Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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den umgestürzten Wagen und landete mitten im Getümmel der Kämpfenden.

      »Wyatt Earp!« brüllte Mannen Clements, und seine Rattenaugen glänzten tückisch.

      »Wyatt Earp!« schrie auch Kid Kay. Aber er schrie es begeistert. Er sah, wie Wyatt den ihm am nächsten stehenden Clements-Bruder hochriß, mit einem blitzschnellen Faustschlag betäubte, wie er den Falben herumzog, kreisen ließ und dann durch die zurückweichenden Kuh­treiber in einem Blitzstart rüber in die Short-Gasse verschwand.

      »Bravo!« kreischte Kid mit überschnappender Stimme und ließ seine kantige Faust mitten in das Gesicht Highos fliegen.

      Der Kampf wütete weiter.

      Aber nur noch wenige Minuten.

      Da regnete es plötzlich von der Balustrada über Phil Jonkers Ranchers Tool Sand, Sand und nichts als Sand.

      Die Kämpfenden bekamen ihn in die Augen, in den Mund, in die Nasen. Sie prusteten, fluchten, heulten und brüllten vor Wut.

      Da gellte die metallene Stimme Wyatt Earps von oben: »Schluß, Männer! Ich habe Cole Winters und Gyp Clements festgenommen. Von jeder Partei einen Mann. Wenn da unten nicht sofort Feierabend ist, hängen die beiden!«

      Die Cowboys hielten keuchend inne.

      Mannen Clements riß die Büchse hoch und schoß in irrer Wut hinauf auf den unsichtbaren Gegner.

      »Verdammter Polizeihund! Komm runter! Wo ist Gyp?«

      Da erschien Wyatt oben am Balustradenrand. Seine hohe Gestalt stand mitten in dem immer greller werdenden Sonnenstrahl.

      Die Männer starrten verblüfft zu ihm hinauf.

      »Steck deine Flinte weg, Mannen Clements! Es ist genug geschossen worden. Und jetzt hört genau zu.«

      Die Stille auf der Straße war direkt unheimlich. Kid Kay warf einen schrägen Blick in Jim Highos blutendes Gesicht.

      Und dann sagte Wyatt Earp die Worte, die heute noch in jedem amerikanischen Geschichtsbuch zu finden sind:

      »Verschwindet augenblicklich aus der Stadt, Leute. Und wer wiederkommen will, der läßt seinen Colt im Camp draußen. Von heute an ist das Tragen von Schußwaffen in der Stadt Wichita verboten. Auseinander jetzt, vorwärts!«

      Unschlüssig standen die Männer herum und blickten einander betreten an.

      Da setzte Wyatt über den Balustradenrand und sprang zu Kids Entsetzen kaltherzig hinunter auf die Straße. Er landete direkt vor Mannen Clements.

      Der stierte ihn fassungslos an.

      »Verschwinde!« herrschte Wyatt den Banditen an.

      Da wich der Treiber zurück und wandte sich langsam um. Zögernd ging er die Straße hinunter, ehe er um die Ecke zu Doc Blacks Corral verschwand, rief er mit heiserer Stimme: »Earp! Was wird mit meinem Bruder Gyp?«

      »Das kommt auf dich an! Verschwinde jetzt!«

      Mannen Clements räumte das Feld.

      Der große Bluff eines eiskalten und entschlossenen Mannes hatte gesiegt.

      *

      Der nächste Tag war sonnig und klar.

      Genau um neun Uhr ritt Mannen Clements mit fünfzig Cowboys von Süden her in die Stadt ein. Der gefährliche, kleine Texas-Cowboy mit dem Cäsarenwahn hatte in der Nacht an einem Lagerfeuer zehn Meilen vor der Stadt eine gewaltige Rede gehalten. Er hatte es verstanden, den rauchenden Schädeln um sich her einzuhämmern, daß sie es nicht nötig hätten, sich von einem verbohrten Polizeihund so behandeln zu lassen. Sie seien freie Männer. Und er wolle sie morgen zurück nach Wichita führen. Zurück in Waffen.

      Nicht nur seine eigenen Leute hatten ihm zugehört, auch Highos Männer und andere. Die primitiven Burschen hatten noch nie einen der ihren so eine flammende Rede halten hören. Sie glaubten sich für eine große Sache angeworben und stimmten begeistert in den Schlachtruf Mannens ein: »Auf nach Wichita!«

      Sie waren ja im Grunde keine Feinde die Jungens vom Trail. Das hatte Mannen ihnen klar zu machen gewußt. Sie gehörten alle zusammen; sie waren die wahren Könige der Weide. Und ihnen gehörte auch Wichita. So hatte Mannen es gesagt.

      Er hatte ihnen Whisky in rauhen Mengen versprochen und auch sonst alles. was man einem solchen Haufen halbwilder Männer versprechen kann. Was hatten sie sich um die Bürger zu kümmern? Weg, vor allem mit Earp!

      Dieser Vormittag sollte die härteste Zerreißprobe für den jungen Pierce-Officer Wyatt Earp werden.

      Und an diesem Tag gab es niemanden in der ganzen Stadt, der ihm auch nur für einen roten Cent eine Chance gegeben hätte…

      *

      Ganz langsam ritt Mannen Clements in die breite Mainstreet ein.

      Nicht stürmisch, ohne Geschrei und ohne Revolverschüsse.

      Er kam langsam. Zwei Pferdelängen ritt er vor dem Trupp der finster dreinblickenden Männer einher wie ein Feldherr. Das Gewehr hatte er wie immer quer über dem Sattelhorn liegen.

      In diesem Augenblick stürmte Hal West ins Office. »Wyatt, er kommt!«

      »Wer?« fragte Rooster.

      Wyatt aber nickte nur. Dann drehte er sich zu Kid um. »Du gehst hier hinten raus und läufst zur East Street. Da bleibst du und paßt auf.«

      »Yeah!«

      »Nimm dein Gewehr mit!«

      »Allright!«

      »Bill, du rennst ebenfalls hinten raus und läufst in die Northern-Avenue. Nimm deine Flinte auch mit.«

      »Good!«

      »Hal, du bleibst auf jeden Fall hier im Office, klar?«

      Hal West nickte. »Klar, Wyatt!«

      Wyatt nahm seinen Waffengurt und ging zur Tür.

      *

      Auf der ersten Etage von Wynn Porters Eck-Saloon stand ein Mann am Fenster eines Logierzimmers und blickte hinunter. Er war gerade mit der Frühpost angekommen. Ein hochgewachsener, schlanker Mann von vielleicht dreißig Jahren. Er hatte ein schmales, eckiges Gesicht und harte, schrägblickende stahlblaue Augen. Diese Augen beherrschten überhaupt die ganze Erscheinung des Mannes. Die Nase war fein und gerade, der Mund hart und energisch; ein kleiner sauber getrimmter Schnurrbart saß über der Oberlippe. Das Haar war aschblond, dicht und strähnig. Der auffallend ernste Zug im Gesicht dieses Mannes wurde durch die seltsam tiefliegenden, harten Augen unterstrichen. Seine Hände waren wetterbraun, schlankgliedrig und fein. Interessiert blickte er jetzt auf die Straße.

      Wohl niemand in der Stadt ahnte, daß dieser Mann einmal einen fast ebenso großen Namen in der Geschichte des Westens haben sollte wie der Marshal Wyatt Earp. Daß sein Weg den des Marshals noch oftmals kreuzen würde, ja, daß eine sonderbare, stumme Freundschaft die beiden Männer über ein volles Jahrzehnt miteinander verbinden sollte.

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