Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Clements versuchte es nun auf die andere Tour. »Marshal!« sagte er halblaut. »Ich muß mit Ihnen sprechen.«

      Jetzt wandte Wyatt ein wenig den Kopf, hob die linke Braue an und fragte: »Was gibt’s?«

      »Was haben Sie mit mir vor?«

      »Richter Jewett ist nach Abilene gefahren. Wenn er zurück ist, wird gegen Sie verhandelt.«

      »Verhandelt?« stieß der Bandit hervor.

      »Yeah, wegen Stadtfriedensbruch, wegen Totschlag, wegen Aufwiegelei und wegen Bandenüberfall.«

      »Sind Sie verrückt?«

      Wyatt hob die Schultern an.

      Clements schluckte. »Was… was wird dabei für mich herauskommen?«

      Wyatt zuckte wieder mit den Schultern. Dann sagte er wie leichthin: »Wahrscheinlich der Strick. Viel mehr wird’s nicht werden.«

      Mannen schluckte trocken und würgte dann hervor: »Der Strick? Aber ich habe niemanden ermordet, bin kein Pferdedieb und habe keinen Sheriff oder Marshal auf dem Gewissen.«

      Wyatt stand auf und kam dicht an das Gitter heran. »Sie sind ein Bandit, Mannen Clements. Sie sind ein Aufwiegler und ein Hohlkopf dazu. Ich bin überzeugt, daß Richter Jewett und die Geschworenen kurzen Prozeß mit Ihnen machen werden.«

      Mannen starrte den Marshal entgeistert an. »Ich werde gehängt? Und mein Bruder?«

      »Ihr Bruder? Das weiß ich nicht. Vielleicht bekommt er Zwangsarbeit – in den Steinbrüchen bei Sescattewa. Kommt ganz darauf an, was der Richter über ihn herausbringt.«

      Da zerrte Mannen gewaltig an den Stäben. »Du verdammter dreckiger Hund. Das alles verdanken wir dir.«

      »Halt jetzt deinen Rand, Clements. Ein Mann, der dem Tod bereits ins Auge sieht, sollte besonnener sein.«

      Es war eine volle Viertelstunde still.

      Da sagte Mannen plötzlich leise: »Earp – ist mit Ihnen nicht zu sprechen?«

      »Was soll das heißen? Wollen Sie mich etwa bestechen?«

      »Nein – ich…« Mannen winkte dem Marshal, näherzukommen. »Ich will für diesen Idioten…, für meinen Bruder will ich etwas tun.«

      Wyatt hob die Brauen. »Und – das wäre?«

      »Er ist ein dummes Schaf. Ich würde mich im Grabe umdrehen, wenn er meinetwegen in Ketten in die Steinbrüche nach Colorado müßte.«

      »Und weiter?«

      »Lassen Sie ihn frei, Earp. Begnügen Sie sich mit mir.«

      Wyatt behielt sein hartes Gesicht. »Wie denken Sie sich das, Mannen? Ich soll ihn loslassen, damit er übermorgen mit den anderen wiederkommt und wir hier das Theater erneut haben, was?«

      »Ich schwöre Ihnen, daß meine Brüder nach Texas reiten werden.«

      Wyatt ging kurz entschlossen zu der dritten Zelle und schloß sie auf. »Gyp, kommen Sie raus.«

      Gyp Clements riß die Augen auf. Er hatte zwar das Gespräch seines Bruders mit dem Marshal gehört, aber nie erwartet, daß die Sache so ausgehen könnte.

      Wyatt nahm Gyps Waffengurt vom Haken, zog die Patronen heraus, leerte auch den Colt und warf Gyp den Gurt zu. »So, Mann, verschwinden Sie. Sie haben gehört, weshalb Sie freigekommen sind. Vergessen Sie es nie!«

      Gyp trat für einen Augenblick an die Gitterstäbe und blickte seinen Bruder an. Zu mehr reichte es bestimmt nicht. Dann rannte er hinaus und verschwand im Dunkel der Nacht.

      »Armseliger Hammel«, zischte Mannen hinter ihm her.

      Dann war es lange still im Office. Plötzlich fragte der Texaner: »Wann wird es sein?«

      »Was?«

      »Daß sie mich aufknüpfen.«

      »In zwei Tagen vielleicht.«

      »Idiotisch!« zischte der Bandit.

      Wyatt kam an die Zellentür. »Dauert es Ihnen zu lange?«

      Der Treiber warf ihm einen lauernden Blick zu.

      »Yeah, viel zu lange! Wenn ich doch dran glauben muß; dann ist jede weitere Minute zu lang.«

      Wyatt schob sich den Hut aus der Stirn. »Good«, sagte er leise. Dann schob er den Schlüssel ins Schloß und öffnete die Gittertür. »Erledigen wir das also jetzt.«

      Knarrend sprang die schwere Tür auf. Der Bandit starrte den Marshal entgeistert an.

      »Los, kommen Sie!« sagte Wyatt eisig.

      Der Cowboy blieb steif vor dem offenen Gitter stehen. Er hatte die Beine gespreizt und die langen Arme wie ein Gorilla vorn neben dem Oberkörper hängen. In seinen kleinen Augen stand plötzlich hündische Angst.

      »Gehen Sie voran!« herrschte ihn der Marshal an.

      Aber Mannen Clements rührte sich nicht.

      Wyatt ging zur Tür des Offices und stieß sie auf.

      Langsam löste sich die Starre von dem Treiber. Er setzte einen Fuß nach vorn und stand vor der Gittertür. Hastig sah er sich um, so, als könne er nicht begreifen, daß er nicht mehr in der Zelle war.

      »Vorwärts!« kam die metallische Stimme des Marshals von der Tür.

      Langsam, wie ein wildes Tier, nur auf den äußeren Sohlenkanten gehend, setzte der Gefangene Fuß vor Fuß und ging vorwärts.

      Als er an der Tür stand, gähnte ihm von draußen das Dunkel der Nacht entgegen.

      Da stieß der Marshal ihn unsanft an und schob ihn hinaus auf den Vorbau. Nach zwei kurzen Schritten blieb Mannen stehen.

      »Links runter!« befahl Wyatt.

      Mit merkwürdig stelzendem Gang tappte der Gefangene vorwärts.

      Als der Vorbau zu Ende war, hörte der Cowboy dicht hinter sich die Stimme des Marshals: »Links runter!«

      Es ging an Sam Neegles Bank vorüber, die fast stockdunkle Fulton-Street hinauf; immer weiter nach Nord-Osten.

      Widerstandslos ließ sich der Bandit von der leise befehlenden Stimme des Marshals aus der Stadt führen.

      Die Stadt muß bereits eine Meile hinter ihnen liegen.

      »Wir sind gleich da«, sagte der Marshal plötzlich.

      Kurz darauf tauchten vor ihnen in einer Mulde die schwarzen Umrisse eines Blockhauses auf.

      Wyatt führte seinen Gefangenen an die fensterlose Rückwand heran. »Drehen Sie sich um.«

      Willenlos wandte sich

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