Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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losreißen. Endlich zersprangen seine festaufeinandergepreßten Lippen. Heiser und tonlos stieß er hervor:

      »Nancy…«

      Die Frau war wachsbleich geworden. Um ihren Mund zuckte es. Sie griff nach ihrem Herzen.

      Jim Boretts Hände waren schweißnaß. Er krampfte sie ineinander und starrte wortlos auf die Frau.

      Keuchend ging sein Atem. Er machte einen taumelnden Schritt nach vorn.

      »Nancy! Der Stein! Der Grabstein, unten am Arkansas –.«

      Die Frau würgte hervor: »Nancy…, unser Kind…, liegt da…«

      Jim wischte sich durchs Gesicht. »Unser Kind?«

      Die Frau rang nach Atem. »Ja, unser Kind!«

      Da sprang er auf sie zu und riß sie grob mit der rechten Faust an sich heran.

      »Unser Kind! sagst du? Du verdammte…«

      Ein Blitz zuckte aus den Augen der Frau.

      »Ja, unser Kind! Es kam sieben Monate nach deinem Abschied von Wichita auf die Welt. Es war krank… Es mußte fort aus der Gegend. Unterwegs… unterwegs ist es gestorben…« Mit einem furchtbaren Weinkrampf brach sie zusammen.

      Der Mann starrte sie an. Er glaubte, der Himmel müsse jetzt einfallen. Der Himmel, unter dem er so furchtbar gesündigt hatte.

      Dann wurde er plötzlich von einer scheußlichen Angst gepackt, warf sich herum und stürmte zum Wagen.

      »Heya!« brüllte er, schwang die Peitsche und schlug wild auf den Schimmel ein.

      In halsbrecherischer Fahrt schoß das Gefährt aus dem Ranchhof.

      Am späten Nachmittag dieses Tages ritt Wyatt Earp von Norden her auf Silverlake zu.

      Er hatte all die Umwege, die Jim Borett gemacht hatte, abgeschnitten. Nicht, weil er dessen Weg kannte, sondern, weil er einer Eingebung folgend, auf die Stadt zuhielt.

      Er hatte den großen Vorsprung Jim Boretts aufgeholt.

      Borett war, nachdem er den WalnutCreek überquert hatte, viele Tage lang tief nach Süden hinuntergeritten, bevor er zurück auf den Walnut-Creek zuhielt.

      Als der Missourier in der Ferne schon die Dächer der Stadt vor sich in der rotgoldenen Abendsonne schimmern sah, scheute der Falbe plötzlich in der Nähe eines Gebüsches und stieß den Atem prustend durch die geblähten Nüstern.

      Mit einem Satz war der Mann aus dem Sattel, lag im hohen, nassen Gras und schob sich seitlich an die Büsche heran.

      Dann fand er den Gefesselten hinter dem Strauchwerk.

      Er überzeugte sich zunächst, ob er nicht etwa in eine Falle gelaufen war, und erhob sich dann.

      Der Mann am Boden war so stark gefesselt, daß er aus eigener Kraft unmöglich hätte frei kommen können. Wyatt zerschnitt die Lederriemen und nahm ihm den Knebel aus dem Mund.

      Cass Baxter erhob sich, knickte auf den blutleer gewordenen Beinen wieder ein und blickte seinen Befreier an.

      »Schnell, ich muß zur Ranch…«, stieß er hervor.

      »Wohin?«

      »Jim – er ist zurückgekommen. Und sie ist auf der Ranch! Ich muß sofort hin!«

      »Sie müssen mir das schon etwas deutlicher erklären, Mann!«

      Jetzt konnte der Rancher aufrecht stehen. Er rieb sich die Handgelenke und drehte den Kopf hin und her.

      »Der Kerl hat mich zusammengeschnürt wie ein Paket…«

      »Wer denn?«

      »Jim B…« Baxter brach ab und musterte den Fremden mit schräggelegtem Kopf. »Wer sind Sie?«

      »Mein Name ist Wyatt Earp. Ich bin Deputy-Marshal in Wichita…«

      »Wichita?« stieß Baxter erschrocken hervor. »Dann sind Sie also hinter ihm her!«

      »Hinter wem?«

      »Hinter…« Der Rancher blickte durch die Büsche. »Sie haben ein Pferd, Marshal. Nehmen Sie mich mit zu meiner Ranch! Ich bin Cass Baxter, meine Frau ist auf der Ranch. Sie ist in Gefahr. Jim wird…«

      Jetzt hatte der Missourier begriffen. Er wandte sich um und pfiff seinem Falben. Während er in den Sattel sprang, rief er:

      »Zu zweit brauchen wir zu lange! Wo liegt die Ranch?«

      »Aber Sie wissen doch gar nicht…«

      »Doch ich weiß genug. Jim Borett war hier! Er hat Sie überfallen und ist zur Ranch geritten! Wie finde ich die Ranch?«

      »Sie müssen nach Norden reiten! Aber er war schon heute früh…«

      Was er weiter rief, hörte der Missourier nicht mehr. Im vollen Galopp sprengte er über die Weide nach Norden.

      *

      Jim Borett war längst verschwunden.

      Wyatt fand eine völlig niedergeschlagene Frau vor, erklärte ihr alles, und Minuten später preschte er zusammen mit zwei Cowboys und einem ledigen Pferd zur Stadt zurück.

      Der Rancher kam ihnen unterwegs entgegen. Er war außer Atem vom Laufen.

      »Nancy!« rief er. »Was ist mit ihr?«

      »Alles in Ordnung!« konnte Wyatt ihn beruhigen. »Reiten Sie mit Ihren Leuten heim, Mister Baxter!«

      »Und Sie – folgen ihm?«

      »Yeah.«

      Der Rancher blickte den Missourier nachdenklich an. »Mister Earp, er… er war mein Freund.«

      »Ich weiß es.«

      »Und was er getan hat, das geschah, weil er…«

      »Wissen Sie denn, was er getan hat?«

      »Er hat es mir gesagt.«

      »Dann wissen Sie auch, daß ich ihn jagen muß.«

      Baxter senkte den Kopf und nickte düster. »Yeah – das weiß ich.«

      Er ging zu dem Pferd, das seine Männer für ihn mitgebracht hatten, zog sich am Sattelknauf hoch und blickte auf den Weg.

      Wyatt hielt neben ihm. »Reiten Sie zurück zu Ihrer Frau, Mister Baxter. Und sorgen Sie dafür, daß sie bald alles vergißt. So long.« Er reichte dem Rancher die Hand.

      »Ich danke Ihnen, Marshal, daß Sie mich da aus den Büschen geholt haben; wer weiß, wie lange ich ohne Sie da gelegen hätte!«

      Der Missourier winkte ab und nahm die Zügel hoch.

      Er

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