Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Sie einen Job auf einer Ranch?«

      Da blickte der alte Tramp, der gerade einen Streifen aus Lewts Hemd gerissen hatte, auf und zischte:

      »Wir hätten dich doch aus dem Sattel schießen sollen. Du bist dümmer, als es der Präsident erlaubt. Wenn du nicht weißt, daß er Wyatt Earp ist, hast du hier in diesem Land keine Chance.«

      Jim warf den Kopf herum und blickte den Missourier verblüfft an. Dann stieß er einen leisen Pfiff durch die Zähne.

      »He, ich hab’s doch gewußt, daß ich Sie kenne! Sie sind wirklich Wyatt Earp?«

      »Ich heiße jedenfalls so.«

      »Na, wenn die Tramps Sie schon in den Büschen der Savanne kennen, dann werden Sie ja nicht mehr allzu lange leben, Sheriff.«

      »Ich bin kein Sheriff«, versetzte der Missourier gelassen. »So weit habe ich es noch nicht gebracht. Ich war bis jetzt kleiner Hilfs-Marshal in Lamar, drüben in Missouri.«

      Jim beobachtete, wie der Missourier die Kammern seiner Colttrommel wieder füllte.

      »Ein schöner Constabler, den die Banditen in drei Staaten kennen!« meinte er ironisch.

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Das kümmert mich nicht, Mister.«

      Er ging zu seinem Falben und stieg auf.

      »Warten Sie, ich komme ein Stück mit!« rief der ehemalige Offizier. »Ich habe nur noch eine Kleinigkeit zu erledigen.« Er zog seinen Colt und ging auf die Tramps zu.

      Ein scharfer Zuruf des Missouriers hielt ihn auf.

      Borett wandte sich um. »Was wollen Sie, Earp? Ich blase nur diese Halunken aus.«

      Wyatt schüttelte nun stumm den Kopf.

      In die Stirn des Offiziers grub sich eine steile Falte.

      »Hören Sie, Mister. Sie haben mich zwar aus dieser Tinte herausgerissen, das berechtigt sie aber keineswegs, hier irgendwelche Anordnung zu treffen. Ich werde diese vier Banditen jetzt erschießen!«

      Er wandte sich um und ging vorwärts.

      »Borett!« schneidend klang der Ruf hinter ihm her.

      Es lag etwas so Bedrohliches darin, daß der Offizier sich umwandte. Er blickte in ein plötzlich steinhart gewordenes Gesicht, aus dem ihm zwei stahlblaue Augen eiskalt entgegenblitzten.

      »Was wollen Sie, Earp?« stieß er heiser hervor. »Diese Kerle sind kaltblütige Verbrecher! Sie hätten mich niedergeschossen wie einen Sioux. Es sind Wegelagerer, Leute, die davon leben, daß sie andere überfallen. Sie gehören alle vier an den Galgen. Und wenn ich sie nicht erledige, passiert dies ihnen doch früher oder später.«

      »Mag sein. Was passiert wäre, ist nicht passiert. Und ob es Mörder sind, müßten Sie erst beweisen. Sie sind weder ein Sheriff noch ein Richter.«

      »Aber Sie, Sie sind doch Marshal. Es ist sogar ihre Pflicht, solches Gelichter von der Prärie zu vertilgen. Nach allem, was ich von Ihnen gehört habe, werden Sie doch wohl hart genug sein, vier Tote im Straßenstaub liegen zu sehen.«

      »Ich würde Ihnen nicht raten, meine Härte zu erproben, Borett. Zwei der Burschen sind schwer verwundet, und da es Brüder sind, werden die anderen sich um sie kümmern. Es sind neunzig Meilen bis Wichita und wenigstens ebensoviel bis Joplin. Sie haben keine Waffen mehr und somit auch keine Chance, etwas anzurichten. Ein einzelner bewaffneter Mann hält sie ohne weiteres in Schach. Ich habe oben von der Hügelkuppe ihre Pferde gesehen, auch die nehmen wir mit.«

      Das Gesicht des alten Tramps verzerrte sich zur Grimasse.

