Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Wutausbrüche, Pierce. Wo ist das Geld?«

      Der Händler riß den Kopf hoch. »Nebenan im Schrank.«

      »Los, gehen Sie voran. – Lewt, Sie passen inzwischen auf die Frau auf!«

      Wütend stampfte Shanghai-Pierce vor dem Marshal her und holte aus dem Schrank einen großen Koffer.

      Verblüfft sah Wyatt auf die Dollarnoten, die, säuberlich in großen Bündeln gestapelt, den Koffer füllten.

      »Mein Betriebskapital!« sagte Pierce. Dann nahm er ein paar Geldbündel heraus und wollte den Kofferdeckel wieder zuschlagen.

      »Stop, Mann! Und jetzt das gesamte Geld, das Sie John Rifflin abgegaunert haben!«

      Pierce wandte langsam den Kopf und stierte den Marshal mit bebenden Lippen und zuckenden Augen an.

      »Los! Wird’s bald, Sie alter Betrüger!«

      Da stieß Abel Pierce seine Faust in die Geldbündel und nahm sieben schwere Packen heraus.

      »Alles!« mahnte Wyatt kühl.

      Pierce hatte sich ächzend aufgerichtet, die Bündel auf den Armen. »Es ist alles!« stieß er hervor. Immer noch rann das Blut von seiner Hand.

      »So – und jetzt packen Sie alles, was Sie den anderen Bürgern der Stadt abgegaunert haben, hier auf den Tisch.«

      Pierce wurde aschgrau. »Sie sind verrückt!« zeterte er.

      »Ich zähle bis drei, Pierce! Eins…«

      Der Mann stand steif da mit den Geldbündeln auf den Armen.

      »Zwei…«

      Pierce rührte sich nicht.

      Da zog Wyatt den Hahn hart und knackend zurück.

      Sofort sprang der Viehhändler zu dem Koffer und leerte seinen Inhalt auf den Tisch.

      »So, Pierce. Und jetzt nehmen Sie Ihren Hut und verschwinden. Wenn ich Sie in fünf Minuten noch im Haus und danach noch in der Stadt finde, loche ich Sie ein. Richter Jewett wird große Freude an einer Verhandlung gegen einen so großen Betrüger haben!«

      Der Händler zischte wie eine Schlange: »Good, Earp, ich gehe. Aber das eine sage ich Ihnen: Ich komme wieder…«

      Wyatt fühlte, wie der heiße Zorn in ihm hochstieg. »Shanghai-Pierce!« sagte er scharf. »Wenn Sie auch nur noch ein Wort sagen, dann nehme ich Sie mit!«

      Der Mann ging rückwärts zur Tür.

      Da blieb er stehen und sah den Marshal haßerfüllt an. »Ich werde noch ein Wort sagen, Wyatt Earp. Sie sind ein großer Mann geworden in Wichita, aber Sie bleiben es nicht. Mannen Clements hat gegen Sie gekämpft. Aber er hat es falsch gemacht. Jetzt werde ich den Kampf leiten, Earp.«

      *

      War es nur Zufall, Ironie des Schicksals oder war es menschliche Absicht, jedenfalls brach der Sturm, wie so oft, wieder einmal zu einem Zeitpunkt los, an dem Wyatt nicht in der Stadt war.

      Ein dringender Brief des Vaters hatte ihn heim nach Lamar in Missouri gerufen.

      Der Vater war schwer krank. Er glaubte seiner letzten Stunde entgegenzusehen und wollte seinen Lieblingssohn Wyatt noch einmal sehen.

      Es war ein weiter Ritt hinüber in den Nachbarstaat Missouri.

      Dreihundert Meilen hin und dreihundert Meilen zurück.

      Dazu würde er eine ganze Zeit benötigen.

      *

      Es war am Abend des 3. April.

      Der Tod ritt in Wichita ein.

      Von Süden her.

      In der Gestalt des Texaner-Cowboys Mannen Clements.

      Mit hartem, düster-verschlossenem Gesicht, ritt der Viehtreiber in die Main­street ein.

      Die Leute, die ihn zuerst sahen, erstarrten vor Schreck fast zur Salzsäule.

      An jeder Hüftseite des Banditen hing ein schwerer Colt. Und in der Rechten, quer über das Sattelhorn gelegt, hielt er seine kurzläufige Parkerbüchse.

      Dann rannte Harper, der ihn zuerst erkannt hatte, los. Er stolperte in wilden Sprüngen über die Stepwalks zum Marshal-Office.

      »Marshal!« brüllte er dem alten Jim Rooster zu.

      »Er ist da – er ist schon in der Main­street!«

      »Wer?«

      »Mannen Clements!«

      Der Marshal fuhr von einem Sitz hoch.

      »Yeah – und er trägt Waffen! Zwei große Colts und seine Parkerbüchse!«

      Rooster blickte Bill Potts an. Dann schnallte er seinen Waffengurt um und ging mit Bill hinaus.

      Ganz unten auf der plötzlich menschenleeren Mainstreet näherte sich ein Reiter.

      Sehr langsam, hochaufgerichtet saß er im Sattel.

      Rooster hatte ein unbehagliches Gefühl in der Magengegend, als er auf die Straße trat.

      Bill Potts schluckte, als er die Gesichtszüge des gefährlichen Schießers erkannte.

      »Er ist es tatsächlich!« stieß der Marshal heiser hervor.

      Ja, er war es wirklich; in seiner typischen Art saß er im Sattel, den Blick starr nach vorn gerichtet.

      Ganz zweifellos hielt er auf das Marshal-Office zu.

      Rooster rückte seinen Colt nach vorn auf den rechten Oberschenkel. Seine Hand zitterte leicht dabei. Vielleicht ahnte der alte Mann, daß sein Leben in wenigen Minuten zu Ende sein würde. Wenn das so war, dann ahnte er es aber jetzt in dieser Minute. Er hatte diesen Tag frohgemut begonnen, sich daheim von seiner Frau Mary verabschiedet und gesagt, daß er zum Abendbrot Linsen mit Speck wünsche…

      Clements ritt bis auf fünf Yards an die beiden heran, dann nahm er die Zügel hoch.

      Ein blitzendes Auge traf den alten Marshal, und er spürte den Blick bis ins Mark.

      »Aus dem Weg!« herrschte der Schießer die beiden Männer an.

      Rooster schluckte und hob den Kopf.

      »Mannen Clements! Sie kommen bewaffnet in die Stadt…«

      »Aus dem Weg!« wiederholte der Treiber mit gefährlicher Ruhe.

      Rooster blieb stehen.

      Da riß Clements den Gewehrlauf herum. Es war nur ein kurzer, peitschender Schlag, der über die Straße fegte.

      Aber

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