Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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blickten die Männer in Feddersons Gesicht.

      Da schlossen sich die Augen des Kranken und öffneten sich erst nach einer Weile wieder.

      Der Vormann blickte den Missourier an.

      »Sie hatten Recht.«

      Wyatt nickte, tippte grüßend an den Hut und verließ dann mit Kid Kay den Raum.

      Minuten später schon sprengten die beiden Deputies der Stadt wieder entgegen.

      Am nächsten Mittag trabte ein staubbedeckter Reiter in der Mainstreet des kleinen Städtchens ein.

      In dem Saloon, in dem auch Borett schon haltgemacht hatte, als er zu Mittag.

      »Ja, den Mann habe ich gesehen«, antwortete der Wirt auf seine Frage. »Der Bursche sah genauso aus wie Sie ihn beschreiben. Er erkundigte sich nach einem Paar, das vor drei Jahren hier durchgekommen ist. Ich konnte mich zufällig an die beiden noch gut erinnern, weil sie auch hier gewesen waren. Es war im Sommer. An einem glühendheißen Nachmittag. Die Frau sah ziemlich elend aus. Sie hatten einen Planwagen. Der Mann war ziemlich groß und breit und hatte blondes Haar. Vielleicht hätte ich mich an die beiden nicht erinnert, wenn der Mann neulich mich nicht an das fehlende Ohr des Blonden erinnert hätte. Und daran konnte ich mich nun ziemlich genau erinnern. Der blonde Bursche hatte mir erzählt, daß ein Sioux ihm im Kampf das Ohr vom Kopf getrennt hatte. So was kommt ja nun nicht gerade alle Tage vor…«

      *

      Wyatt ritt weiter auf der Spur des Mörders nach Nordwesten.

      Nicht sehr weit vor Great Brend kam ihm ein schaukelnder Planwagen entgegen.

      Der Mann auf dem Kutschbock war alt und gebeugt, hatte ein verwittertes Gesicht und trug einen zerfledderten Filzhut auf dem Kopf. Wyatt grüßte ihn kurz und ritt vorüber.

      Er mochte den Wagen vielleicht sechs Yards hinter sich gelassen haben, als ein Gewehrschuß aufpeitschte.

      Wie ein Keulenschlag fuhr es dem Missourier in den Rücken.

      Er glitt sofort aus dem Sattel und blieb lang ausgestreckt auf der Erde liegen.

      Drüben aus dem Planwagen sprang ein Mann auf die Straße. In seiner Rechten hielt er eine kurzläufige Parkerbüchse.

      Mit einem Ruck blieb der Wagen stehen. Der Alte wandte sich auf dem Kutschbock um und rief mit schriller Greisenstimme.

      »Hast du ihn, Jack.«

      »Ja, Vater. Komm her, wir schleppen ihn auf den Wagen.«

      Während sich der Junge dem Niedergeschossenen näherte, kletterte der Alte mit einer Gelenkigkeit, die ihm wohl niemand zugetraut hätte, vom Wagen.

      Die beiden blieben vor dem Mann am Boden stehen.

      »Der hat nicht viel bei sich«, krächzte der Alte im hohen Diskant. »Zwei alte Revolver, abgelaufene Stiefel und Kleider, die keinem von uns passen. In die Stiefel werde ich mir vorne Gras reinstopfen müssen.«

      »Sie sind jedenfalls besser als deine«, unterbrach ihn der Sohn.

      Der Alte bückte sich und tastete die Taschen des Niedergeschossenen ab.

      »Nichts – doch da. Er hat einen Stern in der Tasche.«

      Jack erbleichte. »Goddam, ein Sheriff!«

      »Unsinn, es ist ein Tramp. Den Stern hat er irgendwo gestohlen. Für so etwas habe ich ein Auge.«

      Und mit einer taschenspielerhaften Geschwindigkeit ließ der Alte einen Geldbeutel in seinen weiten Taschen verschwinden. Es war so schnell geschehen, daß sein Sohn nicht einmal etwas davon bemerkt hatte.

      »Hier krauchen doch nur arme Hunde herum. Wahrscheinlich wird er einen Sheriff ermordet haben.«

      Jack hatte angestrengt nachgedacht.

      »Vielleicht können wir eine Belohnung für ihn bekommen.«

      Der Alte versetzte dem Burschen einen derben Stoß.

      »Schwachkopf, los, pack an. Wir werfen ihn in den Wagen.«

      Sie nahmen den schweren Mann und schleppten ihn zum Wagen hinüber.

      Jack band den Falben hinten an, und der Alte stieg wieder auf den Kutschbock.

      Holpernd, stoßend und rumpelnd setzte sich der Wagen wieder in Bewegung.

      Wyatt kam wieder zu sich, als der Wagen über einen großen Felsstein sprang. Unter dichtgesenkten Wimpern hervor sah er den Rücken eines jungen Mannes vor sich, der auf einem Sack hockte und durch die vorn offene Plane auf die Straße blickte.

      Wyatt sah jetzt deutlich, daß der Bursche seinen Stern in der Hand hielt.

      »Ho«, machte der Alte draußen auf dem Kutschbock.

      Mit einem Ruck hielt der Wagen an.

      »Was gibt’s«, rief der Bursche.

      Das Gesicht des Alten erschien in der Planöffnung.

      »Wir buddeln ihn da drüben ein.«

      »Es ist doch noch viel zu hell«, versetzte der Bursche.

      »Widersprich mir nicht«, krächzte der Alte.

      »Aber du hast doch selbst immer gesagt…«

      »Du sollst dein ungewaschenes Maul halten«, geiferte der Alte. »Neun Meilen von hier ist Ellingwood, da kommen wir genau in der Dunkelheit an. Ich habe weder Lust, den Mann mit in die Stadt zu nehmen, noch ihn eben vorher einzubuddeln. In der Nähe von Ortschaften mußt du immer mit Leuten rechnen. Steig aus! Da drüben in den Büschen sehe ich eine Grube. Da werfen wir ihn hinein und decken ihn mit Zweigen zu. Willst du es noch leichter haben?«

      Wyatts Linke war zwischen seinem Oberschenkel und der Wagenplanke eingeklemmt. Siedendheiß durchzuckte es ihn, als er unter seinen Fingerspitzen den Knauf seines Revolvers fühlte.

      Die beiden Tramps mußten ihrer Sache sehr sicher gewesen sein; sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihren Waffengurt abzuschnallen. Das würden sie natürlich jetzt nachholen.

      Oben links im Rücken fühlte Wyatt einen dumpfen Schmerz.

      Jetzt wurde hinten der Wagen geöffnet, und der Alte zerrte an seinen Stiefeln.

      Wyatt sah den Jungen rechts neben sich stehen.

      Er hatte keine Zeit mehr zu verlieren.

      Mit einem Ruck richtete er sich hoch, schleuderte den Burschen mit der Rechten zur Seite, daß er kopfüber aus dem Wagen stürzte. Dann zog er sich an der Plane hoch und hielt dem Alten den Revolver entgegen.

      Mit weit aufgerissenen Augen und zahnlos gähnendem Mund stierte ihm der greise Bandit entgegen.

      Der Bursche war am Boden und rührte sich nicht. Er war vor Angst ganz steif.

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