      »Wenn Sie uns die Gäule wegnehmen, Marshal, krepieren Lewt und Ed hier in der Savanne. Die Buffalo-Ranch ist mehr als siebzehn Meilen von hier. Lewt zumindest schafft es nie.«

      »Das ist eure Sache«, versetzte der Missourier hart. »Ihr wußtet genau, daß ihr mit eurem Job alles riskiert, seid froh, daß ihr so glimpflich davonkommt.«

      »Aber wenn…«

      Der Kopf des Missouriers flog herum.

      »Wenn du noch ein einziges Wort sagst, old man, binde ich euch auf eure Gäule und schleppe euch mit nach Wichita. Borett wird beim Bezirksrichter Klage gegen euch erheben. Und es könnte leicht möglich sein, daß sich dann noch eine Menge Leute einfinden, die auch noch was gegen euch vorzubringen haben.«

      Jetzt schwieg der alte Tramp und legte seinem Bruder Lewt verbissen einen Verband an.

      Wortlos und kopfschüttelnd zog sich Borett in den Sattel.

      Wyatt Earp blickte zu Mac hinüber.

      »Du scheinst der Jüngste zu sein, Fellow. Ich will dir einen Rat geben: Wenn du auf dem Weg bleibst, den dein grauhaariger Bruder hier anscheinend ein Leben lang verfolgt hat, wirst du eines Tages an einem Strick drei Yards über dem Boden baumeln. Man soll von da oben nicht die beste Aussicht haben. Vielleicht überlegst du dir die Sache.« Damit nahm er den Zügel hoch und trabte zwischen den Büschen hindurch davon.

      Jim Borett folgte ihm mit verschlossener Miene.

      *

      Die Nacht hatte sich mit ihren schwarzen Schatten über das Land gelegt, als sie die Blockhäuser der Buffalo-Ranch vor sich auftauchen sahen.

      Bisher waren die beiden Männer schweigend hintereinander geritten.

      Borett war mit der Handlungsweise des Missouriers nicht einverstanden. Wie konnte man solchen Halunken gegenüber noch Menschlichkeit und Milde walten lassen! Trotzdem aber hatte die Art, in der Wyatt Earp alles, was er anordnete und auch durchsetzte, dem ehemaligen Offizier sehr imponiert. Jim blickte auf den breitschultrigen Rücken des Mannes, dessen kantige Silhouette sich scharf gegen den Nachthimmel abzeichnete

      Wyatt Earp! Natürlich hatte er von ihm gehört. Oben in Virginia hatten sie von ihm gesprochen. Auch in Kentucky kannten sie seinen Namen. In den Saloons von Illinois hatte er von ihm sprechen gehört, und drüben auf den grünen Weiden von Missouri erzählten die Cowboys an den Lagerfeuern von seinen Taten.

      Da ritt er nun still vor ihm durch die Nacht, der Hilfspolizist aus Lamar, der sich einen so großen Namen gemacht hatte.

      Wyatt hielt auf die Blockhäuser zu. Er lenkte seinen Falben in den dunklen Hof. Gleich darauf stürmte ein Mann aus einem flachgestreckten Blockhaus, und man hörte die schweren Hähne einer Schrotflinte knacken.

      »Stopp, Mister!« rief Wyatt ihm zu. »Wir sind Freunde!«

      »Natürlich«, versetzte der Mann rauh. »Es sind alles Freunde, die hier nachts auf den Hof schleichen; bis vor zehn Jahren hatten sie noch ein rotes Fell.«

      »Wir wollen nur um Wasser bitten und vielleicht um einen Schlafplatz in der Scheune.«

      »All right. Laßt eure Schießeisen bei euren Gäulen. Kommt her, aber vergeßt nicht, daß ich zwei Hände voll mit gehacktem Blei in meinen Läufen habe.«

      Wyatt schnallte den Waffengurt ab und hängte ihn über das Sattelhorn.

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