarbene Rot über den Horizont, der erste Bote der Sonne, die ein neues Jahr beleuchten sollte.

      Immer noch stand Wyatt am Fuße der Steilwände und blickte nach Osten!

      Ein neues Jahr!

      Er wischte sich mit der Linken durch das übernächtigte Gesicht und schritt auf müden Beinen weiter.

      Bald mußte er den Turm umgangen haben.

      Plötzlich fuhr er zusammen.

      Ein ganz merkwürdiges Geräusch war an sein Ohr gekommen. Ein leises Klirren, so wie wenn Metall auf Stein schlägt.

      Wyatt hielt den Atem an und lauschte.

      Aber das laute Schnauben des Falben hinderte ihn daran. Er hielt dem Tier die Nüstern zu.

      Da, wieder dieses eigenartige Klirren.

      Wyatt spürte, daß alle seine Nerven bis zum Zerreißen angespannt waren.

      Und wieder das harte Klirren.

      Er schlang den Zügel um den starken Zweig eines Busches und ging vorwärts auf eine scharfe Felsnase zu, die oben von der Turmplatte fast senkrecht ins Tal fiel.

      Als er die Spitze der Felsader fast erreicht hatte, klang das Klirren ganz hart an sein Ohr.

      Ganz nahe.

      Wyatt blieb stehen.

      Kaum dreißig Yards vor ihm bog plötzlich ein Mann um die Felskante.

      Silk Cassedy!

      Er hatte sein Pferd hinter sich an der Leine. Das metallische Klirren kam von einem losen Eisen des Tieres.

      Jetzt hatte der andere den Constabler auch gesehen. Wie vom Schlag gerührt blieb er stehen.

      Starr und leer blickten seine Augen nach vorn, in das verhaßte Gesicht seines Verfolgers.

      Sekundenlang standen sie so da.

      Dann ließ Cassedy die Zügelleine fahren.

      Wyatt Earp stand ruhig da, mit verschränkten Armen und gespreizten Beinen.

      Cassedy warf den Kopf hoch. »Bist du endlich da?«

      Die Worte brachen sich hallend an der Felswand.

      »Ja, Wyatt Earp. Hier sind wir allein! – Unten auf der Mainstreet in Douglas gab’s zu viele Augen. Ich hab’ deinen Wisch gelesen, Brother – und lange darüber gelacht!«

      Hart fielen die Worte von den Steinen zurück.

      Wyatt stand hochaufgerichtet und reglos da.

      »Aber um das Duell will ich dich nicht bringen, Freund!« rief der Bandit. »Wir müssen es eben hier unter uns am Teufelsturm ausfechten. Ist ja ein ganz passender Ort für die Erledigung einer verteufelten Geschichte, nicht wahr?«

      Nachdem das Echo verhallt war, wurde es still.

      Wyatt stand da wie aus Stein, selbst ein Stück Fels.

      Und da sagte der Bandit es auch: »Du stehst da, wie ein Stück vom Teufelsturm, Constabler! Da, wo du stehst, da wirst du auch liegen – und liegenbleiben, bis der Schnee deine Knochen zudeckt!«

      Stille.

      Die schnarrende Stimme des Mörders klang hart und hohl – und doch hörte der nüchterne Mann auf der anderen Seite irgendwo in ihren Tiefen die Angst daraus hervorklingen. Ein Quentchen Angst nur. Aber Angst.

      »Sag endlich was, Brother!« grölte Cassedy. »Es ist ohnehin das letzte, was du sagen kannst. Ich werde in einem Monat unten am Arkansas sein, in Howell. Da werde ich den Marktplatz besuchen und die kleine Mrs. Earp – verstehst du…«

      »Sei still!«

      Es waren die einzigen Worte, die Wyatt Earp gesagt hatte. Und sie zischten wie Bleikugeln über die dreißig Yards, trafen drüben in das Hirn des hünenhaften Mannes und fraßen sich darin fest wie ein großes, hungriges Insekt; sie bohrten im Schädel des Verbrechers und wühlten sich in all seine Gedankenwindungen hinein, bis sie sein ganzes Denken beherrschten.

      »Sei still!« wiederholte er kreischend. »Du bist still! Wyatt Earp! Und zwar gleich!«

      Seine Rechte zuckte zum Colt.

      Am Hirschhornknauf erstarrte sie.

      Der Mann drüben hatte den Buntline-Revolver in der vorgestreckten Faust. »Kein Betrug mehr, Cassedy! Nimm die Hände zur Seite!«

      Der Bandit gehorchte zögernd.

      Wyatt ließ den Colt wieder ins Halfter gleiten.

      »Komm näher, Cassedy! Dein Colt reicht nicht her!«

      Er sah, wie das blasse Gesicht des Verbrechers plötzlich einen grünen Farbton annahm.

      »Komm näher!« rief Wyatt eisig.

      Da setzte der andere einen Fuß nach vorn, dann den anderen. Wie eine aufgezogene, hölzerne Puppe kam er näher.

      »Bleib stehen!« sagte der Constabler, als der Bandit auf fünfzehn Yards herangekommen war.

      Cassedy verhielt den Schritt.

      Da sah Wyatt, daß die Hände des Verbrechers leise zitterten.

      »Zieh, Cassedy!« Zischend wie ein Geschoß stießen die Worte an das Ohr des Mörders.

      Der stand steif da. Wie erstarrt. Kein Glied konnte er rühren.

      »Zieh!«

      Nichts.

      »Feigling!« rief Wyatt. »Ich könnte dich mit nach Kansas schleppen. Schon in Cheyenne bekäme ich das Kopfgeld für dich. Aber ich mag mich nicht mit einer Ratte an der Leine durch die Staaten abschleppen…«

      Da hatte Cassedy den Revolver heraus.

      Einmal, zweimal, dreimal bellte er auf.

      Die Kugeln surrten weit an dem Constabler vorüber.

      Dessen Gesicht war eiskalt.

      »Unser Duell, Cassedy! Gut, daß du nicht in Douglas warst. Eine ganze Stadt hätte dich ausgelacht.«

      Da stieß der Bandit den Revolver wieder vor und schoß.

      Auch

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