Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 216

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

      Auch sein Pferd.

      In der Dunkelheit des nächsten Tages verließ er zu Fuß die Stadt.

      Er wurde nie wieder in der Gegend gesehen.

      Aber der andere Verbrecher lebte noch. Und wie er lebte!

      Er hatte im Keno-House drei große Zimmer gemietet, in denen er – wenn unten im Saloon Feierabend war, weiter spielte.

      Abel Pierce war eine Spielernatur.

      Er war ein Betrüger.

      Ein Hehler.

      Er war der Mann, der immer irgendwie mit allen Übeltaten, die die Stadt bedrohten, zu tun hatte.

      Hatte er nicht auch Mannen Clements erst hierhergebracht und in den falschen Sattel gehoben?

      Aber Shanghai-Pierce war gerissener als Mannen Clements. Und fast ebenso gefährlich.

      Er war ein Fuchs – und nie war ihm etwas zu beweisen.

      *

      Es war weit nach Mitternacht.

      Ein Mann stand in der Lincolnstreet, eng in die Nische einer Haustür gepreßt. Links auf seiner Brust schimmerte der fünfzackige Stern.

      Schon seit einer Viertelstunde beobachtete Wyatt Earp den Mann, der vom Keno-House herübergekommen war, die Straße schlendernd und mit hängendem Kopf überquert hatte und dann drüben im Dunkel des Vorbaues von Neegles Bank verschwunden war.

      Wyatts Augen, an das Dunkel gewöhnt, hatten ihn bald wieder entdeckt.

      Der Mann betastete erst die Tür und dann die Fensterläden.

      Ganz zweifellos suchte er in die Bank einzudringen.

      Der Marshal ließ ihn eine Weile gewähren, huschte dann aber, als er Holz splittern hörte, wieselflink über die enge Straße und kniete neben der Vorbautreppe.

      Der Mann arbeitete anscheinend mit einem Messer an der Tür.

      Plötzlich rief Wyatt ihn an: »He, Mister – was wird das?«

      Der Mann fuhr herum, stand tödlich erschrocken da, riß dann einen Colt aus der Tasche und feuerte sofort.

      Wyatt war längst in Deckung.

      Sechs Schüsse zerrissen die Stille der Nacht.

      Da sprang Wyatt hoch, schwang sich in einem Satz über die vier Treppenstufen und war mit dem nächsten Sprung bei dem Mann.

      »So, Mister, das war ein schönes Feuerwerk. Nur ein bißchen spät, finde ich. Sehen Sie, da drüben gehen schon die Lichter an. Die Leute glauben, Mannen Clements sei wieder zurückgekommen. Los, schnell weg hier!«

      Er zerrte den Widerstrebenden über die Straße zum Marshal-Office.

      Als der Mann in den Raum stolperte, blieb Wyatt stehen. Verblüfft starrte er auf den anderen.

      »Rifflin?« stieß er fassungslos hervor.

      Der Mann ging zu einem Hocker und ließ sich schwer darauf niederfallen. Weit spreizte er die Beine von sich.

      Es war ein etwa vierzigjähriger Mann, der sauber gekleidet war, graues Tuchzeug trug und ordentliche saubere Schuhe an den Füßen hatte.

      Sein Gesicht war schmal, blaß und eingefallen. Seine hellgrauen Augen blickten unstet hin und her.

      »Rifflin?« brach es noch einmal von Wyatts Lippen. Er stand immer noch an der Tür.

      Da öffnete der Mann drüben auf dem Hocker den Mund. »Yeah – Rifflin!« Er hob den Kopf und blickte den Marshal an. »Da staunen Sie, Earp, was?«

      Wyatt kam langsam näher. »Ja, allerdings.«

      Rifflin hob seine schmalen Hände, wendete sie und blickte in die weißen Innenflächen. »Damit wollte ich in Sam Neegles Bank einbrechen. Jawohl, wie ein Bandit… Ich, der achtbare Kaufmann John Rifflin!«

      Wyatt schwieg betroffen.

      John Rifflin war der Besitzer des General-Store in der Colorado Avenue; es war das größte Kaufhaus in der Stadt.

      Es war still in dem Raum.

      Wyatt ging zur Wand hinüber und legte seinen Hut auf das Bord.

      Dann ging er hinter seinen Schreibtisch, setzte sich und steckte sich eine Zigarre an.

      Die Stille im Raum wurde unerträglich.

      Da warf der Kaufmann den Kopf hoch. »Was soll ich Ihnen erklären, Earp?« rief er heiser. »Ich bin fertig… Fertig! Sperren Sie mich da in einen Käfig und sehen Sie zu, daß Richter Jewett mich zeitlebens in ein sicheres Gefängnis bringt.«

      Wyatt schwieg und blickte den Mann ernst und nachdenklich an.

      Der stand auf, nahm seinen Revolver langsam aus der Hosentasche, sah ihn an und schüttelte verzweifelt den Kopf.

      »Damit habe ich nun auf Sie geschossen. Ausgerechnet auf Sie!«

      Wyatt versetzte trocken: »Sie haben ja nicht getroffen.«

      Rifflin lachte bitter auf. »Nein, glücklicherweise nicht. Es ist mir egal, was nun mit mir geschieht, ich bin doch fertig. Aber wenn ich Sie getötet hätte, wäre ich dazu noch ewig unglücklich gewesen.«

      »Das geht nicht so schnell, das mit dem Töten.«

      Der Kaufmann stützte sich auf den Tisch auf. Sein bleiches Gesicht sah plötzlich alt und zerfallen aus. »Ich bin ruiniert, Marshal.«

      Wyatt sog an seiner Zigarre und blickte den Rauchfäden nach, die in feinen Spiralen gegen die Decke zogen.

      »Hören Sie mir nicht zu?« fragte Rifflin.

      »Doch. Sie haben gespielt.«

      »Gespielt? Wie sich das anhört. Gespielt hat wohl jeder einmal. Ich habe alles verspielt! Alles. Mein Haus, mein Geschäft, mein Grundstück, meine Pferde, mein Vermögen, alles… alles…«

      Der Mann sackte auf seinen Sitz zurück.

      Jetzt beugte sich Wyatt vor. »Sie haben im Keno-House gespielt?«

      Rifflin nickte.

      »Nachts, mit Shanghai-Pierce, oben in seinen Zimmern?«

      Rifflin blickte auf. »Das wissen Sie?«

      »Ich kann es mir denken. Daß Pierce da oben nach Feierabend weiterspielt, ist mir klar. Die Leute in der Stadt reden schon davon, daß er da oben eine richtige Spiel- und Amüsierhalle aufgemacht habe.«

      Rifflin sah starr vor sich hin. »Ja, so ist es. Und ich habe gespielt, solange, bis ich alles verspielt hatte, alles. In zehn Tagen.«

      »Sie

Скачать книгу