Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Der Rancher machte seine Hand los, ballte sie zu einer Faust und ließ sie so hart und dröhnend auf die Schrankplatte fallen, daß Glas und Flasche tanzten. »Er war neulich auf der Weide. Als ich von Walker kam. Ich sah ihn da mit ein paar Jungens. Mehr weiß ich nicht. Laß mich in Ruh!« Er rannte mit großen Schritten zur Tür.

      Wie eine Lassoschlinge warf die Frau die Worte hinter ihm her: »Sie haben ihn gehängt! Oben in Harrington haben sie deinen Sohn Nils wegen Mordes gehängt! Wyatt Earp hat ihn gefaßt...«

      Big Bill machte noch einen halben Schritt. Dann blieb er stehen. Sein breiter Rücken war unbeweglich. Und als Mary daraufstarrte, verflog plötzlich all ihr wilder Trotz und Zorn. Eine tiefe Verzweiflung ergriff sie. Sie fühlte auf einmal, was in dem Mann da drüben vor sich gehen mußte. Er hatte seinen Sohn immer geliebt. Mehr als seine eigene Frau, als seine Tochter, seine Ranch und seine Weide. Immer und immer wieder hatte er dem mißratenen Jungen verziehen, hatte seine Schandtaten gedeckt und verschleiert. Aber Nils hatte es ihm schlecht gedankt.

      Als der Rancher sich jetzt langsam umwandte, war sein Ledergesicht grau geworden. Ein bitterer Ausdruck lag in seinen flackernden Augen. Der jähzornige, immer gewalttätige Mann öffnete erst nach einer vollen Minute und hauchte tonlos: »Was... was hast du gesagt, Mary Ann?«

      Da war die letzte Kraft aus dem Körper der Frau geschwunden. Sie brach da, wo sie stand, vornüber zusammen und blieb langausgestreckt auf den Dielen liegen.

      Still und reglos.

      Der Rancher starrte mit harten Augen auf sie nieder. Er rührte sich nicht.

      Da wurde heftig an die Tür geklopft.

      Big Bill sagte nichts.

      Die Tür wurde geöffnet, und der alte Tom kam, gefolgt von Mac Hayley, herein.

      »Wir hörten Schreie, Boß.«

      Die beiden sahen auf das Mädchen.

      Der Pferdeknecht kam heran und wollte sie aufheben. Er schaffte es nicht und sah sich nach dem Vormann um.

      Da bückte sich Hayley und fuhr zurück.

      »Rührt sie nicht an!« hatte ihn der Rancher angeschrien. »Hinaus – hinaus mit euch!« Wild und drohend, mit erhobenem Arm stand der Despot vor ihnen.

      Tom schlich zur Tür.

      Mac Hayley blickte seinen Boß verdrießlich an.

      »Verschwinde!« brüllte Cumberland. »Los, du auch!« Er hob seine gewaltigen Hände. »Sonst zerquetsche ich dich, du verdammter Bastard.«

      *

      Während über der Cumberland-Ranch der düsterste Tag aufzog, fand die aufgehende Sonne im Hof des Small-Ranchers Walker zwei fleißige Männer. Sie hatten zusammen Holz gesägt, und während Wyatt jetzt die schwere Axt in die Klötze fliegen ließ, hämmerte Walker drüben am Gatter herum.

      Plötzlich hörte das Hämmern auf.

      Harry Walker kam langsam über den sonnenbestrahlten Hof auf Wyatt zu. »Marshal, wollen Sie etwa bis in alle Ewigkeit hier auf meinem Hof bleiben und sich abrackern?«

      Wyatt ließ die Axt durch ein dickes Scheitstück sausen und klingend in den Hauklotz fahren. Dann blickte er auf. »Natürlich nicht, Mister Walker. Aber ich muß noch warten, und soll ich das vielleicht in Untätigkeit tun?«

