Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Alte am Wegrand hatte den Kopf plötzlich gehoben.

      »Und vergiß nicht, ihm zu sagen, daß wir zu feige sind, ihm freiwillig nachzukommen!«

      Mit einem Ruck ließ der Mann seinen Kopf wieder sinken. Seine Stimme hatte hohl geklungen, so, als käme sie aus einem Gewölbe heraus.

      Nur den Bruchteil einer Sekunde hatte Jim Frankys Gesicht gesehen. Hart spannte sich die ausgelaugte Haut über die Knochen. Wind und Wetter, Hitze und Kälte, Entbehrungen und Krankheiten hatten dieses Gesicht gezeichnet.

      Noch einmal hob Franky den Kopf.

      »Mach Schluß, Lewt!« röhrte er den Langen an.

      Lewt nahm seinen rechten Daumen aus dem Waffengurt und wies auf den Mann, der vor den Büschen kauerte.

      »Er ist unser ältester Bruder. Ihm dauert schon alles zu lange.«

      Brüder! zuckte es durch den Kopf des Reiters, und fast hätte er trotz seiner bedrohlichen Lage laut aufgelacht. Ja, jetzt sah er es: das war es also gewesen, was die Gruppe da vor ihm so sonderbar machte.

      Kein einziger der Tramps rührte ein Glied.

      Bis Lewt leise und ohne jede Erregung sagte: »Ed, hol ihn vom Pferd.«

      Der untersetzte aber ebenfalls knochendürre Ed stieß den Colt hoch, spannte den Hahn – und starrte verblüfft auf den Revolver in der Faust des Reiters.

      »Phi«, stieß Lewt durch die Zähne, »der will nicht. Harter Besuch.«

      Jetzt erst hob der alte Franky den Kopf. »Mac«, zischte er heiser, »schläfst du?«

      Als der Angesprochene den Revolver hochnehmen wollte, brüllte der Colt des Reiters auf.

      Ed hatte eine Kugel im rechten Oberarm.

      Jims Revolvermündung zeigte auf Mac.

      »Ed muß noch hierbleiben, mit einer Kugel im Arm. Aber wenn du den Hahn berührst, Mac, bist du bei Andy.«

      Lewt hatte seine Daumen im Waffengurt.

      »Hey!« machte er. »Der Boy paßt sich uns an.«

      Der Alte an den Büschen erhob sich mit hölzernen Bewegungen. Aus starren metallfarbenen Augen blickte er Lewt an.

      »Ihr werdet von Tag zu Tag unbrauchbarer! Ihr wißt, daß nur ein Schuß fällt, wenn Besuch kommt. Und dieser Schuß kommt von uns!«

      Die Linke des Hageren zuckte zum Colt.

      Noch ehe Jim die Waffe herumnehmen konnte, sah er in das kreisrunde Mündungsloch, das ihm aus der knochigen Faust Lewts wie ein drohendes Auge entgegenblickte.

      »Yeah, Brother, für diesen Fall haben wir diese Antwort bereit.« Der Lange grinste.

      Jim mühte sich, seine Verblüffung zu verbergen.

      »Dann stehen die Chancen jetzt gleich auf gleich.«

      »Nicht ganz, Brother. Ich schieße schneller.«

      Der Alte an den Büschen machte ein saures Gesicht.

      »Schluß jetzt, Lewt! Wir verlieren unnötig Zeit!«

      Der Lange zog die Augenbrauen wieder in die Stirnmitte hoch.

      »Weißt du, im allgemeinen machen wir es kürzer. Aber mit Blaujacken überhasten wir nichts. Wir alle haben schließlich diesen Frack getragen.«

      »Kaum zu glauben«, sagte Jim.

      »Deshalb schießen wir grundsätzlich keinen Soldaten aus dem Sattel. Du steigst jetzt ab und läufst ganz gemütlich ein paar Schritte zu den Büschen hinüber und…«

      »… und dann bin ich bei Andy«, unterbrach ihn Jim grinsend.

      Über das Gesicht des Hageren kroch wieder das Indianerlachen. »Du sagst es, Brother.« Und plötzlich stand ein kaltes Glimmen in den Augen des Wegelagerers.

      Der sonst so leichtsinnige Jim hatte längst gespürt, daß diese so sanft redenden Männer eiskalte Banditen waren. Wenn er jetzt nicht sofort handelte, lag er zweifellos in der nächsten Minute mit einem Loch im Rücken drüben in den Büschen.

      Den Colt in der vorgestreckten Rechten rutschte er vom Pferd, er ließ Lewt nicht aus den Augen.

      Und dann lag er plötzlich am Boden und schoß.

      Auch der Lange hatte geschossen.

      Und auch der Alte drüben an den Büschen. Kein Mensch hatte ihm zugetraut, daß er seine alte Parkerpistole so schnell hätte ziehen können.

      Lewt stand einen Augenblick reglos da, dann schwankte er zu Seite und brach links in die Knie.

      Jim schoß wieder.

      Er hatte auf den Alten gezielt.

      Der hatte sich ganz zur Seite gerollt.

      Jim federte hoch und verschanzte sich hinter der Hinterhand seines Pferdes. Zwei Kugeln zischten dicht an seinem Schädel vorbei.

      »Gib’s auf, Brother! Wir machen dich doch fertig!« rief der ausgetrocknete Franky.

      Jim zuckte hoch, stieß den Colt vor und schickte eine Kugel zu dem Banden-Boß hinüber. Sie fehlte ihr Ziel.

      Da er den Alten, der neben Lewt zweifellos der gefährlichste war, im Auge behalten mußte, bemerkte er nicht, daß Ed sich blitzschnell gebückt und mit der unverletzten Linken seinen Colt aufgehoben hatte.

      Im Augenblick warf sich Mac herum und hechtete links auf die nahen Büsche zu.

      Das hatte Borett bemerkt. Er schickte dem Tramp eine Kugel nach, die jedoch auch ihr Ziel verfehlte.

      Es war ganz klar: Die Wegelagerer wollten ihn einkreisen. Dann hatte er keine Deckung mehr, und es war nur noch eine Sache von Sekunden, bis ihn eine Kugel von den Beinen riß.

      Damned! schoß es durch sein Hirn. Er war aus hundert brenzligen Situationen entkommen, hatte sich im Krieg seinen Graben selber ausgesucht, war länger als ein halbes Jahrzehnt durch die dark and bloody grounds gezogen und vielerlei Gefahren entronnen, und jetzt sollte er hier unter den Kugeln dieser vier Wegelagerer sein Dasein beschließen müssen?

      Damned! So hatte er es sich wirklich nicht gedacht. Schließlich war er auf dem Ritt heimwärts gewesen. Er hatte noch eine Menge vorgehabt. Und fünfunddreißig war schließlich auch noch kein Alter, um zu gehen.

      Der Mann fühlte, daß ihm der kalte Schweiß auf die Stirn trat.

      Mac war durch die Büsche entkommen. Er würde sich jetzt von der Seite heranschleichen und hatte es nicht einmal nötig, sich sehen zu lassen. Ein einziger Schuß genügte schließlich, auch den stärksten Mann umzuwerfen.

      Franky hatte sich drüben längst hinter einem großen Stein in Sicherheit gebracht.

      Lewt

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