Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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siebzehnjährige Jack Petersen war tot. Ein sinnloses Banditendasein hatte sein Ende gefunden.

      Unter den Leuten, die sich auf der Straße eingefunden hatten, war auch ein Arzt. Er blickte in das Gesicht des Alten, den der Sheriff jetzt ins Office brachte.

      »Ich habe ihn rechts oben in der Brust getroffen«, sagte der Missourier. »Er ist vom Wagen gestürzt.«

      Der Arzt untersuchte den Banditen.

      »Er stirbt«, sagte er dumpf, »der Sturz hat ihm die Schädeldecke zertrümmert.«

      Da schlug der alte Tramp die Augen auf. Sein Blick glitt über die Gesichter der Männer und blieb an Wyatt Earp haften. Ein schwaches Lächeln zuckte um seinen zahnlosen Mund.

      »Sheriff«, stieß er röchelnd hervor, »verzeihen Sie mir. Ich hatte wirklich kein Glück.« Seine brechenden Augen blickten starr zur Decke. »Ich war sieben Jahre im Gefängnis, seitdem war alles zu Ende. Ich habe nicht mehr zurückgefunden.« Er hob bittend seine krallenartigen Hände.

      Wyatt, selbst vom Schmerz geplagt, trat zu ihm heran.

      »Verzeihen Sie mir«, röchelte der Alte wieder.

      Der Missourier nickte düster.

      »Und kümmern Sie sich um Jack, er taugt nichts.«

      Wyatt nickte wieder.

      »Verzeihen Sie mir, Sheriff…« Der graue Schädel des sterbenden Vagabunden Joel Petersen rollte zur Seite.

      Der Missourier wandte sich um und ging schwankend zur Tür.

      »Mister«, rief ihm der Arzt nach. »Ihre Jacke ist ja hinten blutverschmiert.«

      Drüben im Arzthaus holte Doc Griffith mit geschickten Händen die Kugel aus dem Rücken des Marshals.

      Der Missourier hatte das Lederstück von sich gewiesen, auf das er während der Prozedur beißen sollte.

      Auch den Whisky hatte er verschmäht.

      »Damned«, meinte der Arzt und rieb sich den Schweiß von der Stirn. »Sie sind der härteste Mann, der mir je untergekommen ist. Ich war fünf Jahre lang Feldscher im Krieg und habe hunderten von Männer Blei aus dem Körper geschnitten. Die Kugel saß ziemlich tief. Sie werden eine Weile brauchen, bis Sie wieder in den Sattel steigen können, Sheriff. Sie haben Glück, der Krankenraum drüben ist völlig leer. Miß Flaherty kommt morgen früh und wird sich um Sie kümmern.«

      *

      Drei Tage lag Wyatt schon in dem schmucklosen, großen Raum, der zum Garten des Arzthauses hinausführte. Ann Flaherty, die junge Helferin des Arztes, sorgte für ihn.

      Er war ein sehr stummer Patient, der Mann aus Missouri.

      Als Ann am Morgen des vierten Tages den Raum betrat, war das Bett leer.

      Die Frau sah den hochgewachsenen Mann am Fenster stehen und in den Garten blicken.

      »Sheriff!« rief sie entsetzt. »Sheriff, Sie dürfen doch nicht aufstehen!«

      Wyatt wandte sich um. Ein mattes Lächeln lag um seinen Mund.

      »Ich bin kein Sheriff, Miß Flaherty.«

      »Nicht? Aber der alte Petersen hatte es doch gesagt! Und in dem Wagen hat man Ihren Stern gefunden. Der Sheriff hat uns gestern abend gesagt, daß es sogar ein Marshalstern sei.«

      »Ich bin Hilfsmarshal in Wichita, Miß. Mein Name ist Wyatt Earp.«

      Fast wäre dem Mädchen das Tablett mit dem Frühstück aus der Hand gefallen.

      »Wyatt Earp? Waren Sie nicht in Ellsworth?«

      »Doch, aber das ist schon eine Weile her.«

      Erfreut kam Ann Flaherty auf ihn zu. »Wyatt Earp!« sagte sie wieder. »Ist das eine Überraschung! Ich stamme aus Salinas. Damals sprach die ganze Stadt von Ihnen. Sie hatten doch Ben Thompson in Ellsworth eingesperrt. Er und sein Bruder hatten auch in Salinas viel Unheil angerichtet.«

      Wyatt nickte.

      Das Mädchen meinte: »Aber hier kennen die Leute Sie auch. Im Town-Kurier stand schon öfter etwas über Sie.«

      Es war dem Missourier sichtlich unangenehm, sich über diese Dinge zu unterhalten.

      Die Frau hingegen war froh, daß durch den berühmten Mann endlich eine Abwechslung in ihr tägliches Einerlei gekommen war.

      »Sie wollen nach Great Brend hinauf?«

      »Yeah.«

      »Und da haben diese beiden Banditen Sie unterwegs überfallen?«

      »Ja.«

      »Es ist schlimm hier, in dieser Gegend. Erst vor drei Wochen wurde eine Farm in der Nähe von Ellingwood überfallen. Die Cowboys erzählten, es wären mehr als zehn Männer gewesen. Ich glaube, das Arkansas-Knie ist eine der gefährlichsten Gegenden im Westen.«

      »Es wird wohl überall das gleiche sein«, meinte der Mann. »Vor ein paar Tagen traf ich oben zwischen der Buffalo-Ranch und Graystone auf vier Brüder, die dabei waren, einen einzelnen Mann niederzumachen. Der alte Petersen und sein Sohn waren also keineswegs etwas Besonderes. Leider kraucht eine Menge Gesindel durch die Staaten. Es wird noch ziemlich lange dauern, bis sich das einmal gibt.«

      »Glauben Sie, daß es sich überhaupt einmal geben wird?«

      »Ganz sicher. Eines Tages werden Sie von Boston nach Los Angeles reisen können, von Wichita über Dodge nach Santa Fé und von Texas hinauf nach Montana, ohne Sorge, daß Ihnen ein Mensch ans Leben will.«

      »Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Ich glaube, das werden wir nicht mehr erleben.«

      »Das glaube ich doch«, sagte Wyatt fest.

      Die Frau ahnte in diesem Augenblick nicht, daß ausgerechnet dieser Mann, der da vor ihr stand, eine ganze Menge dazu beitragen sollte, das Gesetz in dieses Land zu tragen.

      Doc Griffith stand plötzlich in der Tür. Verblüfft blickte er auf seinen Patienten.

      »Hallo, Mister! Was soll denn das? Da schneide ich diesem Menschen vor drei Tagen eine Gewehrkugel aus dem Rücken, und schon läuft er wieder herum! Ich habe schon zu Miß Flaherty gesagt, daß Sie aus Eisenholz seien und daß mir so etwas wie Sie wirklich noch nicht untergekommen wäre – aber das geht dann doch etwas zu weit! Sie müssen noch mindestens eine Woche liegen.«

      »Das ist unmöglich, Doc.«

      »Er ist Wyatt Earp!« spielte Ann Flaherty ihren Trumpf aus. Und sie tat es mit Genuß.

      Der Arzt zog die Brauen hoch. »Wyatt Earp? Stimmt das?«

      Der Missourier nickte.

      Da rieb der Doktor sich das Kinn und meinte:

      »Nun ist mir einiges klar. Eine ganze Menge sogar. Aber trotzdem:

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