      »Nein, ich kann mir Sie auch nicht ohne Beschäftigung vorstellen. Es ist nur... Sie haben mich da in eine höllische Verlegenheit gebracht. Den Cowboy Evans, den hätte ich noch bezahlen können; aber einen Wyatt Earp kann ich nicht bezahlen.«

      »Machen Sie sich doch bloß keine Sorgen, Mister Walker. Sie haben den Cowboy Wynn Evans angeworben. Und nur den bezahlen Sie für die kurze Zeit, die er auf der Ranch gearbeitet hat.«

      Walker reichte Wyatt die Hand. »In Ordnung.« Er wollte sich abwenden, fragte aber noch: »Was geschieht nun?«

      »Das möchte ich auch wissen«, versetzte Wyatt.

      *

      Wyatt Earp sollte nicht allzu lange auf den Entschluß Big Bills warten müssen. Aber noch vorher ereignete sich auf dem nördlichen Vorwerk der Cumberland-Ranch etwas anderes.

      Mac Hayley hatte die Weiden inspiziert. Er war seit drei Tagen bei den sieben Cowboys auf dem Nord-Vorwerk einer Gruppe von drei länglichen Blockhäusern, die dicht an der Weidegrenze zu Piet Hartmanns Land standen.

      Es war ein heißer Tag.

      Die Sonne schleuderte seit dem frühen Morgen eine wahre Feuersglut vom Himmel.

      Wabernd stand die Hitze über der Weide.

      Die trockenen Gräser knisterten unter den Hufen der Rinder.

      Mac Hayley hockte auf den obersten Treppenstufen eines der Häuser, kaute auf einem Grashalm herum und sah den beiden Reitern entgegen, die von Norden auf das Vorwerk zukamen.

      Er wußte, wer diese Männer waren, schon ehe er sie erkannte: Der Rancher Hartmann und sein ältester Sohn Piet.

      Als sie zwischen den Blockhäusern waren, nahm Hayley den Grashalm aus dem Mund und rief: »He, verschwindet von unserer Weide! Aber schnell!«

      Hartmann scherte sich nicht um diese Warnung. Er stieg ab und kam bis auf sieben Yards an den Vormann heran.

      Einige Cowboys, die die Reiter hatten kommen sehen, traten neben den Vormann.

      Der alte Hartmann zog langsam seine Jacke aus und reichte sie seinem Sohn. Dann sagte er klirrend: »Hayley, du hast in Florence meinen Jungen niedergeschossen!«

      Der Vormann stand auf und machte einen halben Schritt vorwärts. Seine rechte Hand hing geöffnet über dem Knauf seines Colts. Da war also der Alte gekommen und wollte seinen Sohn rächen. Nun, das würde ihn nicht unruhig machen! Er war ein schneller Schütze und würde den Alten eben auch töten. Big Bill würde es ihm danken.

      Nein, dieser Hartmann sah wirklich nicht aus, als könnte er einen Colt schneller aus dem Halfter ziehen. Und es gab wohl keinen Mann der Runde, der ihm auch nur die Unze einer Chance gegen Mac Hayley eingeräumt hätte.

      »Yeah, ich habe Jonny im fairen Kampf besiegt, Hartmann!« schnarrte Hayley.

      »Im fairen Kampf?«

      »Yeah, im fairen Kampf. Meine Männer und die halbe Stadt waren Zeuge.«

      Um die schmalen Lippen des Ranchers zuckte ein bitteres Lachen. »Deine Mannschaft und die Stadt Bill Cumberlands!«

      Hayley zog finster die Brauen zusammen und bellte: »Was soll das, Hartmann? Wenn Sie mich beleidigen wollen, dann ziehen Sie den Colt! Ich werde Ihnen dann zeigen, wie wir von der Cumberland-Ranch mit solchen Kerlen umspringen!«

      »Wir von der Cumberland-Ranch!« wiederholte Hartmann eisig. »Es wird Zeit, Hayley, daß ihr von der Cumberland-Ranch in Zaum und Zügel kommt und lernt, wie sich ein Mann in diesem Lande zu benehmen hat.«

      Hayley legte den Kopf schief. »Ach,

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