Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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er sich dem Haus wieder auf zwanzig Yards genähert hatte, hielt er inne und lauschte.

      Alles war still.

      Der Mann duckte sich tief am Boden hin und huschte wieder über den freien Platz auf die Fensterwand des Blockhauses zu.

      Wieder schob er sich an das Glas heran und warf einen vorsichtigen Blick in den Raum.

      Die drei Cowboys saßen um den Tisch und spielten.

      Sofort huschte Borett zurück und lief auf das Gatter zu.

      Das Tor stand noch offen.

      Und der Corral war leer!

      Der Mann grub vor Wut die Zähne in die Unterlippe und rieb sich das schmerzende Genick.

      Was nun?

      Es war nahezu ausgeschlossen, einen der Gäule hier auf der Weide zu fangen.

      Ja, wenn er ein Lasso gehabt hätte!

      Ein Lasso! Wie ein Feuerstrahl zuckte der Gedanke durch sein Hirn. Die Männer in der Hütte hatten bestimmt Lassos; gute leichte Pferdelassos.

      Mit hartem Gesicht ging Jim Borett zum Haus zurück, näherte sich dem Fenster und zog seinen Colt aus dem Halfter.

      Da saßen sie alle drei um den Tisch herum und blickten auf ihre Karten. Ganz sicher ahnte keiner von den drei Burschen, daß draußen vorm Fenster der Tod lauerte.

      Jim Borett blickte auf das Fensterglas, hob den Colt und spannte den Hahn.

      Mit einem einzigen Stoß mußte die Scheibe zertrümmert sein. Und dann hatte er drei blitzschnelle Schüsse abzugeben.

      Er durfte keine Zeit verlieren – und spürte doch, daß ihm der Schweiß von der Stirn in dicken Perlen durch die Brauen in die Augen rann.

      Er fuhr zusammen, riß den Colt zurück und wirbelte herum.

      Dicht vor ihm stand das große Pferd mit dem Lederriemen am Halfter.

      Borett schluckte vor Erregung. Er wich an die Wand zurück.

      Streckte die Hand lockend aus und bemerkte, daß das Pferd zurückging.

      Das Spiel wiederholte sich ein paarmal. Dann hatte Borett die Hausecke hinter sich. Er hechtete vorwärts und hatte den Lederriemen in der Hand.

      Diesmal führte er das Tier vom Haus weg durch das hohe Gras bis an den Weidezaun.

      Es dauerte fast eine Stunde, bis er die Drähte bei einem Pfahl so weit aus den Klammern gerissen hatte, daß er sie nach unten hin zusammentreten konnte.

      Ungehindert verließ er mit dem Tier die Weide.

      Der Braune wieherte freudig auf, als sein Herr mit dem anderen Pferd zurückkam.

      Jim Borett legte dem gestohlenen Pferd den Sattel auf, zog die Gurte fest und ritt durch die Nacht nach Südwesten davon.

      Der Braune trottete hinter ihm drein, aber der Reiter kümmerte sich nicht mehr um ihn.

      *

      Im Morgengrauen kam der Pferdedieb auf eine Wagenspur, die von Südosten herauf nach Westen ging.

      Borett folgte ihr. Schon am frühen Morgen ritt er in Silverlake ein.

      Es war eine saubere kleine Stadt, und sie sah nicht viel anders aus als all die anderen Städte auch, die Jim Borett bisher gesehen hatte.

      Der Store hatte noch geschlossen.

      Nur der Blacksmith arbeitete schon.

      Und rechts lag die Kneipe. »Sonnenwinkel-Bar« stand in großen gebrochenen Lettern über dem Eingang.

      Aber die Tür war noch versperrt.

      Borett band die beiden Gäule am Zügelholm fest und setzte sich auf die Vorbautreppe.

      Das Leben in der Mainstreet erwachte allmählich. Die Menschen verließen ihre Behausungen und strebten ihrem Tagewerk zu.

      Der Store drüben wurde geöffnet, und bald kamen von allen Seiten Frauen, die einkaufen wollten, und dann noch eine Weile schwatzend auf den Stepwalks standen.

      Barfüßige Burschen schoben einen riesigen Karren aus einem Hoftor und beluden ihn mit leeren Fässern.

      Kinder mit Schultaschen liefen grölend auf eine Nebengasse zu, und ein leichter Buggy rollte fast geräuschlos und federnd vorüber. Dann hörte Jim ein leises Geräusch hinter sich an der Tür.

      Borett blinzelte in das Halbdunkel des Schankraumes und schob sich zur Theke.

      »Whisky!« sagte er nur.

      Wortlos schob ihm der dicke Salooner eine Flasche mit einem Glas hin.

      Jim zahlte sofort und trank ein volles Glas aus, stieß dann die Luft prustend durch die Nase und sah den Wirt forschend an.

      »Mister«, sagte er, »ich suche einen Freund. Kennen Sie zufällig einen Mann, der Cass Baxter heißt?«

      Der Wirt nickte.

      Borett zuckte zusammen. In seinen Ohren war plötzlich ein helles Singen. Das Blut in seinen Adern schien stillzustehen. Tief krallten sich seine Finger in das Thekenholz.

      Es dauerte Sekunden, bis er wieder zu sich gefunden hatte. Er goß sich das Glas voll und trank es hastig aus.

      Der Wirt beobachtete ihn stumm.

      Jim griff in seine Tasche. Er zog die Hand leer wieder heraus.

      »Haben Sie Tabak?«

      »Sicher.«

      Der Salooner reichte ihm einen Beutel und braunes Papier.

      Mit zitternden Fingern schob Borett die Tabakfäden auf das Blättchen und rollte sich eine Zigarette.

      »Wo wohnt er?« fragte er schließlich und verwünschte sich, daß seine Stimme so unsicher klang.

      Der Salooner wischte ein unsichtbares Stäubchen von der Theke und wies über die Schulter.

      »Draußen, auf der Ranch.«

      »Er hat eine Ranch?«

      Der Salooner nickte. »Eine große Ranch. Ich glaube, die Baxter-Ranch hat die meisten Rinder und die meisten Cowboys in der Gegend.«

      Borett sah in sein Glas. Er trank es leer und goß sich wieder ein.

      »Für diese Stunde haben Sie ja schon einen ganz ordentlichen Durst«, meinte der Salooner feixend.

      »Den habe ich immer.«

      »Eine gesegnete Sache.«

      »Für Sie!«

      »Für

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